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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Yvettes Gesicht erkennen, dass sie weit mehr empfand.
    Plötzlich ließ sie seine Hand los und trat einen Schritt zurück. Nachdem sie einige Male tief durchgeatmet hatte, öffnete sie die Augen und blickte ihn direkt an. »Du fürchtest, dass er ein dir allzu vertrautes Spiel spielt.«
    »Er nennt sich selbst ›der Jäger‹«, sagte Griff.
    »Und du sprichst von ihm als ›dem Skalpierer‹.«
    Griff nickte.
    »Du magst sie«, sagte Yvette, deren Stimme nur noch ein Flüstern war.
    »Wen, Nic? Nein, da irrst du dich. Ich habe keine Gefühle für sie. Ich hatte mich bloß daran gewöhnt, sie um mich zu haben, das ist alles.«
    »Nein, so ist es nicht. Sie ist nicht die, für die du sie zuvor gehalten hast. Du magst sie.«
    »Sie gewinnt, wenn man sie besser kennenlernt.«
    Yvettes Lippen formten sich zu einem zart angedeuteten Lächeln, das sofort wieder verschwand. »Du hattest wieder Alpträume. York ist zurück, um dich zu quälen.«
    »Ja, und das gerade, als ich dachte, er wäre für immer fort, dass ich es geschafft hätte, ihn so tief zu vergraben, dass er nie wieder auftauchen kann.«
    »Die einzige Macht, die er über dich hat, bekommt er von dir.«
    »Denkst du, das weiß ich nicht?« Griff hatte nicht beabsichtigt, so scharf zu werden oder die Stimme zu erheben. »Entschuldige. Ich wollte nicht …«
    Sie winkte ab. »Ich wünschte, ich hätte dir besser helfen können, aber ich bin dir zu nahe, zu sehr in das Geschehene verstrickt, um vollkommen objektiv zu sein, wie es ein guter Therapeut sein muss.«
    »Du hast mir sehr geholfen.«
    »Wenn du einem anderen Psychiater vertrauen könntest, wäre er oder sie vielleicht imstande, mehr für dich zu tun.«
    »Nein.« Er würde nie jemand anderen in seinen Kopf hin einsehen lassen, niemals jemand anderem diesen monst rösen Teil seiner selbst öffnen.
    »Trainiere mehr, meditiere mehr, rede mit Sanders, rede mit mir, und geh wieder an die Arbeit. Stürz dich in die Ermittlungen.«
    »Ich habe Nic versprochen …«
    »Du arbeitest mit ihr zusammen, nie wieder in Konkurrenz zu ihr.«
    Griff machte große Augen. »Sie wird platzen vor Wut, wenn ich wieder aufkreuze.«
    »Dessen wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Ist das irgend so eine hellseherische Offenbarung?«
    »Nein, schlichte weibliche Intuition.«
    Griff lachte leise.
    »Kannst du ein paar Tage bleiben?«
    »Ich bleibe so lange, wie du mich brauchst.«
    »Wir könnten morgen eines der Boote nehmen und flussabwärts schippern. Sanders und Barbara Jean können mit uns kommen.«
    »Das klingt wunderbar. Wenn es das ist, was du gern machen willst, dann …«
    »Was ich will, ist, den Skalpierer zu finden, bevor er noch eine Frau umbringt.« Griff ballte die Hände zu Fäusten. »Ich will ihn tot sehen, damit er nie wieder jemanden peinigen kann. Ich will, dass seine verderbte Seele in der Hölle schmort.«
    »Gemeinsam mit Yorks schwarzer Seele.« Diesmal bat sie ihn nicht um seine Erlaubnis, sondern nahm Griffs rechte Hand und öffnete behutsam seine Faust. Dann tat sie dasselbe mit seiner linken. »York hat keine Macht. Du bist derjenige, der die ganze Macht besitzt. Gib sie nicht ab.«
    »Warum kann er nicht tot bleiben?«
    »Weil du ihn immer wieder zum Leben erweckst. Nur du kannst dafür sorgen, dass er tot bleibt.«

    Damar Sanders stand allein auf der Veranda und blickte hinauf auf den friedlichen See. Er hatte Griffs Wahl befürwortet, als der dieses Stück Land für sein neues Zuhause aussuchte. Das Anwesen war nicht nur sehr abgelegen, es war auch ruhig und friedvoll. Nach so vielen Jahren der Mühsal und der Unruhe, nachdem sie ums Überleben kämpfen und sich neu erfinden mussten, brauchten sie diesen friedlichen Rückzugsort.
    Sanders tat sein Bestes, nie an jene Jahre zurückzudenken, aber niemand kontrollierte die eigenen Gedanken vollkommen. Selbst der Stärkste konnte die Flut irgendwann nicht mehr aufhalten. Und wenn ihn die Dunkelheit überspülte, gab es nur einen Weg, sie durchzustehen und zum Licht am anderen Ende vorzudringen, nämlich sich dem zu stellen, was er am meisten fürchtete. Das hatte Sanders gelernt.
    Griffin wusste, dass er dasselbe zu tun hatte, und dabei würde ihm Yvette helfen.
    Manche Schlachten focht man wieder und wieder aus, schlug denselben Feind wieder und wieder. Und mit jedem Sieg wurde der Feind schwächer. Vielleicht war er eines Tages so schwach, dass er ihnen keinen Krieg mehr erklären konnte.
    Damar hatte einst geliebt und war geliebt worden. Von

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