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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zu durchbrechen.
    Acht Monate verstrichen, ohne dass sich der Frontverlauf änderte. Die Pitar ließen kein einziges Schiff - und sei es noch so klein - bis hinter die Umlaufbahnen der einander schneidenden Asteroidengürtel vordringen. Die angreifenden Menschen gaben nicht auf. Statt Geschick oder Strategie bestimmte allein Entschlossenheit den Kampf auf beiden Seiten.
    Doch während sich, was den Gewinn von strategischen Positionen anging, nicht viel, um nicht zu sagen: gar nichts, tat, sah dies mit der Waffenentwicklung ganz anders aus. Für jede neue Waffe, die die Menschen bauten und in den Kampf warfen, entwickelten die Pitar eine Gegenwaffe. Hochenergeüsche Strahlen wehrten sie mit hochenergetischen Deflektoren ab. Subatomarpartikelstrahlen, die die Kommunikationssysteme an Bord der pitarischen Schiffe stören sollten, wurden mittels leistungsschwacher Versionen von Posigravfeldern in den Plusraum abgelenkt. Größeren, schnelleren Raketen begegneten die Pitar mit kleinen Abfangraketen, die sowohl schneller als auch beweglicher waren. Der Weltraum war erfüllt mit den Partikeln zersprengter Fusionswaffen, die ihre eigentlichen Ziele nie getroffen hatten.
    Ab und an musste ein Schiff bei einem Geplänkel einen Treffer einstecken, wobei es zumeist nur beschädigt wurde - in ganz seltenen Fällen allerdings explodierte es. In solchen Momenten fanden hunderte, sogar tausende Menschen augenblicklich den Tod, verschwanden in der eisigen Hölle des Vakuums. Jeder derartige Verlust machte die Pitar nur widerspenstiger und die Menschen unversöhnlicher.
    Als die Menschen schließlich nach zehn Monaten ergebnislosen Angriffs zugeben mussten, dass sie die Verteidigungsgürtel des Dominions nicht zu durchbrechen vermochten, debattierte der Generalstab darüber, wie nun am besten vorzugehen sei. Die Offensive abzubrechen kam nicht in Frage. Da die Menschheit sich schon über mehrere Welten ausgebreitet hatte, wollte sie den Angriff unter keinen Umständen abbrechen - damit hätte sie die Pitar nur indirekt zum Sieger erklärt und ungestraft mit der Gräueltat davonkommen lassen. Das konnten die Menschen nicht tolerieren.
    Den Strategen fiel eines auf: Während es keinem Kriegsschiff der Menschen gelungen war, bis zu den Pitar-Heimatwelten vorzudringen, hatte es auch kein Feindschiff geschafft, sich von den Zwillingsplaneten zu entfernen, jedenfalls nicht weit genug, um gefahrlos den Posigravantrieb aktivieren zu können und in den Plusraum zu springen. Von ihrem wachsamen Feind bedrängt, waren die Pitar praktisch auf ihren Heimatwelten gefangen. Ganz im Gegensatz zu den anderen Spezies im Spiralarm.
    Auf den ersten Blick erschien die Vorstellung unmöglich, einen Planeten vom Rest des Universums abzuschneiden. Selbst der vergleichsweise geringe Abstand zwischen zwei Planeten war noch immer groß genug, dass ein Schiff zwischen beiden Welten in den Plusraum ein- oder aus ihm austreten konnte. Sobald es sich im Normalraum befand, stellte es jedoch sofort ein verletzliches Ziel dar.
    Die Menschen informierten die anderen Spezies darüber, dass sie eine Blockade gegen das Dominion verhängen wollten, allerdings nicht ohne Bedenken. Wie würden die neutralen Quillp darauf reagieren, von einem ganzen System ausgesperrt zu werden, mit dem sie nicht im Streit lagen? Noch wichtiger: Wie würden die kampflustigen und schlagkräftigen AAnn reagieren, wenn man ihnen einseitig den Zugang zu einem System verwehrte, zu dessen Bewohnern sie ein freundschaftliches, wenn nicht gar herzliches Verhältnis hatten?
    Ehe die Menschen ihre Blockadetaktik umsetzen konnten, mussten ihre Diplomaten in die Offensive gehen. Die vogelähnlichen Quillp reagierten verwirrt. Doch obwohl sie Expansion nicht abgeneigt waren und unbewohnte Welten im gleichen Maße besiedelten wie die Menschheit, waren sie von Natur aus friedfertig. Die UnopPatha wollten erwartungsgemäß nichts mit dem Konflikt zu tun haben und zogen es vor, sich so weit wie möglich von den arroganten Pitar und den nachweislich verrückten Menschen fern zu halten. Mehrere kleine Spezies, alle auf eine einzige Welt beschränkt, waren nicht bedeutend genug, um in die diplomatische Gleichung mit einbezogen zu werden.
    Unter den bekannten Intelligenzen, die schlagkräftig genug waren, um das Gleichgewicht zu beeinflussen, blieben nur noch die AAnn und die Thranx übrig. Die Thranx waren aufgeschlossen für die Blockadestrategie der Menschen - und hatten den Angriff auf das Dominion ohnehin

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