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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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nicht mal am Ärmel zupfen.
    »Kein Puls«, stellte die Frau fest. »Zu spät.«
    »Hilf ihr!« Die Farbwirbel wurden zu langen Streifen. Bänder aus Licht und Dunkel zogen an ihm vorbei. War Ivy bei ihm? Die Sirene heulte: I-vyyyyyyy, I-vyyyyyy.
    Dann befand er sich in einem quadratischen Raum. Dort war es Tag beziehungsweise taghell. Menschen hasteten umher. Krankenhaus, dachte er. Man breitete etwas über sein Gesicht und es wurde dunkel. Er war nicht sicher, wie lange es dunkel war.
    Jemand beugte sich über ihn. »Tristan.« Die Stimme versagte.
    »Dad?«
    »Gott, warum hast du das zugelassen?«
    »Dad, wo ist Ivy? Geht es ihr gut?«
    »Gott, mein Kind!«, sagte sein Vater.
    »Helfen sie ihr?«
    Sein Vater erwiderte nichts.
    »Antworte mir, Dad! Warum antwortest du mir denn nicht?«
    Sein Vater hielt Tristans Gesicht mit beiden Händen und beugte sich dicht über ihn, Tränen tropften auf seine Wangen - Mein Gesicht, dachte Tristan und es versetzte ihm einen Schock. Das ist mein Gesicht. Und doch beobachtete er seinen Vater und sich selbst, als ginge ihn dies alles nichts an.
    »Mr Carruthers, es tut mir leid.« Eine Frau in Sanitäterkleidung stand neben ihnen.
    Sein Vater beachtete sie nicht. »War er sofort tot?«, fragte er.
    Sie nickte. »Es tut mir leid. Wir konnten nichts mehr für ihn tun.«
    Tristan spürte, wie ihn die Dunkelheit wieder umfing. Er kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit.
    »Und Ivy?«, fragte sein Vater.
    »Einige Schnittwunden und Prellungen, sie steht unter Schock und ruft nach Ihrem Sohn.«
    Tristan musste sie finden. Er konzentrierte sich mit aller Kraft auf die Türöffnung und ging hindurch. Dann durch noch eine Tür und noch eine - allmählich fühlte er sich kräftiger.
    Tristan eilte den Gang hinunter. Menschen kamen ihm entgegen. Er wich nach links und rechts aus. Er schien so viel schneller zu laufen als sie, und keiner machte sich die Mühe, ihm auszuweichen.
    Eine Krankenschwester kam auf ihn zu. Er blieb stehen, weil er sie fragen wollte, wie er Ivy finden könne, aber sie lief an ihm vorbei. Er bog um eine Ecke und stand vor einem Wäschewagen, dann vor dem Mann, der den Wagen schob. Tristan drehte sich um und plötzlich waren der Wagen und der Mann auf seiner anderen Seite.
    Tristan wusste, dass sie durch ihn hindurch geglitten sein mussten, als wäre er nicht da. Er hatte gehört, was die Sanitäterin gesagt hatte. Trotzdem suchte er in Gedanken nach einer anderen - irgendeiner anderen - Erklärung. Aber ihm fiel keine ein.
    Er war tot. Keiner sah ihn. Keiner wusste, dass er da war. Auch Ivy würde es nicht wissen.
    Tristan fühlte einen Schmerz in sich aufsteigen, der alles übertraf, was er je gefühlt hatte. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, aber die Zeit hatte nicht gereicht, um es ihr zu beweisen.
    Nun war die Zeit abgelaufen.
    Ihr Glaube an seine Liebe würde nie so stark sein wie ihr Glaube an Engel.
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich nicht lauter sprechen kann.«
    Tristan sah plötzlich auf. Er war vor einem Zimmer stehen geblieben, in dem eine alte Frau im Bett lag. Sie war winzig und grau und hing an langen, dünnen Schläuchen, die an Maschinen angeschlossen waren. Sie sah wie eine Spinne aus, die in ihr eigenes Netz geraten war.
    »Komm rein«, forderte sie ihn auf.
    Er drehte sich um, weil er sehen wollte, mit wem sie redete.
    Aber da war niemand.
    »Meine alten Augen sind so schwach, selbst wenn ich meine Hand vors Gesicht halte, kann ich sie nicht erkennen«, erklärte die Frau. »Aber ich kann dein Licht sehen.«
    Tristan sah wieder hinter sich. Die feste Überzeugung in ihrer Stimme stand im Kontrast zu ihrem kleinen grauen Körper.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest«, sagte sie. »Ich habe mit großer Geduld gewartet.«
    Sie hat auf jemanden gewartet, dachte Tristan, einen Sohn oder Enkel, und nun glaubt sie, ich wäre er. Trotzdem, warum konnte sie ihn sehen, wenn ihn sonst niemand sah?
    Ihr Gesicht strahlte jetzt.
    »Ich habe immer an dich geglaubt«, erklärte sie. Sie streckte eine schmale Hand nach Tristan aus. Er vergaß, dass sie durch ihn hindurchgreifen würde, und hielt ihr instinktiv seine Hand hin. Sie schloss die Augen.
    Einen Moment später fingen die Maschinen zu piepen an. Drei Schwestern stürzten ins Zimmer. Tristan trat zurück, als sie sich um das Bett der Frau drängten. Ihm wurde plötzlich klar, dass sie versuchten, sie wiederzubeleben; doch er wusste, dass es ihnen nicht gelingen würde.
    Aus irgendeinem Grund

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