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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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glauben?«
    »Hast du das etwa immer noch nicht kapiert?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    Er hatte es schon verstanden; er wollte es bloß nicht zugeben, er wollte nicht, dass es wahr war.
    Die alte Dame im Krankenhaus hatte an Engel geglaubt. Genau wie Philip. Deshalb hatten ihn die beiden auch schimmern gesehen.
    Ivy jedoch nicht. Ivy hatte aufgehört zu glauben.
    »Kannst du mehr als nur schimmern?«, fragte Tristan hoffnungsvoll.
    Sie sah ihn an, als hielte sie ihn für einen totalen Vollidioten. »Was glaubst du, was ich die letzten zwei Jahre gemacht habe?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Tristan.
    »Erzähl mir nicht, erzähl mir bitte nicht, dass ich dir die ganze Sache mit den Aufträgen erklären muss!«
    Er überhörte ihren melodramatischen Ton. »Du hast das schon mal erwähnt. Was hat es mit den Aufträgen auf sich?«
    »Dein Auftrag, mein Auftrag«, erwiderte sie hastig. »Jeder von uns hat einen Auftrag. Und wir müssen ihn erfüllen, wenn wir dort hinwollen, wo alle anderen hingegangen sind.« Sie lief weiter, ziemlich zügig, und er musste sich beeilen, um hinterherzukommen.
    »Aber was ist mein Auftrag?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Irgendjemand muss mir das doch sagen. Wie soll ich was erfüllen, wenn ich keine Ahnung habe, wie mein Auftrag lautet?«, erklärte er frustriert.
    »Beschwer dich nicht bei mir!«, fuhr sie ihn an. »Das musst du selbst rausfinden.« Mit ruhigerer Stimme fügte sie hinzu: »Normalerweise ist es etwas, das im Leben noch nicht zu Ende gebracht worden ist. Manchmal ist es jemand, der deine Hilfe braucht.«
    »Ich hab also mindestens zwei Jahre, um -«
    »Na ja, so funktioniert das nicht unbedingt«, meinte sie und zog auf diese seltsame Weise den Kopf ein, die ihm schon vorher aufgefallen war. Sie ging vor ihm her, dann schlüpfte sie durch einen schwarzen Eisenzaun, dessen verschnörkelte, verrostete Spitzen ein seltsames Schattenmuster auf die Wände einer alten Steinkapelle warfen. »Mal sehen, wo die Mädels stecken.«
    »Warte«, bat er und streckte den Arm nach ihr aus. Sie war das Einzige, was er festhalten konnte. »Du musst mir das erklären. Wie genau funktioniert die Sache mit den Aufträgen?«
    »Nun ... du solltest auf jeden Fall so bald wie möglich herausfinden, wie dein Auftrag aussieht und ihn erledigen. Manche Engel brauchen ein paar Tage, manche ein paar Monate.«
    »Und du schlägst dich schon zwei Jahre damit herum«, stellte er fest. »Wie lange brauchst du noch?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Keine Ahnung.«
    »Toll«, sagte er. »Toll! Ich hab keine Ahnung, was ich hier soll, und dann finde ich endlich jemanden, der Bescheid weiß, aber sie braucht achtmal so lang wie alle anderen.«
    »Doppelt so lang«, verbesserte sie ihn. »Ich hab mal einen Engel getroffen, der ein Jahr gebraucht hat. Weißt du, Tristan, ich lass mich leicht ablenken. Ich will mich um meinen Kram kümmern und dann bieten sich plötzlich all diese Gelegenheiten - und sie sind einfach zu gut, als dass ich sie mir entgehen lassen könnte. Manches davon wird nicht gern gesehen.«
    »Manches? Was denn?«, fragte Tristan misstrauisch.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Einmal hab ich einen Bühnenkronleuchter in Richtung Kopf meines dämlichen früheren Regisseurs krachen lassen - natürlich knapp an ihm vorbei. Er war ein großer Fan von Phantom der Oper - das sind eben Gelegenheiten, die man nutzen muss. Und so läuft das normalerweise bei mir. Ich bin zwei Punkte weiter, dann passiert etwas und ich verliere wieder drei Punkte und bekomme meinen Auftrag nie so richtig auf die Reihe.
    Aber mach dir keine Sorgen - vielleicht bist du ja talentierter als ich. Für dich ist das sicher ein Klacks.«
    Irgendwann wache ich auf, dachte sich Tristan, und dieser Albtraum hat ein Ende. Ivy wird in meinen Armen liegen -
    »Was wetten wir, dass die Mädels in der Kapelle sind?«
    Tristan betrachtete das graue Steingebäude. Vor den Türen hingen, seit er denken konnte, dicke Ketten.
    »Kommt man da rein?«
    »Wir kommen immer irgendwie rein. Die Mädels klettern über ein zerbrochenes Fenster auf der Rückseite. Irgendwelche Sonderwünsche?«
    »Was?«
    »Irgendwas, was ich tun soll?«
    Weck mich auf, dachte Tristan. »Äh, nein.«
    »Keine Ahnung, was in deinem Kopf vor sich geht, Trist, aber du benimmst dich toter als tot.«
    Dann schlüpfte sie durch die Wand. Tristan folgte ihr.
    Durch ein leuchtend grünes Rechteck an der Stelle, wo das Fenster auf der

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