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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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»Oh, das habe ich dir noch gar nicht erzählt. Ich kann während des Studiums bei TVtwenty weiterarbeiten.« Karis Stimme überschlug sich fast. »Sie haben mich heute gefragt, ob ich das machen will. Ist das nicht irre?«
    »Klasse, ich freu mich so für dich. Wenn ich wieder zurück bin müssen wir das feiern!«
    »Das müssen wir. Aber jetzt sollten wir Schluss machen. Das ist doch bestimmt sauteuer mit dem Handy hier anzurufen.« So kannte ich meine Freundin. Sie war immer vernünftig. Ich lächelte in mich hinein.
    »Du hast recht. Ich werde jetzt angeln gehen. Es ist bewölkt. Das beste Hechtwetter.«
    »Dann wünsche ich dir viel Spaß und Sofie …«
    »Ja?«
    »Versprich mir, auf dich aufzupassen. Wenn dich die alte Frau oder sonst irgendwer belästigen sollte oder beim Sommerhaus auftaucht, dann ruf diesen Reune an.«
    »Rune, heißt mein Vermieter. Ja, mach ich. Du kannst ganz unbesorgt sein.«
    Ich klickte auf das kleine rote Telefonsymbol und legte mein Handy zur Seite. Nach dem Gespräch mit Kari fühlte ich mich deutlich besser. Allerdings hatte ich ihr nichts von meiner Begegnung mit dem dunkelhaarigen Jungen erzählt. Sie machte sich schon genug Sorgen um mich. Schließlich hätte ich ihr dann ja auch von den Umständen berichten müssen, unter denen ich ihn getroffen hatte und fast ertrunken wäre. Außerdem spielte es auch überhaupt keine Rolle mehr. Ich würde ihn sowieso nie wieder sehen.
    Ich lief zum Bootsschuppen, um alles für meinen Angelausflug vorzubereiten. Meine Tasche mit der Köderbox, Wasserflasche und eine Tupperdose mit kalten Köttbullar als Verpflegung hatte ich bereits zum Boot gebracht. Dieses Mal wollte ich in den Sandsjön rudern, um in meiner Lieblingsbucht zu fischen. Dort gab es einen ausgedehnten Schilfgürtel in dem immer der eine oder andere Hecht lauerte. Ich hatte den Sandsjön in diesem Urlaub noch nicht erkundet, da es sowieso zu sonnig zum Angeln gewesen war. Wenn man ein Stahlvorfach benutzte, wie es bei der Raubfischangelei üblich war, ließen das glasklare Wasser und die Sonne die Fische die Angelschnüre anscheinend sehr gut sehen. Außerdem waren die Hechte bei warmen Temperaturen recht träge und beißfaul. Jetzt war der Himmel bedeckt und die Wasseroberfläche kräuselte sich unter einem leichten Wind. Ein perfektes Wetter um einen Raubfisch aus dem Schilf zu locken.
    Ich stieg in das Boot und stieß mich mit dem Ruder vom Ufer ab. Dann ruderte ich mit gleichmäßigen Zügen los. Das Platschen des Wassers beim Eintauchen der Ruder hatte etwas Beruhigendes. Ich bugsierte das kleine Boot durch die Zufahrt, die eng von Schilfgras und Seerosen gesäumt war, dann öffnete sich die Bucht zum Sandsjön. Dieser See hatte zwar nicht so schöne sandige Badebuchten wie der Fängen im Norden, aber dort konnte man besonders gut fischen. Im Sandsjön gab es, ebenso wie im Fängen, mehrere Inseln. Auf diesen Inseln war das Anlanden und Betreten zum Teil verboten, weil dort seltene Vögel nisteten. Es sollte sogar Fischadler geben. Ich hatte jedoch nie ihren Horst gefunden. Aber ich erinnerte mich, dass ich damals öfter einen großen Greifvogel am Himmel gesehen hatte.
    Ich war am Ziel, hob die Ruder möglichst leise aus dem Wasser, legte die Riemen ins Boot und ließ das Ruderboot noch etwas näher an das Schilf gleiten. Dann ließ ich den Anker hinab. Das Boot dreht sich noch einmal um sich selbst, um dann mit leichtem Plätschern seine Position zu halten. Leise steckte ich meine Angel zusammen. Ich arbeitete sehr konzentriert. Ich wühlte in der Köderbox und entschied mich für meinen Lieblingsköder, den ich in Jönköping neu erstanden hatte. Er war immer ein Fanggarant gewesen und verlockte große Barsche genauso wie Hechte zum Anbeißen. Ich stellte mich in die Mitte des Ruderbootes und warf die Angel aus. Dann holte ich den Köder wieder ein. Beim dritten Auswurf passierte es. Plötzlich gab es einen Ruck an der Angel. Zunächst glaube ich, der Köder habe sich beim Einholen an einer Seerose verhakt und ich hätte einen sogenannten Hänger. Doch die Angelspitze neigte sich weiter. Ich hieb an. Zunächst tat sich nichts und ich glaube schon den Fisch verloren zu haben, als sich die Schnur plötzlich wie verrückt abrollte. Ich stellte die Bremse der Angelrolle nach und ließ ihm Schnur. Langsam rollte ich die Schnur wieder auf und führte den Fisch näher zum Boot. Doch so leicht wollte meine Beute es mir nicht machen. Der Fisch sprang aus dem Wasser hoch. Es war

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