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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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realistisch hinzukriegen, und deswegen sollten wir auf ihn hören. Für den Film.«
    Nur gut für dich , dachte Wilder.
    »Und ich wäre da auch ganz Ihrer Meinung«, erwiderte Armstrong, »wenn Sie ihn nur schon zu Anfang eingebracht hätten. Aber es sind die letzten vier Drehtage, und wir können nicht alles ohne Messer noch mal abdrehen. Ich stimme ja zu, dass es möglichst authentisch sein sollte, aber Sie haben in der ganzen letzten Woche alles mit diesem Messer gefilmt, also ist dieser Zug abgefahren. Jetzt sollten wir …«
    »J. T.?«, wandte sich Bryce an Wilder.
    Ach du Scheiße, muss das sein? Wilder hätte liebend gern auf jedes weitere Wort verzichtet, aber Bryce bezahlte ihn dafür, dass er auf Authentizität achtete. »Der Kerl, den Bryce spielt, würde so etwas einfach nicht tragen. Soweit ich weiß, soll dieser Brad ein Ex-Marine-SEAL sein, und das sind zweifellos harte Burschen.«
    Bei diesen Worten richtete Bryce sich ein wenig auf, um dieser Vorstellung zu entsprechen. Wilder versuchte, ihn nicht anzusehen.
    »Aber sie sind sehr viel im Wasser. Dieses Messer da würde ein Kanu zum Kentern bringen und einen Schwimmer unter Wasser ziehen. Die tragen Tauchermesser. An der Wade. Und selbst wenn diese Brad-Figur mehr an Land operiert, dann muss er etwas haben, mit dem er schnell töten kann. Ihr SEAL wird ja wohl kaum in einen Schwertkampf mit einem römischen Gladiator verwickelt, und zu etwas anderem taugt dieses Messer nicht. Er wird sich eher nachts an jemanden anschleichen und dessen Kehle aufschlitzen. Oder, was genauso gut ist, aber schwieriger, es sei denn, man ist Profi: jemandem die Klinge von unten durch den Gaumen ins Gehirn stoßen, so dass er schnell und ohne ein Geräusch stirbt.«
    Armstrong schauderte kurz, doch Wilder ignorierte sie.
    »Also sollten Sie am besten etwas Schmales, Spitzes mit Doppelklinge haben. Ungefähr fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lang. Und so, wie er es hier trägt, ist es auch falsch.« Wilder tippte auf die verkehrt herum angebrachte Scheide, in die Bryce das Kampfmesser gesteckt hatte. Er trat hinter den Schauspieler, packte den Griff, riss ihn jäh abwärts, wobei der Lederriemen sofort nachgab, und hob das Messer dann blitzschnell, bevor Bryce auch nur den Kopf drehen konnte, mit der Spitze dicht unter seine Kehle. »Sie müssen es so tragen, dass Sie es leicht ziehen können, nicht aber der böse Gegner. Na ja, und wenn Sie in eine Situation geraten, in der Sie ein Messer benutzen müssen, dann ist ohnehin die Kacke am Dampfen. Ich finde ein Schießeisen besser. Zehn Millimeter auf zehn Fuß Entfernung. Doppelschuss in die Stirn, und der macht die Augen nicht mehr auf.«
    Alle starrten ihn nur an. Armstrong. Bryce. Althea. Sogar Nash war das Grinsen vergangen. Vielleicht hatte er sich zu sehr hinreißen lassen.
    Er senkte die Waffe und schob sie in die Scheide zurück. Während er den Verschlussriemen schloss, klopfte er Bryce mit der anderen Hand tröstend auf die Schulter.
    Armstrong schenkte allen ein Lächeln von der Sorte, das besagte: Ich bin ja guten Willens, aber erlaubt euch ja keinen Scheiß mit mir . »Danke. Das Messer bleibt. Bringen wir die Sache endlich ins Rollen.«
    Sie marschierte davon, und Wilder betrachtete ihre langen, muskulösen Beine in ihren roten Cowboystiefeln, die auf dem Beton klackten. In der Tat, sie war der Boss. Er wandte sich zu Bryce um. »Hey, das ist schon in Ordnung. Stallone wird garantiert neidisch, wenn er Sie mit dem Ding sieht.« Er ließ seinen Blick prüfend über Bryce gleiten und spürte einen Anflug von Traurigkeit: »Ich schätze mal, dass keine Chance besteht, diese Tigerstreifen loszuwerden, hm?«
    »Was ist denn mit den Tigerstreifen nicht in Ordnung?«
    Nash unterdrückte ein Lachen, und Wilder blickte über den Wald und den Sumpf hinweg, in dem absolut nichts wie Tigerstreifen aussah, und er erinnerte sich an John Wayne, der in diesem grässlichen Film The Green Berets die gleiche Art von Tarnkleidung getragen hatte. All die männlichen Männer von Smoke Bomb Hill hatten sich mit Abscheu abgewandt. Vier Tage lang das hier , dachte er. Natürlich hieß das auch vier Tage lang Althea ansehen. Und Armstrong.
    »J. T.? Was ist mit den Tigerstreifen nicht in Ordnung?«
    Wilder gab auf. »Gar nichts, Bryce.«
    Scheiß auf den Kater; er brauchte dringend einen Drink.

3
    Als sie endlich so weit waren, mit dem Drehen zu beginnen, hatte Lucy bereits mit den meisten Mitarbeitern des Teams gesprochen und hätte

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