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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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behalten.«
    Jack sagte kein Wort, aber der Ausdruck in seinem Gesicht ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. So viel Wut und Hass. Er stürzte sich auf Darroch, doch Clive warf sich dazwischen und hieb Jack mit dem Pistolenknauf auf den Kopf. Oh Mann, das hatte bestimmt wehgetan.
    Der Schläger, der mich im Griff hatte, hielt mich offensichtlich für eine Jungfrau in Nöten oder so, jedenfalls war er auf meine plötzliche Bewegung nicht gefasst. Ich riss mich los, trat ihm mit aller Wucht gegen das Schienbein und rannte zu Jack und Clive hinüber, die miteinander rangen. Dabei betete ich nur, dass Darroch nicht abdrücken würde.
    Aber der Dürre hatte offensichtlich zu viele Jet-Li-Filme gesehen. Er sprang, wirbelte irgendwie kompliziert durch die Luft und landete vor mir. Ich verpasste ihm ein paar Schläge, bevor es ihm gelang, mich in den Schwitzkasten zu nehmen. Ich konnte kaum atmen, geschweige denn mich rühren.
    Jack landete einen guten Treffer und Clive stolperte rückwärts in die schweren Vorhänge am Fenster, riss sie herunter und landete krachend am Boden. Aber für Applaus blieb keine Zeit. Mit der Pistole winkte Darroch die anderen Schläger heran.
    Und schon warfen sich gleich mehrere Stiernacken in den Kampf und verteilten Faustschläge und Tritte mit für meinen Geschmack ein wenig zu fröhlichen Gesichtern. Dann rappelte sich auch Clive wieder auf und verpasste Jack einen weiteren Schlag mit dem Pistolenknauf. Jack sackte benommen zusammen, wurde im Handumdrehen verschnürt und gegen die nächste Wand gelehnt.
    Ohnmächtig wurde er jedoch nicht und er wirkte immer noch stinksauer. »Darroch, du verfluchter … Für das, was du getan hast, bringe ich dich um.«
    »Sei nicht albern, Keel. Du hast keine Chance, an mich heranzukommen. Also hör auf, so melodramatisch daherzureden.« Lässig gab er Clive ein Zeichen und dieser trat Jack so heftig in die Rippen, dass er zur Seite fiel.
    »Darroch, Sie Arschloch, was soll das?«, fauchte ich. »Er ist gefesselt. Wozu brauchen Sie uns überhaupt?«
    »Tja, das ist der Punkt, nicht wahr?« Darroch schnippte sich einen nicht existenten Fussel von der Hose und schlug dann die Beine übereinander. » Seit Jahren versuche ich nun schon, dieses verdammte Amulett zu öffnen, nur um herauszufinden – das wird dich amüsieren, Jack –, dass ich nicht stark genug bin!« Er warf den Kopf zurück und lachte dröhnend. »Ist das zu glauben? Ich! Nicht stark genug! Nicht rein genug. Ich, Spross einer der vermögendsten und einflussreichsten Familien in den Vereinigten Staaten von Amerika, bin nur der Nachfahr eines gewöhnlichen Bürgers! Ich kann nur über einen winzigen Bruchteil der Macht des Amuletts verfügen. Und ich brauche Hilfe, um das Ritual durchzuführen. Was für eine Ungerechtigkeit, nicht wahr?«
    »Das beweist wohl, dass Geld eben nicht alles ist.« Das war mir so rausgerutscht.
    »Oh, Miss Bailey, Sie haben ja keine Ahnung!« Er schien erfreut. »All diese Jahre habe ich nach den Dingen gesucht, die ich für das Ritual brauche, und jetzt …« Er klatschte in die Hände. »Jetzt habe ich sie!«
    »Warum legen Sie dann nicht einfach los, statt uns hier ein Ohr abzukauen? Wir wissen, dass Sie die ansässigen Vampire kontrollieren. Wir wissen, dass Sie mich überwachen ließen. Und Sie haben das Amulett. Also, wozu brauchen Sie dann uns?« Allmählich wurde ich sauer.
    »Aber meine liebe Miss Bailey, warum so streitlustig heute?« Er strahlte mich an. Finster funkelte ich zurück. »Sie haben natürlich recht«, fuhr er unbeirrt fort. »Ich habe die Kontrolle über die ansässigen Vampirklans übernommen. Die Anführer waren schwach und untauglich, es war also kein Problem. Ich habe ihnen Macht und menschliche Sklaven versprochen und in ihrer Gier haben sie nur allzu gerne alles getan, was ich von ihnen verlangte. Ich musste nur den Anführer dazu bringen, einen Schluck Blut mit mir zu tauschen, und schon gehörte mir der gesamte Klan. Sie waren wirklich ausgesprochen hilfreich dabei, die Ritualbestandteile zu entdecken.«
    »Deshalb sind ihre Augen also rot. Sie sind kein Vampir, also hat Ihr Einfluss die Physiognomie der Vampire verändert.«
    »Ja, so muss es wohl sein. Genau weiß ich auch nicht, warum ihre Augen die Farbe gewechselt haben. Irgendetwas in meiner DNA, nehme ich an.« Er gluckste. »Wie auch immer. Ich habe sie natürlich belogen. Ich habe keine Verwendung für die Untoten, besonders nicht für Untote mit gewisser Macht.

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