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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Mann, der begriff, wie dringend sie jemanden brauchte, aber die Chancen standen recht gut, dass er als Einziger mutig genug war, den Job zu übernehmen.
    Pudge hatte die Interstate 77 nach Columbia in South Carolina genommen und in einem No-Name-Motel südwestlich der Stadt eingecheckt, wo er die Nacht verbringen wollte, bevor er morgens nach Atlanta weiterfuhr. Sobald er dort war, würde er seinen Mietwagen zurückgeben, ein Taxi quer durch die Stadt nehmen und sich mit einem anderen falschen Führerschein ein neues Auto mieten. Er war stets vorsichtig und verwischte seine Spuren.
    Gestern am späten Abend war er in einem Charterflugzeug mit einer übergroßen Reisetruhe in Spartanburg in South Carolina eingetroffen. Mit dem Mietgeländewagen, der ihn am Flughafen erwartete, war er nach Charlotte gefahren. Die Route hatte er sich zu Hause schon rausgesucht. Nachdem er den Feldweg zum Catawba River gefunden hatte, war alles ganz einfach gewesen. Er hatte sich den nächsten Baum mit niedrigen Ästen gesucht, die Truhe hinten aus seinem Wagen gezogen, Dru Tanners blutige Leiche herausgeholt und sie über die Erde zum Baum geschleift. Als Nächstes hatte er die kleine Klappleiter genommen und Dru mit den gefesselten Füßen an einen kräftigen Ast gehängt. Natürlich war es ein recht kräftezehrendes Unterfangen gewesen, so dass er hinterher verschwitzt war und keuchte. Aber schließlich hatte er gelächelt: Aufgabe erledigt.
    Die Nacht hatte er in einem Motel außerhalb der Stadt verbracht, war um sechs Uhr aufgestanden, unter die Dusche gegangen, hatte sich frische Wäsche und noch einmal die Sachen von gestern angezogen sowie dieselbe Tarnung benutzt. Anschließend frühstückte er in einem Fast-Food-Restaurant, weil er extrem hungrig gewesen war. Sonst hätte er ein so minderwertiges Essen gar nicht herunterbekommen.
    Wenn alles wie geplant verlief, würde er von Atlanta nach Chattanooga und von dort nach Memphis fahren, wo er einen Linienflug nach Baton Rouge nahm.
    Er wollte nach Hause.
    Vor dem nächsten Schritt, bevor er den Einsatz erhöhte sozusagen, brauchte er Zeit. Die nächste Frau, die er sich für sein Spiel ausgesucht hatte, würde eine leichte Beute sein, denn sie rechnete ebenso wenig mit ihm wie die anderen.
    Nachdem er alle Kissen des Doppelbetts ans Kopfteil gelehnt hatte, schmiegte Pudge sich in das weiche Daunennest und tippte die Nummer ins Prepaid-Handy, die er auswendig konnte.
    Sie meldete sich beim dritten Klingeln.
    »Hallo.«
    »Hallo, Nicole. Haben Sie das kleine Geschenk gefunden, das ich Ihnen daließ?«
    Schweigen.
    »Ich habe Ihre Pressekonferenz heute gesehen«, sagte er.
    »Und nein, ich bin nicht mehr in Charlotte.«
    Sie gab keinen Mucks von sich. Offensichtlich war sie wütend auf ihn. Ach, armer Liebling! Gewiss war sie frustriert, weil Griff und sie nichts hatten tun können, um Dru Tanner zu retten.
    »Mir gefällt nicht, dass die Presse mich als den ›Skalpierer‹ bezeichnet. Ich sagte Ihnen doch, dass ich in diesem Spiel der ›Jäger‹ bin. Ich erwarte, dass Sie diesen Fehler korrigieren.«
    »Pech gehabt, Arschloch.«
    »Aber, aber, Nicole. Spricht so eine Lady?«
    Stille.
    »Ich werde Ihnen keine Hinweise mehr geben, ehe Sie diese Kleinigkeit für mich getan haben. Sie tun etwas für mich, dann tue ich etwas für Sie. Ist das nicht fair?«
    »Sie wissen gar nicht, was das Wort ›fair‹ bedeutet, Sie Mistkerl.«
    »Also, schon wieder ein Fluch! Schämen Sie sich.«
    Sie stöhnte.
    »Wenn ich sehe, dass Sie sich an die Regeln halten, an meine Regeln, bekommen Sie noch einen Hinweis. Vorher nicht.«
    Er beendete das Gespräch und warf das Telefon ans Fußende. Dann schloss er die Augen und dachte daran, wie Nic heute bei der Pressekonferenz ausgesehen hatte, adrett gekleidet in einer Khakihose, weißer Bluse und dunkelblauem Blazer. Die Nachmittagssonne schien genau im richtigen Winkel auf ihr sandfarbenes Haar und zauberte leuchtende Strähnen hinein. Obwohl sie müde wirkte, als hätte sie zu wenig Schlaf bekommen, war sie wunderschön gewesen. Wie eine Amazonengöttin. Der Mann, der sie erobern wollte, musste ein furchtloser Krieger sein.
    Ein Jäger, der sie zu seiner Beute machte.

    Nachdem er sich in seiner Suite im Westin eingerichtet hatte, legte Griffin seinen Anzug ab, rasierte sich frisch und zog sich eine Baumwollhose und ein Polohemd an. Als er sich gerade an seinen Laptop gesetzt hatte, klingelte sein Handy.
    Sagte Nic das Abendessen ab? Hatte sie kalte

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