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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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inzwischen sehr gute Bekannte, wenn auch keiner das war, was man als wahren Freund bezeichnen könnte. Einzig die frühere Agentin Lindsay McAllister, die heutige Mrs. Lindsay Walker, war und blieb eine enge Freundin.
    Unter anderen Umständen würde Griff sich freuen, Yvette wiederzusehen. Aber sie war hier, weil er sie angerufen und darum gebeten hatte – weder als Freundin noch als Mitüberlebende. Er brauchte sie in ihrer Eigenschaft als Psychiaterin.

    Nic hatte letzte Nacht zehn Stunden durchgeschlafen. Gott, es tat gut, zu Hause zu sein, in ihrem eigenen Bett, mit ihren eigenen Kissen und Decken. In Motels oder Hotels zu nächtigen war okay, aber sie war zwei Wochen lang unterwegs gewesen, in allen sechs Bundesstaaten, in denen der Skalpierer ein Opfer entführt hatte. Es lag ihr fern, die Agenten in den jeweiligen FBI-Außenstellen verunsichern zu wollen, indem sie die Muskeln spielen ließ; vielmehr fand sie es besser, wenn alle sie persönlich kennenlernten und erfuhren, dass sie wirklich mit ihnen zusammen, nicht gegen sie arbeiten wollte. Sie hatte bei mehreren Befragungen möglicher Zeugen dabeigesessen, von denen ihnen keiner Neues brachte. Außerdem hatte sie persönlich mit den Angehörigen der Opfer gesprochen und jeden Fundort angesehen, an dem der Mörder seine Leichen aufgehängt hatte.
    Nun hockte sie im Schneidersitz auf ihrem Wohnzimmerboden, umgeben von zahlreichen Berichten, Fotos und Aktenordnern. Mit beiden Händen umklammerte sie ihren Becher, während sie den starken Kaffee trank. Das war die letzte einer Acht-Tassen-Kanne, besser gesagt: ihr sechster Becher.
    Sie hatte sich den Tag freigenommen. Es war ihr erster freier Tag in zwei Wochen, und sie brauchte die Pause dringend. Sogar auf ihr morgendliches Walken hatte sie verzichtet, was äußerst selten vorkam. Und dennoch konnte sie einfach nicht entspannen und den Fall aus ihrem Kopf bekommen. Sie dachte fortwährend an Dru Tanner. Ehefrau, Mutter, Tochter. Eine Frau, die geliebt und gebraucht wurde.
    Wenn sie nicht irgendwas fanden, das sie zu Dru führte, würde ihr Entführer sie in sieben Tagen töten.
    Es tut mir so leid, Dru. Es tut mir unendlich leid, dass dir das passiert und wir dich nicht retten konnten. Es tut mir leid, dass ich die Hölle nicht verhindern konnte, die er dich erleben lässt.
    Als ihr Haustelefon läutete, ignorierte sie es. Ihre Mutter hatte heute Vormittag schon zwei Mal angerufen. Sie wusste, was Mom wollte. Sie wollte, dass Charles David zu Besuch nach Hause kam, und dachte, Nic könnte ihn dazu überreden. Sie war selbst schuld, dass sie ihren Sohn seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wären ihr die Gefühle ihres Sohnes früher ein klein wenig wichtiger gewesen als ihr herrischer, tyrannischer Mann, dann wäre Charles David ihr heute nicht so entfremdet.
    Ich liebe dich, Mom, aber ich kann mich im Moment wirklich nicht mit deinen Problemen beschäftigen.
    Nic stand auf, stieg aus dem Kreis von Papieren, den sie auf dem Fußboden ausgelegt hatte, und trug ihren Becher in die Küche. Während sie die Kanne und den Filterhalter ausspülte, schalt sie sich im Stillen, weil sie wünschte, ihr Handy würde läuten anstelle ihres Haustelefons. Griff rief sie immer auf dem Handy an, und dieser furchtbare Mann hatte sich nicht mehr gemeldet, seit sie sich vor zwei Wochen in Charlotte getrennt hatten.
    Was ihr nur recht war. Sie wollte ja gar nicht von ihm angerufen werden, sehnte sich keineswegs danach, seine Stimme zu hören, und hatte ihm nichts zu sagen.
    Lügnerin.
    Sie hatte sich daran gewöhnt, ihre Gedanken mit ihm auszutauschen, mit ihm ihre Ideen zu diskutieren, ihn als Zuhörer zu haben, wenn sie das Chaos in ihrem Kopf ordnen musste. So absurd es auch sein mochte, sie hatten sich tatsächlich angewöhnt, miteinander laut zu denken. Das war Nic noch mit niemandem passiert – ausgenommen mit Charles David, als sie noch Kinder waren.
    Er hat also nicht angerufen. Und? Wolltest du nicht genau das, dass er verschwindet und sich von dir und dieser Ermittlung fernhält? Er stand zu seinem Wort. Er hatte sich nicht eingemischt, war nicht überraschend aufgetaucht, hatte nicht mal angerufen.
    Du bist ja wohl nicht sauer, weil er sich nicht gemeldet hat!
    Gib’s zu, Nic, du vermisst den Mann.
    Unter keinen Umständen würde sie etwas zugeben, was nicht stimmte. Er fehlte ihr nicht, ebenso wenig wie ein Loch im Kopf.
    Egal was es kostete, sie musste aufhören, an Griffin Powell zu denken. Und sie

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