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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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erwidern konnte, hatte er aufgelegt.
    Verdammter Mist!
    Nic zitterte am ganzen Leib, und in ihrem Kopf hallte Amber Kirbys verängstigte Stimme nach. Ihr wurde übel, als sie sich die junge Frau vorstellte. Groß, schlank, blond und jung, so jung. Amber war erst zwanzig, praktisch noch ein Kind.
    Sein Tötungsspiel, sein abscheuliches Mörderspiel sah eine klare Rollenverteilung vor. Er war der Jäger, seine Opfer waren die Beute. Jagte er diese Frauen wirklich wie wilde Tiere?
    Bei Gott, ja, deshalb skalpierte er sie!
    Griff hatte recht gehabt. Ihre Skalps waren Trophäen. So wie Jäger den erlegten Tieren die Köpfe abtrennten und sie präparieren ließen, um sie sich an die Wand zu hängen, nahm dieser kranke Mistkerl die Skalps und stellte sie wahrscheinlich irgendwo bei sich zu Hause aus.
    Nic wollte Griff am liebsten sofort anrufen, aber das wäre unklug, denn sie vermutete, dass der Jäger sich bei Griff mit einem weiteren Hinweis melden würde.
    Griff wird mich anrufen. Ich brauche bloß zu warten.
    Zwanzig Minuten, zwei Johnnie Walkers und fünf Teppichmeilen später bimmelte Nics Handy wieder. Sie sah nicht einmal aufs Display, bevor sie abnahm.
    »Erzählen Sie mir, was er gesagt hat.«
    »Sie lassen ihn zu nah an sich heran«, entgegnete Griff.
    »Reißen Sie sich zusammen, Schätzchen. Ich kann die Angst in Ihrer Stimme hören.«
    »Mir ist schnurz, was Sie hören! Hat er Ihnen einen Tipp gegeben oder nicht?«
    »Er will, dass wir eine Pressekonferenz einberufen und sein Spiel öffentlich ankündigen. Er nennt sich den Jäger, und seine Opfer sind seine Beute.«
    »Erzählen Sie mir etwas, was ich noch nicht weiß, was er mir nicht selbst schon gesagt hat.«
    »Er ließ Amber ans Telefon und …«
    »Ja, das hat er bei mir auch gemacht.«
    »Alles, was sie rausbrachte, ehe er ihr das Telefon wieder wegnahm, war ein Hilferuf. Und sie konnte mir erzählen, dass es Bäume und Wasser gab. Das ist nicht allzu erhellend.«
    »War es das? Hat er Ihnen keinen anderen Hinweis gegeben, irgendwas zusätzlich zu dem, was er mir schon verraten hatte?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Griff.
    »Sie verschweigen mir etwas.«
    »Er beendete das Gespräch mit einer dreisten Ankündigung.«
    »Und die war?«
    »Er meinte, wir würden Amber finden, in zweieinhalb Wochen. Wir bräuchten nichts weiter zu tun, als den einen Baum in Knoxville zu suchen, an dem er plant, ihre Leiche aufzuhängen.«

Kapitel 9

    Maddie Landers schrie. Und schrie. Sie wollte sich bewegen, aber das ging nicht. Ihre Füße klebten am Boden fest. Sie stand da und starrte auf die tote Frau. Die hing kopfüber an einem Apfelbaum im Obstgarten der Großeltern. Sie und Cousin Sean hatten nach der Schule hier Verstecken gespielt. Sean war schon sieben, ein halbes Jahr älter als Maddie. Trotzdem wusste Maddie schon im Voraus, dass Sean sich zuerst irgendwo im Obstgarten verstecken würde.
    Bis Grams sie rief, hatte Maddie schon so lange geschrien, dass gar kein Ton mehr rauskam. Als sie den Mund aufmachte, um Grams zu antworten, war bloß ein leises Quieken zu hören.
    »Maddie, Kind, wo bist du?«
    »Vielleicht hat sie eine Schlange gebissen«, sagte Sean.
    »Sei still und hilf mir, deine Cousine zu suchen«, sagte Grams böse.
    »Da drüben ist sie. Da steht sie und glotzt den Baum an«, sagte Sean. »Was hängt denn an dem Baum? Sieht aus, als ob jemand ein totes Tier aufgehängt hat.«
    »Grundgütiger, Junge, das ist kein Tierkadaver. Das ist ein Mensch!«
    Maddie fühlte Grams’ weiche Arme, die sich um sie legten und sie hochhoben. Bis eben war es, als hätte ein böser Geist sie versteinert. Aber jetzt konnte sie schreien und schlang beide Arme fest um Grams’ Hals.
    »Lauf ins Haus, Sean, und sag Pops, er soll den Sheriff rufen.«
    »Ist das eine echte Menschenleiche?«, fragte Sean. »Die sieht gar nicht aus wie ein Mensch. Da sind keine Haare dran, und die ist ganz blutig und …«
    »Sei still und tu, was ich dir sage! Wir brauchen sofort den Sheriff.«
    Obwohl ihre Augen zu waren, sah Maddie immer noch die Leiche. Es stimmte, was Sean gesagt hatte, die sah wirklich komisch aus. Sie hing falschrum, die Füße waren zusammengebunden, und das Haar war weg. Maddie vergrub das Gesicht an Grams’ Schulter und weinte.
    »Schhh, ist ja gut. Alles wird wieder gut. Grams ist ja bei dir, und keiner kann meinem kleinen Mädchen was tun.«
    Maddie öffnete die Augen und merkte, dass Grams sie von dem Baum wegtrug. Sie waren schon halb durch den

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