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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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dann geht die gesamte Kraft doch auf ihn über, nicht auf Sie.«
    »Sicher, aber was, wenn jener Erbe kurz darauf stirbt?« Sein Lächeln war mehr als unangenehm.
    Er wollte also erst mein Blut verwenden und mich dann töten. Wunderbar. »Mich aus dem Weg zu räumen wird Sie nicht weiterbringen, Darroch. Ich gehöre nicht zur Königsfamilie.«
    Darroch sah äußerst selbstzufrieden aus, weil er es geschafft hatte, einen schon seit langer Zeit toten Priester auszutricksen. »Ach, na, das werden wir ja schon bald sehen.«
    Hoffentlich nicht. Unsere Verstärkung war auf dem Weg – und mit etwas Glück würde sie hier sein, bevor mich Darroch für sein Ritual in Stückchen hackte.
    Darroch gab seinen Schlägern einen Wink und sie versammelten sich um mich und den Dürren, der mich noch immer in einer Art vulkanischem Nervengriff gefangen hielt. Oh ja, wir würden es wohl tatsächlich schon sehr bald herausfinden. Sie nahmen mir die Waffen ab und schleiften mich dann zu Darroch. Sogar die Messer an meinen Handgelenken hatten sie entdeckt. Verdammt.
    »Stop!«, brüllte Jack. »Sie gehört nicht zur Königsfamilie. Ihr Blut wird dir nicht helfen. Wenn du ein Opfer brauchst, nimm mich.«
    Das klang doch gut. Nur dass Jack dabei sterben könnte, gefiel mir gar nicht. Nach dem, was er mir berichtet hatte, konnte er so ziemlich alles überleben, aber ich war mir nicht sicher, ob das auch für massiven Blutverlust bei gleichzeitiger Aktivierung des Amuletts galt. Nein, ich wollte wirklich nicht, dass Jack starb. Aber darüber hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, denn Darroch nahm ihn nicht ernst und lachte schallend.
    »Wer hat denn etwas von Opfer gesagt? Oh, du dummer, lächerlicher Mann. Wie schwach du doch geworden bist. Von dem legendären stolzen Krieger ist nichts mehr übrig geblieben.« Er beugte sich ganz nahe zu Jack hinunter. Ich fragte mich, woher Jack die Selbstbeherrschung nahm, um ihm keine Kopfnuss zu verpassen. Ich hätte der Versuchung nicht widerstehen können.
    Aber dann spürte ich etwas Hartes und Metallisches an der Schläfe. Clive war neben mich und den Dürren getreten. Ach so, ein Bodyguard, der drohte, mich zu töten. Das änderte natürlich einiges. Sein eigenes Leben würde Jack vielleicht aufs Spiel setzen – immerhin war er seit neunhundert Jahren unsterblich –, aber ich wusste, dass er auf keinen Fall riskieren würde, dass sie mir etwas antaten.
    Darroch bog Jacks Kopf nach hinten, während mir Clive grob die Arme hinter dem Rücken fesselte. »Wie konntest du das nur übersehen, Jackson? Wie konntest du so blind sein? Weißt du nicht einmal, wen du beschützen sollst?«
    Wie bitte? Wie konnte sich Darroch nur einbilden, er wüsste etwas über mich? Mir blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich musste einen Mord verhindern: den an mir selbst.
    Darroch schüttelte voll falschen Mitleids den Kopf. »Du tust mir beinahe leid. Beinahe.« Er ließ Jack los und schritt, umringt von seinen Wachen und mit mir im Schlepptau, den Gang hinunter.
    »Darroch!«, brüllte Jack und warf sich gegen die Fesseln. »Lass sie in Ruhe. Nimm mich!«
    Darroch drehte sich um. »Ich will dich nicht. Dein Blut ist nicht stark genug, sonst hätte ich dich schon vor Jahren getötet. Stattdessen hast du mich blendend unterhalten, bis ich endlich gefunden habe, was ich brauche.« Er streichelte mir über das Gesicht und ich musste mich schwer zusammenreißen, um ihm nicht auf die Schuhe zu kotzen. »Bei unserer ersten Begegnung war ich mir noch nicht sicher, aber er hatte recht, was dich angeht. Blut erkennt Blut, nehme ich an.«
    »Was soll das heißen? Darroch! Was soll das heißen? Wer hatte recht, was sie angeht? Darroch!« Aber Darroch antwortete nicht. Stattdessen verließ er mitsamt seinem Gefolge und mir den Raum.

    Darroch ließ ein paar seiner Männer bei Jack zurück und schleifte mich zur Vordertreppe, die, wie ich wusste, hinauf zu seinem Schlafzimmer und noch einigen weiteren Räumen führte. Und zum Amulett, wie es aussah. Ich wehrte mich bei jedem Schritt und stemmte die Füße in den Boden, bis mich Clive kurzerhand hochhob und über die Schulter warf wie einen Sack Kartoffeln. Widerstand hatte also keinen Zweck.
    Clive folgte Darroch den Korridor entlang, während uns die übrigen fünf Wachen, darunter auch der Dürre, dicht auf den Fersen blieben. Bei jedem von Clives stampfenden Schritten schlug mein Kopf gegen seinen Rücken und seine Schulter bohrte sich in meinen Magen. Nicht gerade die

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