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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eingetroffen, fühlte sich längst nicht so wohl in der fremdartigen Umgebung wie seine Gefährten und konzentrierte sich größtenteils auf den Boden zu seinen Füßen. Er achtete darauf, auf nichts zu treten, das auch nur den Anschein erweckte, organisch zu sein. Zwar vertraute er der größeren Erfahrung seiner Begleiter, dennoch war keiner der beiden ein Experte für irdische Lebensformen. Die Wahrscheinlichkeit, auf ein Tier zu stoßen, das für einen Thranx mit seinem fremdweltlerischen Stoffwechsel giftig sein könnte, war zwar nicht sonderlich hoch, doch gehörtejoshumabad nicht zujener Sorte Thranx, die ein Risiko einging.
    »Alle sind nervös. Nicht nur der Rat, sondern auch die, die den vielen Beratungskomitees zugeteilt sind. Diese Säuger sind aggressiv, intelligent und technisch hoch entwickelt. Der Rat will sie unbedingt als Gegengewicht, wenn nicht sogar als offizielle Verbündete, um der Abenteuerlust der AAnn in diesem Teil des Spiralarms entgegenzuwirken.«
    »Wir sind auf dem Weg, sie als Verbündete zu gewinnen.« Yeicurpilal bückte sich und nahm ein langes Stück Treibholz auf. Es hatte eine hübsche Maserung. Als sie begann, das Holzstück vor und zurück zu schwingen wie die menschlichen Spaziergänger, die sie beobachtet hatte, ging der nervöse Joshumabad auf größeren Abstand zu ihr. Verwirrt stellte sie fest, dass seine Reaktion sie freute, und sie warf den Stock fort. Er landete im Wasser und wurde langsam von der Strömung fortgetragen. Ob die Hoffnungen, die die Thranx in diese Welt und ihre eigentümlichen, frustrierenden, manchmal nervtötenden Bewohner setzten, ebenso davongetragen würden wie dieser Stock?
    »Wovor fürchtet sich der Rat?«, fragte sie.
    »Davor, dass diese Pitar uns zuvorkommen. Wir haben alle relevanten Berichte gelesen. Es ist dem Rat nicht entgangen, dass die Menschen sich in Gegenwart der Pitar viel wohler fühlen als in unserer.«
    Erstmals ergriff Nilwengerex das Wort. »Sie fühlen sich nicht wohler«, widersprach er energisch. »Sie sind schlicht geblendet. Ich habe ein wenig Erfahrung im interspeziären Kontakt, sowohl mit den Quillp als auch mit den AAnn, und etwas Derartiges habe ich noch nie erlebt. Es liegt noch nicht einmal so sehr daran, dass die Menschen jedes Wort der Pitar für bare Münze nehmen, sondern eher daran, dass sie ihrer eigenen Wahrnehmung so verzweifelt glauben wollen. Und diese Wahrnehmung ist, wie Sie wissen, vornehmlich vom äußeren Erscheinungsbild der Pitar beeinflusst. Ich habe meine menschlichen Kollegen befragt, und sie meinen, die Pitar repräsentierten das menschliche Idealbild, rein körperlich gesehen.«
    Joshumabad dachte nach. Ein Vogel - eine der vielen eleganten Luftlebewesen dieser fruchtbaren Welt- segelte über ihn hinweg und lenkte ihn ab. Vermutlich hätte Joshumabad sich noch schwerer konzentrieren können, hätte er gewusst, dass der Seeadler soeben erwog, ob der Thranx eventuell als Mahlzeit infrage käme.
    »Wie können die Menschen die Pitar so schnell akzeptieren? Das körperliche Erscheinungsbild eines Wesens hat nichts mit dessen Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit zu tun. Es spielt keine Rolle, ob man diesen Grundsatz auf eine Einzelperson oder, wie in diesem Fall, auf eine ganze Spezies anwendet. Sogar ein Hou.’p weiß, dass man genauer hinsehen muss.«
    »Sie sind fasziniert von dem Schönheitsideal, das die Pitar in ihren Augen verkörpern.« Nilwengerex war ein gesetzter, humorloser Thranx, fand Yeicurpilal, aber ausgesprochen gut in seinem Beruf. Auf ihrer Skala für potenzielle Gefährten stufte sie ihn recht weit unten ein, auf ihrer Skala für potenzielle Berater hingegen stand er an oberster Stelle. Ob er ahnte, was sie von ihm hielt, wusste sie nicht. Thranx-Männer forderten ältere Thranx-Frauen nicht heraus, wenn es um Persönlichkeitsfragen ging. Er kannte seine Rangordnung innerhalb des Stocks und war zufrieden damit.
    »Das verstehe ich nicht.« Joshumabad vollführte eine komplexe Geste der Verwirrung. »Sie sind offenbar intelligent, lernen schnell und betreiben ihre Forschung mit viel Enthusiasmus. Trotzdem streifen sie in Gegenwart der Pitar mehrere hundert Jahre an sozialer Reife ab. Wenn wir einer vernunftbegabten Spezies begegnen würden, die unserem Schönheitsideal entspräche, würden wir sie willkommen heißen, aber wir wären nicht so …«
    »…dämlich.« Nilwengerex hob eine Muschel auf und untersuchte die komplex gefurchte, helle Kalkschale. »Wie immer haben

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