Kissing a heart
freien Natur, wo uns jeder sehen kann . Ich kann mich nämlich nicht mehr lange zurückhalten, wenn du es genau wissen willst, so sehr machst du mich an. Ich will dich, um jeden Preis. Da reicht es schon, wenn ich dir nur in die Augen schaue. Dass ich hier weg will hat nichts damit zu tun, dass ich nicht mit dir gesehen werden will. Wie kommst du nur auf solch einen Unsinn?« Er hebt mein Gesicht an, indem er einen Finger unter mein Kinn legt, dann küsst er mich wieder. In aller Öffentlichkeit, lange und zärtlich.
Wir fahren Richtung Newhallville und mein Blick fällt auf die intrigierte Uhr im Bordcomputer des Autos.
»Oh, schon nach sechs, ich muss nach Hause«, sage ich kleinlaut.
»Ruf deine Mom an und sage ihr, dass du später kommst.« Er ist keine Bitte, sondern ein Befehl.
»Ich kann nicht, fahre mich nach Hause .«
»Du bist immer noch sauer auf mich?«
»Nein, Jaden. Aber ich muss mich um meine Mom kümmern .« Es ist eine fadenscheinige Ausrede, doch mir fällt nichts Besseres ein. Ich brauche Ruhe, um über alles nachzudenken.
Ergeben schlägt Jaden den Weg zu unserem Haus ein. Als wir in die Straße einbiegen, sehen wir schon von Weitem den schwarzen Pick -up in der Einfahrt zu der Garage stehen. Stumm schauen wir uns an und wissen beide, was das zu bedeuten hat. Ohne anzuhalten, gibt Jaden Gas und fährt weiter. »Da scheint sich wohl schon jemand um deine Mom zu kümmern.«
»Was will Harry von meiner Mutter?« Bei dieser Frage wage ich gar nicht, Jaden anzusehen. »Ich meine, hey, sie sitzt im Rollstuhl, kann sich nur sehr eingeschränkt bewegen. Zwar kann sie alleine zur Toilette, aber die meiste Zeit ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Dein Vater ist Sportler. Bewegung ist sein Leben.«
Jaden legt den Gang mit so viel Kraft ein, dass man seine Wut beinah e spüren kann. »Sie ist deine Mutter.« Als wenn das alles sagen würde. Jaden sieht meinen fragenden Blick. »Ich habe mich schließlich auch in dich verliebt, warum sollte es Harry mit deiner Mom anders gehen?«
»Oh Gott, Jaden. Ich möchte wirklich nicht über das Liebesleben meiner Mutter nachdenken .«
Er fährt die Einfahrt vor seinem Haus hoch und parkt vor den Garagen. Es ist wirklich eine be eindruckende Villa. Wir steigen aus und Jaden führt mich in die Küche, wo wir auf eine Frau mit grauen Haaren treffen.
»Linda, darf ich dir Ava vorstellen ?«
»Ava, das ist Linda, unsere Haushälterin.«
Die etwa sechzigjährige Frau trocknet ihre Hände ab und reicht mir freundlich eine davon.
»Ava, schön dich kennenzulernen«, sagt sie in einem weichen Singsang, der auf die Südstaaten schließen lässt.
»Ava ist meine Freundin«, erklärt Jaden und legt besitzergreifend einen Arm um meine Schultern.
»Das freut mich, Jaden.« Sie strahlt ihn an und er drückt mir einen Kuss auf die Wange.
»Habt ihr Hunger? Ich habe einen Auflauf warmgehalten .«
»Nein danke, Linda. Wir haben bereits gegessen. Hast du eine Ahnung, wo Harry steckt ?«
Mir stockt der Atem bei dieser Frage.
»Er ist mit einem Teil des Auflaufs zu einer Freundin gefahren. Ich soll nicht auf ihn warten.«
Jaden nickt und schaut mich an. »Danke, Linda. Wir sind dann oben .«
»Ich mache euch morgen vor der Schule Frühstück .«
Sie scheint richtig Freude daran zu haben, jemanden zu bewirten. Ich dagegen schaue verlegen zu Boden, da ich gar nicht die Absicht habe, hier zu übernachten. Jaden nimmt meine Hand und zieht mich zu der großen geschwungenen Treppe, die in das Obergeschoss führt.
Ich fühle mich äußerst unwohl. Nach Hause kann ich nicht, weil dort Harry sitzt, und was ich bei Jaden soll, weiß ich auch nicht genau.
»Hey Butterfly, komm zu mir !« Ich sehe, wie unschlüssig Ava in meinem Zimmer steht und nicht weiß, ob sie gehen oder bleiben soll. Ich bin natürlich für Bleiben. Gleichzeitig könnte ich Harry eine Tracht Prügel verpassen. Ich habe keine Ahnung, was die Aktion mit Ireland soll. Verdammt, er hat allen Grund sich von dieser Frau fernzuhalten, genau wie ich. Eigentlich müsste ich auch ihrer Tochter aus dem Weg gehen, aber das schaffe ich nicht. Ich will sie hier bei mir haben, in meiner Nähe, am liebsten Tag und Nacht.
»Glaubst du, es ist eine gute Idee, dass ich hier bin ?«, fragt Ava leise.
»Bitte komm her zu mir .« Ich reiche ihr meine Hand und ziehe sie zu mir auf das Bett. »Ich möchte dir ganz nah sein, ich verspreche dir, nichts zu versuchen, nur bleib heute bei mir.«
Unentschlossen schaut sie mich
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