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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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begleiten, eure hohlen Fragen zu beantworten und uns den Kopf über rätselhafte Aphorismen zu zerbrechen! Auch wenn einige von euch nach Frangipani-Öl duften.

8
    Trohanov entspannte sich in seiner Kabine mit einem der wenigen Holo-Filme, die er seit dem Start von der Erde noch nicht gesehen hatte. Es war ein triviales Machwerk über einen einsamen, gentechnisch veränderten Rächer, der sich auf einer endlosen Reise der Selbstentdeckung befand, die dann letztlich doch zu Ende ging: Es war ein absichtlich unverständliches Ende. Trohanov fand den Protagonisten farblos und seine Geliebte oberflächlich, doch wenigstens waren sie nett anzuschauen.
    Momentan waren die beiden dreidimensionalen Hauptdarsteller in eine Beschäftigung vertieft, die, während sie die Handlung in keiner Weise voranbrachte, nichtsdestoweniger einnehmend war. Daher war Trohanov leicht verärgert, als er schließlich doch den hartnäckigen Anruf von der Brücke entgegennahm.
    »Hollis, ich habe dienstfrei!«, bellte er. Er wusste, dass das Kabinenmikrophon sowohl seine Worte als auch seinen Tonfall an den Ersten Offizier weiterleiten würde. »Vielleicht bedeutet das Ihnen nicht viel, aber wenn Sie erst mal in mein Alter kommen, lernen Sie jede freie Minute zu schä …«
    Der Erste Offizier unterbrach ihn, was zwar schon einmal vorgekommen, aber dennoch höchst ungewöhnlich war. Außerdem klang sie besorgt, doch das war normal für Hollis. »Skipper, Sie kommen besser hier rauf!«
    »Warum?« Noch während er gegen ihren Vorschlag protestierte, schwang er die Beine aus dem Bett. »Wir transitieren ohne Zwischenfälle aus dem Plusraum, und dieses System hält keine Überraschungen für uns bereit. Was stimmt denn mit dem Schiff nicht?«
    »Es liegt nicht am Schiff, Sir. Zumindest meint Kharall das.«
    »Also gut, also gut!« Er grummelte etwas vor sich hin, während er in seine einteilige Uniform schlüpfte, und verdammte die Vorschriften, denen zufolge der Kapitän eines Schiffes und seine ranghöchsten Offiziere jederzeit zu Konsultationszwecken gestört werden durften.
    Niemand sprach ihn an, als er auf dem Weg zur Brücke mit dem Lift fuhr und mehrere Korridore durchquerte. Was auch immer Hollis aufgeregt hatte, auf dem Schiff hatte es keine Panik verursacht. Er sah keine verängstigten Gesichter, keine hektisch hin und her rennenden Besatzungsmitglieder. Ich hoffe, die Sache ist wichtig, dachte er grimmig, ansonsten werde ich mal ein ernstes Wörtchen mit meinem Ersten reden.
    Doch auch auf der Brücke schien sich niemand Sorgen zu machen. Kharall saß über sein Schaltpult gebeugt, als könne er dadurch, dass er das Gesicht einige Millimeter näher an die Anzeigen führte, Details erkennen, die ihm andernfalls entgehen würden. Alle anderen, die der zweiten Schicht zugeteilt waren, saßen auf ihren Plätzen und widmeten sich in jeder Hinsicht ihren Aufgaben. Einige wenige unterhielten sich leise, und ihre Mienen sahen nicht im Mindesten so aus, als stehe ein Desaster unmittelbar bevor. Niemand erhob die Stimme, obwohl einige erwartungsvolle Gesichter machten, als der Kapitän die Brücke betrat.
    Aber was erwarteten sie nur? Er wusste noch nicht, was los war oder warum Hollis es für nötig befunden hatte, ihn mitten in seiner Ruheperiode zu stören. Nur eins wusste er sicher: Er würde ein paar Antworten bekommen, und zwar ziemlich zackig!
    Er wandte sich leicht nach rechts und schritt entschlossen zu Hollis, die soeben mit Meeker diskutierte, der Kommunikationsexpertin des Schiffs. Beide sahen zu ihm auf, als er sich näherte. Hollis wartete gar nicht erst, bis ihr Kapitän etwas sagte.
    »Wir sind nur noch den Bruchteil einer AE von Treetrunk entfernt, schneiden gerade die Kreisbahn von Argus VI, und erhalten noch immer keine Antwort.«
    Sofort erwiderte er: »Dann ist ihre Bake ausgefallen.«
    »Alle auf einmal?« Sie begegnete unnachgiebig seinem Blick. »Alle drei?«
    »Möglich wär’s«, schoss er zurück, obwohl er innerlich bereits ins Zaudern geriet.
    Meeker mischte sich ein. Sie war eine kleine Frau mit großen Ohren, struppigem, kurz geschorenem Haar (was ihr in Trohanovs Augen noch nie sonderlich gut gestanden hatte) und hatte eine überraschend eigenwillige Stimme - ebenso eigenwillig wie ihre Ansichten, die sie gelegentlich äußerte.
    »Eine Bake: okay. Zwei: vielleicht. Drei: nie im Leben.«
    »Sag niemals nie.« Trohanov wollte nicht nachgeben, auch wenn er seinem Kommunikationsoffizier auf rein professioneller Ebene

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