Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
warten, bis sie …«
»Das tun wir auch nicht«, beruhigte J. T. sie. »Wie viele Leute brauchst du mindestens, um den Stunt zu filmen?«
Lucy atmete tief durch und zwang sich, nicht mehr nur an Pepper zu denken. »Da sind wir dir schon weit voraus. Wir lassen die Crew alles aufbauen, und dann gehen sie alle, abgesehen von mir, ich gebe die Anweisungen, Gloom, der die Klappe und die Kamera bedient, und dir als Bryce’ Double. Dann natürlich das Stunt-Team, weil die Arschlöcher wegen ihres verdammten Plans hier sein wollen. Und Bryce, es sei denn, wir können ihn dazu bringen, die Brücke während der großen Stunt-Szenen zu verlassen.«
»Also gut«, meinte J. T. »Alle anderen sollen dann unten im Basislager bleiben.«
Gloom nickte. »Okay, aber eines verstehe ich nicht. J. T. hat mir gerade gesagt, dass Nash und seine verrückten Kumpel nichts anderes wollen als den Helikopter nehmen und irgendwo hinfliegen, um diesen Latsky zu treffen …«
»Letsky«, verbesserte J. T.
»… aber wozu den Helikopter? Hier gibt’s doch keine Berge, auf die man fliegen müsste. Warum benützen sie nicht ein Auto oder ein Boot? Das wäre doch viel einfacher und unauffälliger. Herrje, mit einem Boot, und dann all die kleinen Inseln …«
»Das Gewicht?«, vermutete Lucy. »Jadepenisse wiegen bestimmt ziemlich viel. Welchen Unterschied macht es …« Sie unterbrach sich, als J. T. die Stirn runzelte.
»Lastennetz«, betonte er. »Sie brauchten das Lastennetz für die Jade. Aber als sie Finnegan und die Jade aufsammelten, hätten sie alles auch in ein Boot laden können …« Er schloss die Augen. »Herrgott, natürlich, das ist es. Sie haben die Jade gar nicht.«
»Wovon redest du?«, fragte Lucy.
J. T. presste die Handflächen an seine Schläfen. »Ich habe Crawford heute Morgen gefragt, wo die Jade sei, und er sagte nur, ich sollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, Nash hätte die Jade noch nicht und Finnegan hätte sie. Aber … ja, natürlich, das macht jetzt endlich Sinn … ich verwette meine Hand darauf, dass Finnegan die Jade auch nicht hatte, und dass der Stunt als Deckmantel für die Übernahme dienen soll. Sie landen den Vogel dort, wo immer sich die Jade befindet, laden sie in das Netz, und dann ab zu dem Treffen mit Letsky. Und keiner kann sie verfolgen.«
»Wer ist Crawford?«, fragte Gloom.
»CIA«, klärte Lucy ihn auf und blickte J. T. stirnrunzelnd an. »Aber warum haben sie das nicht schon längst gemacht? Was ist denn so wichtig an heute Abend? Sie haben Pepper entführt, um uns zu zwingen, ausgerechnet heute Abend zu drehen.« Sie schluckte bei dem Gedanken an Pepper, die mit einem Verrückten allein war. »Ich bringe sie alle um. Was ich dahergefaselt habe, von wegen ich könnte auf niemanden schießen? Ich kann.«
»Die CIA steckt da mit drin?«, stieß Gloom erschrocken hervor.
»Tja, die CIA, das ist eigentlich J. T.«, erklärte Lucy. »Können wir …«
Gloom schreckte zurück. »Ich dachte, er sei ein Green Beret .«
»Das ist er auch«, erwiderte Lucy am Rande ihrer Geduld. »Und irgendwann tritt er im Vorprogramm zu Aerosmith auf. Können wir jetzt Pepper zurückholen? «
»Die Jade muss hier ganz in der Nähe sein«, sagte J. T. zu Gloom. »Deswegen hat Nash sich die Talmadge-Brücke für den Stunt ausgesucht.«
Gloom überlegte. »In einem Laster, der über die Brücke kommt? Wir haben nur die beiden Fahrspuren in der einen Richtung gesperrt. Die andere Richtung der Brücke ist für den Verkehr noch offen.«
»Ich würde keinen Laster auf der Brücke anhalten. Viel zu auffällig, zu schwierig.« Er warf einen Blick über den wellenschlagenden Fluss. »Und bei diesem Wind, unmöglich. Aber Lucy hat da etwas Wichtiges entdeckt, nämlich den Zeitplan, auf den es ihnen so sehr ankommt. Finnegan und Nash haben immer darauf gedrängt, den Zeitplan einzuhalten.«
»Ist mir egal«, stieß Lucy hervor, kurz davor, zu schreien. »Ist mir doch egal, ist mir scheißegal. Wie kriegen wir Pepper zurück? «
»Wir folgen ihnen«, antwortete J. T. so ruhig wie immer. »Ich würde gern genau wissen, was sie tun, damit ich erraten kann, wohin sie abhauen, aber worauf es ankommt, ist, dass wir ihnen auf den Fersen bleiben. Wenn das, was auch immer es ist, hier landet, was auch immer, dann übernehmen wir jeder einen von ihnen. Ich folge Nash, du folgst Doc«, wandte er sich an Lucy. »Und was Karen betrifft …«
»Ich tue, was ihr wollt«, erklärte
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