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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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mehr.«
    »Meinetwegen.«
    »Dru wird mitspielen«, sagte er. »Ich fange morgen an, ihr die Regeln beizubringen. Wir werden sehr viel Spaß haben. Und seien Sie nicht neidisch. Vielleicht wollen Sie nicht mit mir spielen, aber Sie werden. Warten Sie’s ab.« Eisige Furcht durchfuhr Nic, nur für eine Sekunde. Doch als sie sich wieder gefasst hatte und zu antworten begann, hatte er bereits aufgelegt.
    Ihr erster Impuls war, sofort Griff anzurufen.
    Du hast keinen Grund, ihn anzurufen. Es gibt keine neuen Informationen.
    Wider alle Vernunft tippte sie dennoch die programmierte Nummer an. Anstelle von Griff meldete sich seine Mailbox.
    Nic schleuderte das Telefon quer durchs Zimmer auf das große Doppelbett, schenkte sich ihren Kaffee ein, setzte sich an den Schreibtisch und öffnete die Aktentasche. Vor morgen früh hatte sie noch eine Menge zu tun. Eines allerdings würde sie nicht tun: Griff noch mal anrufen.

Kapitel 13

    Die letzten zwei Wochen hatte Griff zu Hause verbracht, von wo aus er Agenten an alle Orte schickte, an denen der Skalpierer Frauen entführt hatte. Er kam Nic nicht in die Quere und hatte auch all seine Mitarbeiter angewiesen, sich vor Ort zurückzuhalten und ja nicht mit Nic oder jemand anderem vom FBI aneinanderzugeraten. Unterdes hielt er sich im Hintergrund. Offenbar besaß er das Talent, die unsichtbaren Grenzen, die sie umgaben, unabsichtlich zu übertreten, und das wollte er nicht. Von persönlichen Grenzen und deren Schutz verstand er einiges. Seine ganze Existenz gründete auf einer Illusion. Mit den Jahren hatte er sich zunehmend besser mit dem Bild Griffin Powells in der Öffentlichkeit arrangiert, während der wahre Griff sich tief in sein Innerstes zurückgezogen hatte, wo ihn nichts und niemand berühren konnte.
    »Entschuldige«, sagte Sanders. »Ich habe mehrmals geklopft, aber du hast nicht geantwortet.«
    Griff, der am Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer saß, seinem Lieblingsraum, blickte auf. »Tut mir leid, ich war ganz in Gedanken.«
    »Barbara Jean schlug vor, dass wir bei dem schönen Wetter heute auf der Veranda zu Mittag essen könnten.«
    Griff sah aus dem Fenster. Sonnig, blauer Himmel, eine leichte Brise. »Hmm … ja. Gute Idee.«
    »Yvette ist vor einer knappen Stunde angekommen«, sagte Sanders. »Ich habe sie in ihrem üblichen Gästezimmer untergebracht.«
    »Ich freue mich schon, sie wiederzusehen. Ist lange her.«
    »Ja, das kann man sagen.«
    Griff musste Sanders nicht extra anweisen, dafür zu sorgen, dass Yvette alles hatte, was sie brauchte. Es war selbstverständlich für sie beide, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Sie liebten sie wie eine Schwester. Mit ihnen beiden war sie in einem reinigenden Feuer wiedergeboren worden, das die Vergangenheit zerstörte und auf dessen Asche sie jeder ihre Zukunft errichtet hatten.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«, fragte Sanders.
    Griffs Blick begegnete dem seines alten Freundes. »Du weißt, warum ich Yvette herbat?«
    »Ja.«
    »Ich hasse es, dass er nach so vielen Jahren immer noch eine solche Macht über mich hat.« Griff rollte seinen Ledersessel ein Stück zurück und stand auf. »Man denkt, die Vergangenheit ist tot und begraben. Man will, dass es so ist, braucht die Gewissheit. Aber dann geschieht etwas, löst die Erinnerungen aus, und prompt ist man wieder in der Hölle.«
    »Dieser Mörder, der Skalpierer, ist nicht unbesiegbar, genauso wenig wie York es war.«
    York . Allein der Name war eine dunkle, gefährliche Gewalt, die Griff ängstigte.
    Er sah Sanders wütend an. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, seinen Namen niemals auszusprechen.«
    »Vielleicht ist es an der Zeit«, erwiderte Sanders, ohne den Blick von Griff abzuwenden.
    Statt ihm mit Worten zuzustimmen, nickte Griff nur kurz.
    »Das Mittagessen wird gleich fertig sein.« Sanders wandte sich zum Gehen, hielt inne und fügte hinzu: »Rick Carson kam heute gegen zehn, und Holt Keanan wird bald abfahren. Möchtest du ihn sprechen, ehe er fährt?«
    »Hast du ihm seinen Auftrag gegeben?«
    »Ja.«
    »Dann muss ich ihn nicht sprechen.«
    »Sehr wohl.« Sanders ging hinaus und schloss leise die Tür hinter sich.
    Griff hatte in seiner Agentur ein Rotationssystem eingeführt, so dass umschichtig jeweils einer der Agenten auf »Griffin’s Rest« war, um das Sicherheitssystem zu überwachen. Seine Agenten hatte er alle persönlich ausgewählt, und viele arbeiteten schon fünf und mehr Jahre für ihn. Knapp eine Handvoll von ihnen waren

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