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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Griff zugesehen, wie Lindsay Judd beistand, wie sie alle Beleidigungen hinnahm, die Judd ihr an den Kopf warf, und doch nie aufhörte, ihn zu lieben. Als sie anfing, für Griff in der Powell Agency zu arbeiten, war ihr einziger Existenzgrund der gewesen, den Mann zu finden, der Judds Frau ermordet hatte. Eine solch entschlossene Hingabe war selten. Und wenige Männer hatten das Glück, von einer Frau so geliebt zu werden, wie Judd von Lindsay geliebt wurde.
    Ist es das, was du willst?, fragte Griff sich.
    Wollte er geliebt werden?
    Ja, natürlich. Welcher Mensch wollte nicht geliebt werden?
    Griff lachte über seine sentimentalen Gedanken.
    Er führte ein Leben, um das ihn die meisten Leute beneiden würden. Ein Leben, das er genoss. Nicht nur ermöglichte ihm sein Vermögen jeden Luxus, den er sich je erträumen könnte, sondern auch, die Welt vielleicht ein bisschen besser zu machen, Menschen zu helfen, die andernfalls im System verloren gingen. Seine Stiftung operierte weltweit, während sein persönliches Engagement sich vor allem auf die »Powell Private Security and Investigation Agency« konzentrierte. Die Idee zu dem Unternehmen war von Sanders gekommen, als Griff nach etwas suchte, womit er sich die Tage vertreiben konnte. Arbeiten musste er nicht. Selbstverständlich hätte er sich auf ein Leben als nichtsnutziger Playboy verlegen können, der von einem Jet-Set-Treff zum nächsten jagte, aber das hätte ihn unglücklich gemacht.
    »Denk an all die Menschen, die nie irgendwelche Gerechtigkeit für sich oder ihre Familien erreichen konnten«, hatte Sanders gesagt. »Denk an all die Verbrecher, die nie gefangen werden, die mit ihren Morden davonkommen.«
    Der Gedanke, Kriminelle ihrer gerechten Strafe zuzuführen, Kriminelle, denen das Gesetz nichts anhaben konnte oder wollte, war für Griff persönlich reizvoll wie kaum etwas anderes. Sanders wusste das, weil er Griff besser kannte als irgendjemand sonst. Sie beide verband eine Seelennähe, wie sie nur zustande kommt, wenn Menschen die größten Tiefen miteinander durchlebt und schließlich überwunden hatten.
    Griffs Blick schweifte über den Garten bis hinunter zum See, während seine Gedanken zu einem anderen See wanderten, eher einer Lagune auf einer Südseeinsel. Oberflächlich war es ein Pazifikparadies, in Wahrheit jedoch ein Gefängnis, aus dem es kein Entkommen gab.
    Verdammt! Denk nicht daran! Denk nicht an den Ort und was dort mit dir passiert ist. Du hast das alles vor Jahren hinter dir gelassen.
    Griff ging zurück in sein Schlafzimmer, zog sich seine Lederhausschuhe an und machte sich auf den Weg nach unten. Er brauchte Kaffee und ein anständiges Frühstück, bevor er sich in seinem Arbeitszimmer einigelte und alle Informationen noch einmal durchging, die er über die Opfer des Skalpierers hatte. Nicht dass es etwas Neues gab, aber jedes Mal, wenn er die Berichte durchlas, erfuhr er ein bisschen mehr. Er bezweifelte, dass er in den Berichten etwas entdeckte, das Amber Kirby retten könnte, aber er musste etwas tun, brauchte das Gefühl, es zumindest versucht zu haben.

    Irgendwie musste sie hier rauskommen!
    Kein einziges Mal in den drei Tagen, seit er sie freigelassen hatte, war auch nur die Spur eines Zaunes aufgetaucht. Aber das hieß nicht, dass sie es jemals zurück in die Außenwelt schaffen könnte, dass es keine Barriere gab, die ihre Flucht verhinderte.
    An dem ersten Morgen, bei Tagesanbruch, hatte er sie aus dem feucht-modrigen Keller geholt, sie in ein Badezimmer im ersten Stock gebracht, wo er sie vollständig bekleidet unter die Dusche schob. In ihrer nassen, dreckigen Kleidung zog er sie anschließend in die Küche, wo er sie fütterte wie ein hilfloses Kleinkind. Sie hatte ihm das Essen ins Gesicht gespuckt. Darauf wischte er sich bloß ab, sah sie kritisch fragend an und nannte sie ein ungezogenes Mädchen.
    »Wenn du erst hungrig genug bist, wirst du essen«, hatte er ihr gesagt.
    Er hatte recht. Heute Morgen setzte er ihr einen Teller mit Rührei und Toast vor, den sie bis auf den letzten Krümel vertilgte.
    Wie ein General, der seinen Soldaten Befehle erteilt, hatte ihr Entführer ihr die Regeln des Spiels diktiert. Und so nannte er es tatsächlich: ein Spiel!
    »Ich bin der Jäger«, hatte er ihr gesagt. »Und du bist die Beute.«
    Sollten seine Worte sie noch nicht davon überzeugt haben, dass er wahnsinnig war, erledigten das seine Taten.
    Was ihr mehr Angst machte als alles andere, war die Art, wie er sie ansah. Da war

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