Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
zurück.
„Schon“, sagte Finn, „aber worum geht es dir eigentlich dabei?“
„Du hast keine Ahnung, wie geil du bist, oder?“
Finn schnappte nach Luft. Mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet, schon gar nicht inmitten der anderen Fahrgäste. Ein älterer Mann sah mit finsterem Blick zwischen ihnen hin und her.
„Lass den Scheiß“, zischte Finn. „Sonst kannst du dir deine Fantasien an die Backe schmieren.“
Rick grinste wieder nur und Finn setzte schon an, ihm noch ein paar Verwünschungen entgegenzuschleudern. Doch das Piepsen seines Handys brachte ihn davon ab. Hastig zerrte er es hervor.
WAS SOLL DER SCHEISS???
Samara, natürlich, er hatte sie vorhin einfach weggedrückt.
„Volker?“, fragte Rick neugierig.
„Nein“, blaffte Finn zurück. Dann schrieb er seiner Freundin eine kurze Antwort:
BEI MIR IST DAS CHAOS AUSGEBROCHEN! WENN WER FRAGT: ICH BIN BEI DIR!!! ERKLÄRE DIR SPÄTER ALLES, VERSPROCHEN!
„Was willst du denn da erklären?“ Rick hatte sich zu Finn rübergebeugt und mitgelesen.
„Das geht dich überhaupt nichts an.“
„Mensch, wenn du nur halb so gut im Bett bist, wie du rumzicken kannst, dann werde ich ja gleich ...“
„Könntest du bitte aufhören?“ Finn spürte wieder die Wut in sich aufwallen. Wieso musste Rick nur jede Gelegenheit nutzen, um das Arschloch zu spielen?
Für einen Moment schien Rick zu überlegen, ob er weitermachen sollte. Genügend Aufmerksamkeit bei den anderen Fahrgästen hatten sie mittlerweile. Aber dann entschied er sich dagegen und nickte nur.
Im gleichen Moment meldete sich Finns Handy wieder.
ICH WEIß JETZT ÜBER DEIN ALTER BESCHEID. VOLKER
Finn hatte damit gerechnet, eine weitere Nachricht von Samara vorzufinden. Nun, da er Volkers Einzeiler sah, wurde ihm schlecht.
„Was ist los?“, fragte Rick. „Du bist plötzlich so blass.“
„Nichts“, antwortete Finn. Aber das nahm ihm natürlich keiner ab.
„Volker?“
Finn nickte nur.
„Oh, oh ...“
„Spar dir deine blöden Kommentare.“
„Schon gut, ich bin still.“
„Gott.“ Finn hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Wie hatte er sich nur zu all dem Mist hinreißen lassen können? Wenn er Volker gleich heute morgen ... Aber das brachte nichts. Es war zu spät.
„Was hat er denn geschrieben?“, fragte Rick.
Finn gab ihm sein Handy.
„Och ...“
„Was?“
„Wenn ich mal Scheiße gebaut hab, war er nicht so zurückhaltend.“ Rick lachte.
„Superwitzig, ha-ha.“
Rick reichte das Handy zurück. „Wenn du ihm alles erklärst, dann wird das schon wieder.“
„Willst du mich jetzt verarschen?“
„Ja.“ Rick lachte wieder. „Mensch, schlag dir das aus dem Kopf! Wenn du willst, fahre ich dich nachher hin, damit du deine Kohle abholen kannst. Und dann suchst du dir einen Typen in deinem Alter.“
Finns Faust verkrampfte sich um eine Haltestange. Am liebsten hätte er Rick geradewegs eins auf die Fresse gehauen. Aber dann kam diese Geste, die er von Rick nicht erwartet hätte: Er legte ihm den Arm um die Schulter und drückte ihn kurz.
Finn schwieg. Vielleicht hatte Rick ja recht. Was sollte es schon? Dann hatte er halt mit Volker Ärger, aber das Leben ging trotzdem weiter. Erst recht, nachdem er nun sein erstes Mal hinter sich hatte und ein richtiger Mann war. Und er hatte pünktlich zum Start seines neuen Lebens schon mit zwei Kerlen Sex gehabt! Wenn das Samara nicht vom Hocker haute, dann wusste er auch nicht.
Die Bahn hielt an und Finn wurde plötzlich bewusst, dass er eigentlich keinen Grund mehr hatte, mit Rick mitzugehen. Volker wusste Bescheid.
„Wir müssen hier raus“, sagte Rick und schob Finn zur Tür.
Einen Augenblick lang wollte sich Finn wehren. Doch etwas hinderte ihn. War es vielleicht der Gedanke an vorhin, als Rick ihm einen geblasen hatte? Er hatte den Kerl schon mal an sich herankommen lassen und es war alles andere als schlimm gewesen. Der Preis dafür war allerdings, Ricks ekelhafte Art in Kauf nehmen zu müssen. Und das widerstrebte Finn doch schon sehr.
„Warte mal“, sagte er, als sie ausgestiegen waren.
Rick drehte sich zu ihm um und zog die Augenbraue hoch. Irgendwie sah er so aus, als wüsste er bereits, was Finn sagen wollte.
„Wenn Volker eh schon über mich Bescheid weiß, dann - also - wofür soll ich dann noch mit dir gehen?“
Rick grinste wieder. „Na, wir müssen doch noch was zu Ende bringen, oder?“
„Und wenn ich darauf keinen Bock habe?“
„Dann halt
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