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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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Ivy sich fühlt.«
    Dr. Carruthers musterte ihn einen Moment. »Ich frage mich, ob du über deinen eigenen Verlust wirklich Trauer empfunden hast«, sagte sie.
    »Sind Sie vielleicht eine Seelenklempnerin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nur jemand, der wie du einen Menschen verloren hat, den ich von ganzem Herzen geliebt habe.«
    Bevor Tristans Mutter ging, fragte sie Ivy, ob sie Ella zurückhaben wolle.
    »Ich darf nicht«, erwiderte Ivy. »Sie erlauben es mir nicht!«
    Dann rannte sie auf ihr Zimmer, knallte die Tür zu und drehte den Schlüssel um.
    Einen nach dem anderen nahm man ihr. Man nahm ihr alles, was sie liebte.
    Ivy packte eine Engelfigur, die Beth ihr vor Kurzem vorbeigebracht hatte, und schleuderte sie gegen die Wand.
    »Warum?«, rief sie wütend. »Warum bin ich nicht auch gestorben?«
    Sie hob den Engel auf und schleuderte ihn noch einmal gegen die Wand.
    »Du bist besser dran, Tristan. Ich hasse dich dafür, dass es dir besser geht. Du vermisst mich jetzt nicht, oder? Nein, du fühlst überhaupt nichts mehr!«
    Heim dritten Anlauf zerbrach der Engel. Wieder ein Wasserfall aus Glasscherben. Sie machte sich nicht die Muhe,sie aufzuheben.
    Als Ivy nach dem Abendessen wieder auf ihr Zimmer kam, hatte jemand die Scherben weggeräumt und das Bild von Tristan auf ihre Kommode gestellt. Sie fragte nicht, wer es getan hatte. Sie sprach mit niemandem. Als Gregory in ihr Zimmer kommen wollte, schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu. Am nächsten Morgen wiederholte sich die Szene.
    Den Kunden von Tis the Season gegenüber wahrte sie an diesem Tag kaum das Mindestmaß an Höflichkeit, und als sie nach Hause kam, zog sie sich sofort auf ihr Zimmer zurück. Als sie die Tür öffnete, saß Philip da und breitete seine Baseballkarten vor sich aus. Ihr war aufgefallen, dass er keine Kommentare mehr zum Spiel .abgab, sondern die Spieler nur schweigend von Base zu Base rückte. Doch als er Ivy sah, lächelte er das erste Mal seit Tagen. Er zeigte auf ihr Bett. »Ella!«, rief Ivy. »Ella!«
    Sie eilte ins Zimmer und kniete sich vor das Bett. Die Katze fing augenblicklich zu schnurren an. Ivy vergrub ihr Gesicht in Ellas weichem Fell und brach in Tränen aus.
    Dann spürte sie, wie jemand sie leicht an der Schulter berührte.
    Während sie ihre Wange an Ella trocknete, drehte sie sich zu Philip. »Weiß Mom, dass sie hier ist?«
    Er nickte. »Sie weiß schon Bescheid. Es ist in Ordnung. Das hat Gregory gesagt. Gregory hat sie uns zurückgebracht.«
     
     
     
     
     
     

13
     
     
     
     
     
     
    Als Tristan aufwachte, versuchte er, sich zu erinnern, welcher Wochentag war und was er den Teilnehmern des Ferienschwimmkurses an diesem Tag bei-bringen wollte. Dem Dämmerlicht in seinem Zimmer nach zu urteilen war es noch zu früh, um aufzustehen und sich für die Arbeit anzuziehen. Während er sich zurücklehnte, dachte er an Ivy - Ivy mit offenem Haar.
    Nach einer Weile nahm er die Schritte auf dem Flur wahr und das Geräusch von etwas, das vorbeigeschoben wurde.
    Er sprang auf. Was machte er hier - auf dem Boden in einem Krankenhauszimmer bei einem Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte? Der Mann gähnte und sah sich um. Tristans Anwesenheit schien ihn nicht im Geringsten zu überraschen; er benahm sich, als sähe er ihn überhaupt nicht.
    Dann fiel Tristan wieder der Unfall ein, die Fahrt im Krankenwagen, die Worte der Sanitäterin. Er war tot.
    Doch er konnte denken. Er konnte andere Leute beobachten. War er ein Geist?
    Tristan erinnerte sich an die alte Dame. Sie hatte behauptet, sie sähe sein Licht. Wahrscheinlich hatte sie deshalb gedacht, er sei ein ...
    »Nein, auf keinen Fall.« Er sagte es laut, aber der Mann hörte es nicht. »Das kann einfach nicht sein.«
    Was immer er auch war, er konnte immerhin lachen. Er lachte und wurde fast hysterisch dabei. Und er weinte auch.
    Plötzlich öffnete sich hinter ihm die Tür. Tristan beruhigte sich, aber es machte keinen Unterschied. Die Schwester, die hereingekommen war, nahm ihn nicht wahr, obwohl sie so dicht neben ihm stand, dass ihr Ellbogen sich durch seinen schob, während sie das Krankenblatt des Mannes ausfüllte.
    »9. Juli, 3:45 Uhr«, las Tristan ab.
    Neunter Juli? Das konnte nicht sein! Es war Juni gewesen, als er Ivy zum letzten Mal gesehen hatte. War er zwei Wochen lang bewusstlos gewesen? Würde er wieder das Bewusstsein verlieren? Warum war er bei Bewusstsein, warum war er überhaupt da?
    Er dachte an die alte Frau, die ihre Hand

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