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Kite

Kite

Titel: Kite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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zu Boden.
    Lucy schlich näher heran.
    »Wo ist das Mädchen?«
    »Scheren Sie sich zum Teufel.«
    Ein Schuss erklang und Donaldson schrie auf.
    »Ich hab noch sieben Kugeln im Magazin. Die Beine tun Ihnen weh? Ich kann Ihnen auch in die Knie schießen. Oder in die Eier.«
    »Die haben Sie mir schon abgeschnitten, Sie Dreckskerl.«
    Lucy bog um die Ecke und sah die beiden schließlich durch die offene Tür, nur drei Meter weiter. Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding.
    »Ach ja, das hab ich völlig vergessen. Wir hatten damals Spaß miteinander, nicht wahr, Donaldson? Ich wette, dass Sie nichtscharf darauf sind, so etwas ein zweites Mal zu erleben. Sagen Sie mir, wo Lucy ist, und ich töte Sie schnell, mit einem Kopf-schuss.«
    »Ich hab keine Ahnung. Wir haben uns nach unserer Flucht getrennt.«
    »Lügner.«
    Ein weiterer Schuss erklang, gefolgt von einem Schrei. Lucy sah, wie Donaldson hinfiel und sich sein blutendes Knie hielt.
    »Jetzt hab ich noch sechs Kugeln. Und wenn ich die verbraucht hab, mach ich mit der Säge weiter. Also, wo ist sie?«
    Donaldson sprach mit zusammengepressten Zähnen. »Sie ist nach Kanada. Hat gehört, dass es dort schön ist um diese Zeit.«
    Zwei weitere Schüsse ins selbe Bein. Lucy zuckte zusammen und machte in die Hose.
    Sie hätte nie gedacht, dass es so enden würde.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und trat einen Schritt nach vorn, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie hielt es nicht länger aus, Donaldson leiden zu sehen.
    Und dann sah sie es. Obwohl Donaldson sie in der Dunkelheit unmöglich sehen konnte, schien es, als starrte er sie für einen winzigen Augenblick an, direkt in ihre Augen.
    Dabei schüttelte er kaum merklich den Kopf.
    Die Botschaft war klar: Komm nicht näher.
    Dann schaffte er es irgendwie, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Ich hab euch beide auf meinen Kameras gesehen. Ich weiß, dass sie hier ist. Das Ganze hat mich viel Geld und Mühe gekostet, und da kann ich es mir nicht leisten, dass zwei Amateure hier herumrennen und mir ins Handwerk pfuschen.«
    »Amateure?« Donaldson stieß ein gequältes Lachen aus. »Darf ich Ihnen mal was sagen, Luther? Wenn es ums Töten geht, können Sie Lucy und mir nicht das Wasser reichen. Siehat mir alles über Sie erzählt. Sie sind nicht echt, sondern nur ein Möchtegern. Sie sind das armseligste Arschloch, das mir je begegnet ist.«
    Diesmal schoss Luther ihm in den rechten Arm.
    Donaldson stöhnte, blieb aber aufrecht stehen.
    Lucy traten Tränen in die Augen, als sie sah, wie Luther auf ihren Freund zuging.
    »Sie lieben sie, nicht wahr? Ich hab doch gesehen, wie Sie mit ihr Händchen gehalten haben.«
    Lucy hielt den Atem an. Sie hatte keine Ahnung, was Donaldson antworten würde, aber plötzlich war es ihr sehr wichtig.
    »Ja«, sagte D. »Ich liebe sie.«
    Lucy unterdrückte ein Stöhnen und zitterte am ganzen Körper.
    »Sagen Sie mir, Donaldson, wie fühlt sich das an?«
    »Wollen Sie das wirklich wissen?«
    »Ja.«
    Donaldson lachte. Es klang nicht künstlich, sondern echt. Ein schallendes Lachen, das lange andauerte.
    »Ich war mein ganzes Leben allein«, sagte er. »Und deshalb fühlt es sich gut an, jemanden zu haben, der auf einen aufpasst. Lucy kriegt Sie, Sie Dreckskerl. Sie wird Sie so übel zurichten, dass …«
    Donaldson zuckte zusammen, als die Kugel ihn traf.
    Luther trat einen Schritt zurück, und Lucy sah einen dunklen Blutfleck in Donaldsons Magengegend, der größer wurde. Donaldson hielt beide Hände auf die Stelle gepresst.
    Luther hob das rechte Bein und trat Donaldson an die Brust, worauf dieser rückwärts ins Wasser taumelte.
    Donaldson stolperte über seine Füße, drehte sich um die eigene Achse, fiel kopfüber in die Brühe und ging langsam unter.
    Lucy musste sich ins Handgelenk beißen, um nicht loszuheulen.
    Komm nach oben.
    Bitte komm wieder nach oben, D.
    Bitte …
    Doch Donaldson tauchte nicht wieder auf.
    Lucy trat den Rückzug in die dunklen Gänge an.
    Der Schock traf sie mit voller Wucht. Es war schlimmer als körperliche Schmerzen.
    Es tat ihr in der Seele weh.
    Sie musste sich eine Waffe besorgen und diesen Dreckskerl töten.
    Sie würde Donaldsons letzte Worte in die Tat umsetzen.
    Donaldson.
    Der einzige Mann, den sie je geliebt hatte.

Phin
    Als er die Augen öffnete, war er an einen Stuhl gefesselt. Ihm tat alles weh, aber am schlimmsten war der Schmerz in seiner rechten Seite. Es fühlte sich wie eine gebrochene Rippe an.
    Er blinzelte und kniff die Augen

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