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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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bog um die Ecke beim Park, der drei Blocks von ihrem Haus entfernt war. Es wunderte sie nicht, dass ihr frühmorgens am Wochenende niemand begegnete und nur ein einziges Auto vorbeigefahren war. Wahrscheinlich hätten sich andere Frauen nach einer heißen Nacht nicht direkt zum Walken aufgemacht, aber Nic war eben nicht wie andere. Und der Mann, mit dem sie die heiße Nacht verbracht hatte, war weder ihr Ehemann noch ihr fester Freund noch überhaupt ihr Freund. Er war nichts als ein guter Bekannter.
    Komm zu dir, Nic! Griffin Powell ist jetzt dein Liebhaber.
    Sie sollte sich wie eine Schlampe fühlen, weil sie ihren niederen Gelüsten nachgegeben und mit dem Mann geschlafen hatte, den sie vor wenigen Monaten noch hasste, und vor allem weil sie das Unverzeihliche tat, nämlich ungeschützten Sex zu haben. Gott, wie unendlich bescheuert von ihr!
    Was dachte Griff jetzt von ihr? Dass sie leicht zu erobern war, wie all die anderen Frauen, die er kannte? Dass sie seit Ewigkeiten keinen Mann mehr ins Bett bekommen hatte und deshalb nicht zu bremsen gewesen war?
    Wenn sie wieder zu Hause war, würde sie ihm schlicht erklären, dass sie längere Zeit keusch gelebt hatte und daher letzte Nacht etwas zügellos gewesen war. Und dass der Stress natürlich auch schuld war. Das würde er verstehen.
    Und dann?
    Er wollte das Wochenende bleiben. Und sie wollte, dass er blieb.
    Also, warum sollte sie keine Affäre mit Griff haben? Solange sie ihre Beziehung nicht an die große Glocke hängten – und er hatte ja gesagt, dass es niemanden etwas anginge –, war gegen eine kurze Affäre nichts einzuwenden. Damit kam sie klar. Nach außen würden sie weiter am Jäger-Fall arbeiten, gleichberechtigt, wenn auch nicht als richtige Kollegen. Und privat schliefen sie eben ein paar Mal zusammen.
    Und wenn ich schwanger bin?
    Damit würde sie sich befassen, wenn es so weit war. Die Wahrscheinlichkeit war ohnehin gering. Es war der falsche Zeitpunkt in ihrem Zyklus, und sie hatten nur ein einziges Mal ungeschützten Sex gehabt. Außerdem konnte sie vielleicht gar keine Kinder kriegen, denn mit Greg hatte sie es ein Jahr lang versucht, ohne schwanger zu werden. Gott sei Dank. Sie war so naiv gewesen zu glauben, ein Kind könnte ihre kriselnde Ehe retten.
    Autsch! Nic fühlte den Stich, als er sie in den Rücken traf. Hatte ein Insekt sie durch das Sweatshirt hindurch gestochen? Verdammt, was auch immer das war, es tat höllisch weh.
    Nic sah plötzlich alles verschwommen, und ihr wurde seltsam schwindlig, als könnte sie jeden Moment umkippen.
    Was war los mit ihr?

Kapitel 16

    Als Nic auch nach einer guten Stunde noch nicht zurück war, begann Griff, sich Sorgen zu machen. Ihr Handy hatte sie nicht mit, denn das hatte er aus ihrer Tasche lugen gesehen. Wie lange ging sie denn eigentlich walken? Welche Strecke nahm sie? Obwohl er ihre Privatsphäre nicht verletzen wollte, holte Griff sich ihr Handy und blätterte die gespeicherten Nummern durch. Er tippte Doug Trotters Privatnummer an.
    »Nic? Was in aller Welt …«
    »Hier ist Griffin Powell. Ich benutze Nics Telefon.« Er erklärte Trotter, weshalb er besorgt war, wobei er so viele private Einzelheiten wie möglich aussparte.
    »Das gefällt mir gar nicht«, sagte Doug. »Meistens läuft sie morgens eine halbe Stunde, und ich weiß, dass sie in ihrer Gegend bleibt. Sehen Sie sich mal draußen um, und rufen Sie mich in zehn Minuten wieder an.«
    »Ich warte keine zehn Minuten, nicht einmal eine Sekunde«, erwiderte Griff. »Sie schicken sofort jemanden her. Ich sehe mich in der Nachbarschaft um, aber wir müssen parallel eine groß angelegte Suche starten.«
    »Wieso regen Sie sich so auf? Sie glauben doch nicht …«
    »Ich glaube gar nichts«, log Griff, »außer dass Nic in Schwierigkeiten stecken könnte.«
    »Ich rufe die Polizei in Woodbridge an, die sollen ein paar Leute hinschicken, und hinterher schalte ich Chris Garmon ein. Er arbeitet in unserem Büro in D.C. und wohnt in Woodbridge.«
    Griff nahm Nics Schlüsselbund aus ihrer Tasche, ging in die Garage, verriegelte die Hintertür und stieg in ihren Wagen. Dann fuhr er die Straßen in der Umgebung ab. Je mehr Zeit verging, umso größer wurde seine Unruhe.
    Wo bist du, Nic?
    Als er zweimal alle Straßen abgefahren hatte und zu Nics Haus zurückkehrte, kamen zwei Uniformierte an. Sie stellten sich vor, und Griff erzählte ihnen, was er wusste. Die Officers baten Griff, im Haus zu warten, falls Nic käme, während sie noch einmal

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