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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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scheint immer zu wissen, wann uns ein wichtiger Termin ins Haus steht: wenn ich verreise, wenn er verreist, wenn etwas besonders Trauriges passiert ist oder wenn etwas besonders Schönes ansteht. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann könnte ich schwören, dass er irgendwo in der Wohnung einen Kalender versteckt hat. Weil er sich immer mehr an die Wochenenden am Strand gewöhnte, veränderte sich sogar sein morgendliches Verhalten. Von Montag bis Donnerstag behielten wir unser morgendliches Kuscheln bei, und dann, nachdem ich mich aus dem Bett gequält hatte, rannte Norton in die Küche, sprang auf die Arbeitsplatte und wartete dort ungeduldig darauf, dass ich ihn fütterte. An Freitagen folgte er dem gleichen Muster – aus dem Bett, durch die Schlafzimmertür, um die Ecke, scharf nach rechts, durch das Wohnzimmer, an der Wohnungstür vorbei in die Küche –, nur dass er dann plötzlich abrupt vor der Wohnungstür zum Stehen kam und dort begierig wartete. An Freitagen wollte er nicht mal sein Frühstück. Er wollte nur endlich losfahren.
    Am Tag seiner ersten Solo-Expedition sprang mein kleiner Kerl schon in dem Moment aus dem Bett, als ich die Augen aufschlug, und wartete vor der Tür des Hauses auf Fire Island, wobei er sich wiederholt umdrehte, um zu sehen, warum ich so lange brauchte.
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und zog mir eine Shorts an, kletterte die Schlafboden-Leiter hinunter und ging zu ihm an die Tür. Ich zögerte. Für einen kurzen melancholischen Moment schossen mir Bilder von Norton am Straßenrand durch den Kopf, den Daumen gehoben, um in der weiten Welt sein Glück zu suchen. Ich riss mich zusammen, erinnerte mich daran, dass er keinen Daumen hatte , dann schwang ich die Fliegengittertür auf. Norton zögerte nicht . Er schoss nach draußen. In einer Zehntelsekunde war er draußen, rannte über den Hof, rannte wieder zurück und verschwand wie der Blitz unter der Holzveranda.
    Mir wurde klar, dass ich zwei Möglichkeiten hatte. Ich konnte mich wie ein kompletter Idiot aufführen und versuchen, ihm draußen überallhin zu folgen, um über ihn zu wachen. Oder ich konnte ein rationaler, vernünftiger Mensch sein und mich entspannen, mir eine Kanne starken französischen Röstkaffee mit einem Hauch Zimt kochen, die Zeitung holen, über die faszinierenden Ereignisse des Tages lesen und dann eine gesunde, erfrischende Runde Schwimmen gehen. Die Wahl schien offensichtlich.
    Ich beschloss, Norton zu folgen.
    Er genoss seine Freiheit in vollen Zügen. Sprang herum, jagte Vögel und Eichhörnchen – nicht fangen, nur jagen –, kroch auf dem Bauch durch das Gras, kaute auf Blumen herum und gefiel sich offensichtlich in seiner neuen Rolle als herumstreifendes Dschungelraubtier.
    Nach etwa einer halben Stunde beschloss ich, dass alles in Ordnung war und dass er allein draußen in der Natur zurechtkam, also ging ich zurück ins Haus, um ein paar Menschen-Dinge zu erledigen wie ein Buch zu schreiben und genug Geld zu verdienen, um Nortons Sommerhaus bezahlen zu können.
    Ich machte mir nie wirklich Sorgen. Ich wusste, dass er ziemlich dicht beim Haus bleiben oder zumindest nicht so weit weggehen würde, dass er den Weg nicht zurück fand. Manchmal trat ich vorm oder hinterm Haus aus der Tür und rief ihn, um mich davon zu überzeugen. Ich hörte ein klares Miauen als Antwort, das mich wissen ließ, dass alles in Ordnung war, dann arbeitete ich weiter.
    Gegen Mittag beschloss ich, in den Supermarkt zu gehen (ich hatte den Leuten dort vergeben, dass sie mich bei Cindy verpetzt hatten). Ich konnte mich sogar dazu durchringen, nicht nach Norton zu sehen. Ich nahm an, dass er meine etwa zwanzigminütige Abwesenheit gar nicht bemerken würde, warum also sollte ich ihn stören? Ich wollte nicht, dass er mich für einen überängstlichen Dad hielt. Mit dem Gefühl eines stolzen Vaters, dessen Sohn gerade den Führerschein gemacht hatte und nun zu seiner ersten Verabredung fuhr, schrieb ich eine Liste mit den Dingen, die ich kaufen musste, und machte mich auf den Weg.
    Ich war ungefähr einen Dreiviertelblock in Richtung Supermarkt gegangen, als ich es zum ersten Mal hörte. Ein entferntes knurrendes Miauen, das auch ein bisschen kläglich klang. Ich machte noch zwei Schritte, hörte es wieder. Brrrrmiauuu .
    Ich blieb stehen und wandte den Kopf. Norton saß mitten auf dem Bürgersteig, ungefähr sechs Meter hinter mir. Er versuchte, mir zu folgen, aber ich ging zu schnell.
    »Was machst du denn da?«,

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