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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bereichern konnte. »Unter den Zweifüßern gibt es nur eine kleine Schar von Xenophoben und Fanatikern, die uns hasst. Von den übrigen Menschen genießen viele unverhohlen unsere Gesellschaft und machen auch keinen Hehl daraus.« Mit seinen Facettenaugen musterte er die aufmerksamen Ratsmitglieder. »Der Großteil der Menschen gehört keiner dieser beiden Gruppen an. Diese breite Masse ist sich nach wie vor unschlüssig darüber, was sie von uns halten soll.«
    »Undankbare!«, bellte ein Anführer der Opposition. Sogleich entbrannte ein Streit unter den Eints. Schließlich gelang es dem Tri-Eint Sevrepesut, die Ordnung wiederherzustellen und die Dominanz wieder der geduldigen Thranx-Frau zu erteilen, die links von ihm stand.
    Eingeschüchtert wartete der Technikspezialist ab, bis Debreljinav ihn mit einer Geste dazu ermutigte, sich zu dem Zwischenruf zu äußern. »Menschen haben ein kurzes Gedächtnis, aber…«
    »Dann gäben sie ja tolle Verbündete ab!«, schrie ein anderer Skeptiker.
    »… aber sie sind zu großer Güte und Dankbarkeit fähig. Ich glaube, dass die Befürworter der Intervention Recht haben. Wenn wir den Menschen helfen, würden wir in ihnen wertvolle Verbündete gegen die AAnn und jede andere Spezies gewinnen, die vielleicht eines Tages dem Großen Stock gefährlich werden könnte.« Höhnische Pfeiflaute und anschwellende Stridulationen drohten, ihn zu übertönen, doch diesmal ließ sich der Spezialist nicht einschüchtern.
    »Das Kaiserreich der AAnn ist stark und wird jeden Tag mächtiger! Wenn wir den Menschen schon nicht bei ihrem gerechten Kampf gegen die Pitar beistehen, um sie zu unseren Verbündeten zu machen, dann müssen wir ihnen schon allein deswegen helfen, damit die AAnn sich nicht auf ihre Seite schlagen. Oder ist das eine Möglichkeit, die die ehrenwerten Eints nicht in Erwägung ziehen wollen?«
    Man sah sowohl den Befürwortern als auch den Gegnern der Intervention an, dass sie über diesen Punkt noch nicht sonderlich oft diskutiert hatten. Alle hofften sie auf ein ideales Universum, und das bedeutete, dass sich die Menschen mit den Thranx gegen die AAnn verbünden würden. Nur wenige dachten darüber nach, was geschähe, falls die aggressiven, militärisch kampfstarken Säuger sich stattdessen auf die Seite der raubgierigen Reptilien stellten.
    »Lägen wir mit den AAnn im Streit, würden die Menschen sie niemals unterstützen!«, behauptete ein weiblicher Eint, doch klang sie nicht einmal in ihren eigenen Ohren sonderlich überzeugend.
    »Warum nicht?«, konterte ein Befürworter der Intervention. »Jemand aus Ihren Reihen hat doch gerade eben noch darauf hingewiesen, wie wenig die Menschen uns mögen.«
    »Wir müssen die Menschen zu Gleichgestellten machen.« In Debreljinavs Worten schwang die gesamte Kraft und Bedeutsamkeit ihrer herausragenden Persönlichkeit mit. »Etwas anderes können wir uns nicht leisten.«
    »Das wird kein leichtes Unterfangen.« Der Eintjouteszim-feq klang alles andere als ermutigend, während er durch die Runde blickte. »Ich habe versucht, alles verfügbare Material über die Menschen zu studieren. Einzeln sind sie vernünftig, aber massenpsychologisch gesehen sind sie äußerst labil.
    Kleine, unbedeutende Dinge können ihr Kollektivbewusstsein arg ins Wanken bringen. Schlimmer noch: die Auslöser solcher Reaktionen sind nicht selten bedeutungslos und entbehren jeder rationalen Grundlage. Doch ehe die Menschen dies begreifen, haben sie zumeist schon Schaden angerichtet.« Er breitete die Antennen aus, um die Ausdünstungen möglichst vieler Anwesender zu wittern.
    »Das müssen wir unbedingt verhindern. Obwohl es an und für sich nicht sehr wissenschaftlich klingt, sollte es oberste Priorität haben, die Menschen uns gleichzustellen. Zudem müssen wir uns um alle Thranx kümmern, denen es schwer fällt, den Anblick, die Stimmen und die Gegenwart der Menschen zu ertragen.«
    »Meinen Sie mit Gegenwart nicht eher den Gestank?«, warf ein Thranx ein, der unerkannt bleiben wollte. Allgemeines Pfeifen folgte, bis Debreljinav schließlich mit allen vier Armen um Ruhe gestikulierte.
    »Ich selbst sorge mich eher darum, wie die Menschen letztlich ihre Streitkräfte aufstellen, als um ihren Körpergeruch.« Erneut senkte sich respektvolles Schweigen über den Raum. »Wenn wir die Menschen nicht zu unseren Verbündeten machen können, dann müssen wir sie als Freunde gewinnen. Wir können nichts an unserem Körperbau und an unserer Abstammung ändern

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