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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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weiße Kugel mit grünem Gürtel, einen Großteil des Firmaments aus, denn das Kriegsschiff war dem Planeten zugewandt.
    Lahtehqja erwiderte noch mehr Ehrenbezeugungen, als sie die Brücke betrat. Sie ging nicht zu ihrem Kommandeurssessel, sondern schritt direkt zum diensthabenden Offizier. Captain Miles vaan Leuderwolk war ein dickbäuchiger, umgänglicher Offizier, der sich bevorzugt mit glatt rasiertem Kopf und imposantem Bart zeigte. Seinem imponierendem Erscheinungsbild zum Trotz war er dafür bekannt, dass er gern und oft lachte. Er wirkte auch eher so, als verbrächte er seine Tage damit, Lagerbier in einem Biergarten zu servieren, statt ein Kriegsschiff zu kommandieren. Alle, die unter ihm dienten, mochten ihren umgänglichen Vorgesetzten sehr. Lahtehqja hingegen war bei ihren Untergebenen noch nie sonderlich beliebt gewesen.
    »Was haben wir, Miles?« Die Augen der Kommandeurin waren klein, schwarz und so durchdringend wie ein Laser. Sie lagen so üef in den Höhlen, dass man fast schon nach ihnen suchen musste, um ihrem Blick zu begegnen - was indes niemand wollte.
    Der Kommandant der Ronin stellte seine Verwirrung so offen zur Schau wie seinen Bart. »Haben Sie den Bericht von der Kommunikationszentrale gelesen?«
    »Ich hab ihn gehört.« Eine knappe Kopfbewegung in Richtung der Ordonanz reichte als Erklärung völlig aus. »Wer sind diese UnopPatha? Ich bin mit ihrer Spezies nicht vertraut.«
    »Ich informiere Sie auf dem Weg zum Frachtraum B.« Vaan Leuderwolk lächelte durch seinen Bart »Ich weiß auch nicht viel über sie. Nur die Grundlagen. Sie haben sehr wenig Kontakt mit uns und umgekehrt. Als sie vor ein paar Wochen hier aus dem Plusraum gesprungen sind, bekamen sie von uns die Erlaubnis, hier einige kulturelle und wissenschaftliche Untersuchungen durchführen zu dürfen.«
    Lahtehoja ging voraus, und der Captain und die Ordonanz mussten sich beeilen, um mit ihr Schritt zu halten. »Ich kann mich nicht entsinnen, dass man mich von ihrer Ankunft benachrichtigt hat.«
    Leuderwolk zuckte die Achseln. »Als sie hier angekommen sind, haben Sie gerade geschlafen. Buthefasi drüben auf der Alexander Nevsky hielt es nicht für wichtig genug, um Sie damit zu belästigen.«
    Lahtehoja murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, ging jedoch nicht weiter auf das Thema ein. Sie wusste, es war eine Schwäche von ihr, dass sie stets alles wissen wollte, was unter ihrem Kommando vor sich ging. Ein guter Kommandeur musste delegieren können, eine Fähigkeit, die nicht zu ihren Stärken zählte. Und obwohl Buthefasi sich ordnungsgemäß verhalten hatte, ärgerte sich Lahtehoja darüber, dass ihr dieser Vorfall entgangen war.
    Doch sie würde ihre Wissenslücke schon bald beseitigt haben.
    Vaan Leuderwolk hatte selbst nur eine kurze Einführung über die UnopPatha bekommen (die die zuständige Abteilung praktisch aus dem Stegreif vorbereitet hatte), und nun setzte er seine Kommandeurin ins Bild darüber, was man über die Spezies wusste. Gelegentlich nickte sie verstehend oder unterbrach ihn, um eine knappe, präzise Frage zu stellen. Als sie schließlich Frachtraum B erreichten, hatte Lahtehoja das Gefühl, ebenso gut über die UnopPatha unterrichtet zu sein wie der Kommandant der Ronin.
    Sie erwarteten Lahtehoja schon: ein halbes Dutzend kindergroßer Außerirdischer mit runden, beinahe fassartigen Körpern, großen Augen und ohne erkennbare Ohren. Sie trugen Miniaturraumanzüge und hatten die Helme abgenommen. Kleine schwarze Nasen mit vier Öffnungen ragten aus der Oberseite ihrer Köpfe hervor, im dichten Pelz kaum zu erkennen.
    Lahtehoja und ihr kleines Gefolge blieben vor den Außerirdischen stehen. Ein Experte achter Klasse mit den Truppengattungsabzeichen eines Kommunikationsoffiziers trat vor, salutierte und kam sichtlich erleichtert dem Befehl der Kommandeurin nach, sich zu rühren.
    Lahtehoja las automatisch das Namensschild des Mannes. »Was haben wir denn hier, Mr Waitangi?«
    Der Experte war vorbereitet. »Das Schiff der UnopPatha hat uns kontaktiert und um Erlaubnis gebeten, längsseits andocken zu dürfen. Sie behaupteten, einen einzelnen Menschen gefunden und an Bord geholt zu haben. Der Mensch war in einem Schiff, das in einem tiefen, geostationären Orbit auf der gegenüberliegenden Seite des näheren Mondes lag.« Während der Experte sprach, blickte er gelegendich auf das übergroße Lesegerät in seiner Hand und überflog automatisch mit schnellen, aber kontrollierten Augenbewegungen die

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