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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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- und genau darauf scheint sich die Abneigung der Menschen uns gegenüber zu gründen. Deshalb müssen wir andere Wege finden, um sie davon zu überzeugen, dass wir ihr Vertrauen verdienen.« Mit ausgebreiteten Antennen blickte sie aufmerksam durch den Raum. »Als Tri-Eint in Ihrer Mitte bin ich für alle Vorschläge offen.«
    Die Ratsmitglieder brachten beinahe so viele positive Vorschläge vor wie es Gegenargumente gab. Anders als in früheren Zeiten, wurde die Minderheit, die im Streitgespräch unterlegen war, nicht damit bestraft, dass man ihr gezielt Gliedmaßen amputierte. Anstelle von Mundwerkzeugen, Zähnen und primitiven Waffen kamen nur scharfe Worte zum Einsatz. In vielen Fällen waren die Wunden, die diese Worte rissen, tief genug.
     
    Feldmarschall MacCunn unterhielt sich gerade mit Admiral Yirghiz, als ein Kommunikationstechniker ihnen eine Nachricht überbrachte. Yirghiz nahm das Schreiben entgegen, überflog es kurz und reichte es dann an MacCunn weiter. Die vortretende, knochige Stirn des Feldmarschalls und seine buschigen Augenbrauen verliehen ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit einem frühen CroMagnon-Menschen. Sein Aussehen war Thema vieler Witze, die sich seine Untergebenen gegenseitig zum Besten gaben. MacCunn, der sich von ganz unten bis zum hochdekorierten Offizier hochgedient hatte, konnte sich gut in seine Untergebenen hineinversetzen und hatte nichts dagegen, sie mit so wenig Aufwand belustigen zu können.
    »Was soll das heißen, ein fremder Kampfverband dringt in den pitarischen Raum ein?«, fragte er.
    Yirghiz erhob sich, als der Gefechtsalarm durch das Schiff zu schrillen begann. »Ich hab keine Ahnung, Hamish - aber ich glaube, wir werden es gleich herausfinden. Ich hoffe nur, der Verband ist neutral, und falls nicht, kreuzt er hoffentlich nicht hier auf, um die Pitar zu unterstützen.«
    Der säbelbeinige MacCunn musste weiter ausschreiten als der hoch aufgeschossene Admiral, um mit ihm Schritt halten zu können. »Das würde auf eine offensive Taktik der Pitar hindeuten - was völlig untypisch für sie wäre.«
    »Das sehe ich genauso.« Yirghiz nickte heftig. »Was aber nicht heißt, dass wir die Sache auf die leichte Schulter nehmen können. Darum auch der Gefechtsalarm.«
    Lange bevor die beiden ranghöchsten Offiziere die Brücke in der Mitte der Tamerlane erreichten, war das große Kriegsschiff und die restliche Blockadeflotte diesseits der pitarisehen Systemsonne schon gefechtsklar. Sie waren bereit, die bislang unbekannten Neuankömmlinge freundlich zu begrüßen … oder notfalls in Stücke zu schießen.
    MacCunn stellte sich neben den Kommandosessel des Admirals. Yirghiz bellte schon Befehle, noch bevor sein Rücken die konturierte Rückenlehne seines Sessels berührte. »Hereinkommenden Verband identifizieren!«
    Captain Coulis hatte schon eine Antwort parat: »Er gehört nicht zu uns. Auch nicht zu den Pitar.« Ein gedämpftes, erleichtertes Seufzen machte die Runde auf der Brücke. »Es sind Thranx.«
    Der Feldmarschall und der Admiral runzelten die Stirn. Der Rest der Brückenbesatzung war nicht minder verwirrt als ihre Vorgesetzten. »Was haben die Käfer hier zu suchen?«, fragte MacCunn sich laut. »Noch dazu mit einem Kampfverband, auch wenn es ein kleiner ist.« Er blickte zu dem weiblichen Captain. »Es ist doch ein kleiner Verband, oder?«
    Coulis studierte eine große 3-D-Projektion, in die grell leuchtende Analysen eingebettet waren. »Ein Dreadnought. Die Thranx haben eine ganz andere Bauweise als wir, aber ich schätze trotzdem mal, dass ihr Dreadnought nicht unserer Wellington-Klasse entspricht. Kein Schiff scheint größer zu sein als unsere Zerstörerklasse. Keine Kreuzer, keine kleineren Geleitschiffe.«
    »Seltsame Konfiguration.« Yirghiz legte die Stirn in Falten. »Zu schwach für eine ernsthafte Schlacht, aber viel zu beeindruckend für einen einfachen Höflichkeitsbesuch.« Er hob die Stimme, als er sich wieder an Coulis wandte. »Rufen Sie sie, Captain, und finden Sie heraus, was sie hier wollen! Die Thranx wissen von der isolierten Zone.«
    »Gehe auf die richtige Interschiff-Comfrequenz, Sir«, meldete der Captain. Ihre Augen bewegten sich momentan ebenso schnell wie ihre Finger.
    Wenige Augenblicke später erreichte die Antwort der Thranx die Wellington. Coulis drehte sich in ihrem Sessel um und wandte sich an ihre beiden Vorgesetzten. Die Verwirrung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Die Schiffe gehören tatsächlich den Thranx,

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