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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Aber ich wollte sowieso nicht länger als nötig bei ihm rumhängen, Barbecue hin oder her. Wenn ich nur an ihn dachte, juckte meine Haut.
    Darrochs Nachbar wässerte seinen Rasen. Tat dieser Typ denn nie etwas anderes? Er beäugte mich misstrauisch, also lächelte ich und winkte ihm fröhlich zu. Er zog seine zu weite Hose hoch, nickte mir knapp zu und ertränkte weiter seine Blumen. Bestimmt hatte er mich wiedererkannt. Die roten Haare konnte man ja auch kaum übersehen. Ich hoffte nur, dass er meinen früheren Besuch Darroch gegenüber nicht erwähnt hatte. Aber das würde ich wohl noch bald genug herausfinden.
    Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, an der Vordertür zu läuten, sondern ging gleich hinten herum. Und tatsächlich fand ich im Garten Darroch und ein paar seiner Wachhunde, umringt von einem halben Dutzend Zahnstochern in Bikinis. Dazu kamen noch einige unappetitliche Kerle, die am Pool Zigarren pafften und Importbier tranken. Wussten die denn nicht, dass Rauchen schädlich für ihre Mitmenschen ist?
    Ich marschierte auf die Gruppe zu, als würde ich erwartet, bis mich einer von Darrochs Schlägern erblickte und sich mir in den Weg stellte. Er verschränkte seine geradezu lächerlich muskulösen Arme über der ebenso lächerlich muskulösen Brust und sah mich finster an. Seine überentwickelten Schultern gaben ihm irgendwie das Aussehen eines Triceratops. Fast hätte ich gelacht, aber das wäre meiner Gesundheit vermutlich nicht besonders gut bekommen. Stattdessen verschränkte ich nun ebenfalls die Arme unter der Brust, was auf meine Art nicht weniger beeindruckend war. Natürlich nicht wegen der Muskeln, aber meine weiblichen Attribute gehören zu meinen besten Waffen und ich war mir nie zu schade, sie auch einzusetzen. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Verdammt. Tja, einen Versuch war es wert gewesen.
    Gott allein weiß, wie lang wir wohl noch schweigend voreinander gestanden und uns angestarrt hätten, wenn mich Darroch nicht bemerkt hätte. »Clive, lass das hübsche Mädchen herkommen und mitspielen. Es ist nicht nett, sie dort warten zu lassen.«
    Ich konnte nicht anders. »Clive? Echt jetzt? Du heißt Clive?«
    Clive antwortete nicht. Er starrte mich nur noch einen weiteren Augenblick lang finster an und trat dann beiseite, um mich durchzulassen.
    Ich hatte genug Waffen dabei. Ich hätte es mit ihm aufnehmen können. Wahrscheinlich. Doch nach einem zweiten Blick auf sein ausdrucksloses Gesicht und seine gewaltigen Muskeln überdachte ich die Sache noch einmal. Meiner Erfahrung nach sind Männer namens Clive normalerweise dürre, talgweiße Gestalten und keine riesigen Afroamerikaner mit genug Kraft, um einem Vampir mit bloßen Händen den Kopf abzureißen, ohne dabei auch nur ins Schwitzen zu geraten. Also wollte ich mich wohl doch lieber nicht mit Clive anlegen, was allerdings schwierig werden dürfte, wenn man mal bedachte, dass ich gleich seinem Chef gegens Schienenbein treten würde.
    Während ich auf Darroch zusteuerte, betrachtete ich einen weiteren seiner … na ja, was auch immer sie waren. Muskulös war der da jedenfalls nicht. Allerdings machte er mir weit mehr Sorgen als Clive. Eigentlich hätte man lieber ihn Clive nennen sollen. Talgweiß? Yep. Dürr? Yep. Von seiner geringen Größe ganz zu schweigen. Er war echt klein. So richtig klein. Noch einmal gut zehn Zentimeter kleiner als meine ein Meter fünfundsechzig. Nicht gerade Schlägermaterial, aber an seiner Haltung und an dem Ausdruck in seinen Augen erkannte ich, dass dieser Eindruck täuschen konnte.
    Und genau deshalb hielt ich ihn für den Gefährlicheren der beiden. Clive mochte vielleicht groß, Furcht einflößend und deshalb gut zu Showzwecken sein, aber der da war mit Sicherheit absolut tödlich. Einen Bodyguard, der so gar nicht wie ein Bodyguard aussieht, heuert man nur an, wenn er in Wahrheit so richtig gefährlich ist.
    Das war zwar das reinste Klischee, aber ich würde alles darauf verwetten, dass dieser Typ Experte in mehreren Kampfsportarten war und diverse Waffen am Körper trug. Ich freute mich ganz und gar nicht darauf, Darroch zu verärgern, aber ich hatte keine andere Wahl.
    »Miss Bailey, wie schön, Sie wiederzusehen«, rief Darroch, während er die Steaks wendete und mir ein betörender Duft brutzelnden Fleisches in die Nase stieg. Verdammt, ich hatte echt Hunger. Hoffentlich hörte niemand meinen knurrenden Magen.
    Er trug Cargoshorts, aus denen gebräunte Beine hervorlugten, und ein buntes

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