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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sie tun, wenn die Pitar nicht reagieren?« Wie immer fasziniert von der ihm unbegreiflichen Technik, starrte Levi die makellose dreidimensionale Darstellung des Weltraums an, durch die sich die Wellington bewegte.
    »Wir werden uns im Orbit der äußeren Zwillingswelt positionieren. Dann stellen wir den Pitar das Ultimatum, das der Weltrat formuliert hat.« Sie zuckte die Achseln, ohne zu lächeln. »Wir reagieren auf ihre Reaktion. Wenn sie weiterhin nichts unternehmen, schicken wir die ersten Landetrupps hinunter. Die werden mit schweren Panzeranzügen ausgestattet sein, und unsere Schiffe werden sie aus dem Orbit decken. Sobald unsere Truppen einen Brückenkopf auf der Oberfläche errichtet haben, bleibt den Pitar keine sonderlich große Wahl mehr. Im Grunde können sie sich dann nur noch für die Kapitulation oder für Harakiri entscheiden. Nachdem wir die äußere Zwillingswelt gesichert haben, rückt unsere Flotte zur zweiten vor und kann hoffentlich noch einmal genauso vorgehen.«
    Levi nickte. »Was geschieht, wenn sie sich kampflos ergeben?«
    Fouad blickte ihn scharf an. »Trauen Sie das den Pitar denn zu?«
    »Nein, aber momentan können wir die Möglichkeit nicht völlig ausschließen.«
    Sie wandte sich wieder der leuchtenden, dreidimensionalen Darstellung zu. »Ob wir diese Möglichkeit ausschließen können, habe nicht ich zu entscheiden. Ich führe die Befehle des Generalstabs aus. Der Generalstab erhält seine Befehle wiederum vom Weltrat. Alles, was ich weiß, ist, dass bereits mehrere Strategien ausgearbeitet sind, die sich an der Reaktion der Pitar orientieren werden.« Sie biss die Zähne zusammen. »Auf die eine oder andere Weise werden sie für ihre Schandtat auf Treetrunk bestraft werden.«
    »Sie haben mich gefragt, was meiner Meinung nach geschehen wird.« Levi musterte sie erwartungsvoll.
    Er hatte das Interesse des Captains geweckt. »Haben Sie eine Theorie?«
    »Ich bin überzeugt davon. Aber, wissen Sie, unter den ursprünglichen Zwölf Stämmen waren die Leviten die Gelehrten. Ich glaube, ich gehöre auf kein Kriegsschiff, das sich auf einen Akt der Massenvernichtung vorbereitet.«
    »Ich nehme Ihre Bedenken zur Kenntnis«, informierte sie ihn knapp. »Sagen Sie mir, was Sie vermuten!«
    »Ich studiere die Pitar schon, seit sie damals mit der Chagos auf die Erde gekommen sind.«
    »Das weiß ich.« Fouad klang ungeduldig. »Kommen Sie zur Sache, alter Mann! Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten: Wir planen hier eine Invasion!«
    »Entschuldigung. Es gibt mehrere Möglichkeiten, es auf wissenschaftliche Weise zu erklären. Aber ich sehe keinen Sinn darin, meine Meinung mit schwierigen Fachtermini auszudrücken. Es reicht wohl, wenn ich sage, dass die Pitar Stubenhocker sind.«
    »Die Pitar gründen keine Kolonien. Das haben sie uns von Anfang an gesagt.« Fouad versuchte, ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Generalstab, dem Hologramm (mit allen zugehörigen Head-up-Displays) und dem schwermütigen Xenologen aufzuteilen, der neben ihr stand. »Das war einer der Gründe, warum viele von uns so schwer glauben konnten, dass sie etwas mit dem Massaker auf Treetrunk zu tun haben.«
    »Sie sind nicht bloß Stubenhocker. Was ihre Zwillingswelten angeht, sind sie regelrecht fanatisch. Abgesehen von gelegentlichen Exkursionen zu Welten wie der Erde, Hivehom und Treetrunk verlassen sie ihr Heimatsystem nie. Sie gründen nicht nur keine Kolonien, auch ihr Forscherdrang ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Sie mögen es schlicht und ergreifend nicht, ihre Heimat zu verlassen.«
    »Und was bedeutet das? Sie wcJlen doch auf irgendetwas hinaus, oder?«
    »Ich glaube schon. Worauf ich hinauswill ist Folgendes: Alle Energie und Mühe, alle fortschrittliche Technik, die wir Menschen aufgebracht und eingesetzt haben, um uns auszudehnen, haben die Pitar ausschließlich auf ihre Welten konzentriert.«
    Sie runzelte die Stirn und rückte den Neuraistecker über ihrem linken Ohr zurecht, der es ihr ermöglichte, mit ihrer Besatzung, der Nachrichtendienstzentrale der Wellington und dem Rest der Armada zu kommunizieren. »Also meinen Sie, dass …?«
    Levi, der nun selbst ein wenig besorgt war, unterbrach sie, um sein Fazit unmissverständlich auszusprechen. »Alles, was wir in die Offensive gesteckt haben, ist womöglich bei den Pitar in die Defensive geflossen.«
    Nicht sehr viel später ließen Explosionen die Wellington erbeben, und die ganze Flotte war unversehens in eine heftige, verzweifelte Schlacht

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