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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hielten. Dafür danken wir euch Menschen, und wir sind auch höchst dankbar für den Kontakt zwischen unseren beiden Spezies. Besonders freut uns zu sehen, dass ihr hier auf Treetrunk so gut vorankommt.«
    »Ihr Volk hat uns sehr geholfen, seit die ersten Siedler hier angekommen sind.« Sie stockte, aus Furcht, versehentlich in ein Fettnäpfchen zu treten. Sie war eine Städteplanerin, keine Diplomatin. »Manche von uns haben … eine Zuneigung zu Ihrem Volk entwickelt.«
    »Wir haben Ihre Zuneigung zur Kenntnis genommen.« Sein Tonfall klang trocken und förmlich, und Wixom wusste nicht genau, ob sie dafür dankbar sein sollte oder nicht. »Wir finden es eigentümlich, dass sich diese Zuneigung größtenteils auf unser Aussehen gründet, das wir selbst in keiner Weise bemerkenswert finden und auch nicht kontrollieren können. Trotzdem muss man alles begrüßen, was die Beziehungen zwischen uns verbessert.« Er lächelte sie an, und Wixom wurde von den Stiefelspitzen an aufwärts ganz warm. »Ihr Lebensgefährte muss stolz sein, mit einer so kompetenten Arbeiterin verheiratet zu sein.«
    »Danke für das Kompliment, aber ich bin nicht verheir… an niemanden gebunden.«
    »Dann haben Sie auch keine Kinder?« Sein Tonfall klang unverändert nüchtern.
    »Noch nicht, aber ich hoffe, eines Tages mehrere zu haben.« Sie fingerte an den Kontrollen ihres Bebauungssimulators herum.
    Der Pitar sah an ihr vorbei, in das flache Tal, das bald schon das Zuhause von zwei- oder dreitausend Menschen sein würde. »Genau wie ich. Die Art, in der Ihre Spezies Nachwuchs zeugt und gebiert, gleicht der unseren sehr.«
    »Das habe ich auch schon gehört.« Sie wandte sich vom Bebauungssimulator ab und schaute den Pitar an. »Wieso haben Sie noch keine Kinder?«
    Sein Lächeln verblasste, und er vollführte eine Geste, die sie nicht verstand. »Zum einen ist die Zeit für mich noch nicht gekommen. In diesem Punkt unterscheidet sich unsere Physiologie von der menschlichen. Unsere Frauen sind nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr fruchtbar, genau wie wir Männer. Wir haben nicht den Vorteil, uns das ganze Jahr über fortpflanzen zu können wie ihr Menschen.«
    »Oh, das ist ein Vorteil?«, erwiderte sie nachdenklich und neckisch zugleich. »Ich kenne ziemlich viele Leute, die in punkto Fruchtbarkeit die pitarische Biologie bevorzugen würden. Das würde so einiges ganz schön erleichtern.« Versuchsweise legte sie ihm die Hand auf den Arm. Sie spürte seine Kraft, selbst durch die vielen Schichten der Winterkleidung, eine Kraft, die die ihre übertraf. »Ich habe Sie doch richtig verstanden: Momentan können Sie keine Frau schwängern oder?«
    Er ließ die rechte Schulter leicht sinken: die pitarische Geste der Zustimmung. »Das ist korrekt.«
    »Eine Menschenfrauja sowieso nicht«, murmelte sie und machte sich daran, ihm recht ausführlich zu demonstrieren, wie knifflig sich der Zusammenbau gewisser Feld-Schlafgelegenheiten gestaltete.
     
    Aus der ersten Siedlung Chagos Downs entwickelte sich rasch die sorgfältig geplante Hauptstadt Weald. Die reine, unverschmutzte Luft erfrischte neue Kolonisten im selben Moment, da sie aus ihren Transportshuttles stiegen. Die bitterkalten Winter schienen den ganzen Planeten unter ihren Gletschern erdrücken zu wollen, die sich langsam von Norden und Süden annäherten, um den bewohnbaren Gürtel rings um den Äquator zu zermalmen, doch wichen diese strengen Winter dann doch einem plötzlichen, lebensprühenden Frühling und einem erholsamen Sommer. Wie von seinen Entdeckern vorausgesagt, war Treetrunk zwar kein New Riviera, doch war es eine sehr angenehme Welt. Jene, die sich auf ihr ansiedelten, bedauerten dies nur selten.
    Es gibt immer Unzufriedene, die nirgendwo glücklich werden. Auch manche Siedler auf Treetrunk glaubten, dass irgendwo die perfekte Welt für sie existieren müsse. Murrend und jammernd packten sie ihre Habseligkeiten und verließen Treetrunk, stets auf der Suche nach dem Paradies, das nur in ihrer Fantasie existierte. Im Vergleich zu dem stetigen Strom zufriedener Neuankömmlinge waren sie ein dünnes Rinnsal. Familien schlugen auf Treetrunk wurzeln, neue Firmen wurden gegründet, Bildungszentren dehnten sich rasch aus.
    Eine verrückte Dame predigte in ihrem winzigen Fertighaus das Evangelium einer Religion, die bislang kaum jemand namentlich kannte. Ihre Kirche richtete sich an alle Formen intelligenten Lebens. Die konservativeren Kolonisten, die sich noch nicht vorstellen

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