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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hatten, jedes erreichbare Objekt auf unserer Holzveranda vom Bindfaden zu befreien, beschlossen wir, dass es Zeit wurde, die Katze loszulassen. Mein Vermieter, dessen Familie sich die vordere Veranda mit uns teilte, hatte sich schon beschwert. Ihre Fahrräder waren inzwischen so eng umwickelt, dass sie aussahen, als wären es Fahrradmumien aus Tutanchamuns Grab.
    An dem Wochenende, an dem es so weit sein sollte, blieben Cindy und Marlowe in der Stadt. Eine von Cindys besten Freundinnen war gekommen, und sie hatten beschlossen, einen offiziellen FA (Frauenabend) zu verbringen. Sie wollten mal so richtig einen draufmachen – echte Cola, Öl auf dem Salat und laute Diskussionen über Blasenentzündungen. Norton und ich waren also allein und würden uns als Junggesellen durchschlagen.
    Am Freitagabend in Tommy’s Taxi gewann ich eine erstaunliche und fürs weitere Leben sehr nützliche Erkenntnis. Es war mir immer ziemlich komisch vorgekommen, dass keiner der feiernden Wochenendausflügler im Van oder auf der Fähre jemals die Tatsache bemerkte, dass da eine unglaublich süße Katze auf meiner Schulter saß, die unglaublich süße Dinge tat. Ich hatte keine Banner oder selbstkomponierten Lieder über »Eine Katze namens Norton« erwartet:
    Wer ist die Katze mit den gefalteten Ohren?
    Wer ist die Katze, ohne Ängste geboren?
    Wer ist Katze, die herumspringt allerorten?
    Das ist keine Katze – das ist Norton!
    – oder irgendetwas in der Art, aber ich hätte eine gelegentliche Bemerkung wie »Was für eine süße Katze!« oder »Ist der immer so brav?« oder »Was ist mit seinen Ohren passiert?« erwartet. Nein. Normalerweise kam nichts.
    An diesem Freitag fuhr ich nun also wie immer im Van, vertieft in den Sportteil der Post , die Katze auf meiner Schulter, die sich die Meilensteine des Long Island Expressways ansah, als eine Frau hinter mir, die ein Sweatshirt mit der Botschaft »Life’s a Beach« trug, sagte: »Was für eine Rasse ist das eigentlich?«
    »Eine Scottish Fold«, erklärte ich. »Seine Ohren sind gefaltet, sehen Sie?«
    »Sie ist unglaublich.«
    Lächelnd wandte ich mich wieder dem Sportteil zu.
    »Entschuldigen Sie«, sagte die Frau, die neben mir saß. Sie trug ein T-Shirt mit der Aufschrift »Life’s a Beach«. »Was für eine Katze ist das, sagten Sie?«
    »Eine Scottish Fold«, wiederholte ich. »Sehen Sie? Seine Ohren sind so gefaltet.«
    »Sie ist wunderschön.«
    »Danke.«
    »Benimmt sie sich immer so gut?«
    »Immer«, erklärte ich stolz.
    Zurück zum Sportteil.
    »Ist das eine Scottish Fold?«, fragte die Frau vor mir und drehte sich lächelnd zu mir um. Sie trug kein T-Shirt mit der Aufschrift »Life’s a Beach«. Aber der Typ neben ihr.
    »Hm-hm«, nickte ich.
    »Weil seine Ohren so gefaltet sind.«
    »Hm-hm.«
    »Er ist ja so süß .«
    »Ich weiß.«
    »Ist der immer so wohlerzogen?«
    Obwohl ich mir sonst immer einbilde, ein guter Beobachter menschlichen Verhaltens zu sein, hatte ich in diesem Fall absolut keine Ahnung, warum Nortons Ohren auf einmal das Hauptthema der Autofahrt waren. Mir war völlig schleierhaft, was diesmal anders war als bei den anderen Fahrten.
    Erst als ich auf der Fähre war, ging mir ein Licht auf.
    Wir waren auf dem Oberdeck. Norton war auf die Möwen fixiert, die über den Wellen schwebten. Ich aß gerade genüsslich eine Portion frittierte Venusmuscheln, eine Spezialität von Porky’s, dem wunderbar heruntergekommenen Pub am Fähranleger.
    Ich war alleine auf dieser Fahrt.
    Das war der Unterschied. Niemand wollte sich die Mühe machen, meine Katze zu bewundern, wenn ich neben einer attraktiven Frau saß, mit der ich offensichtlich zusammen war. Aber an diesem Abend war Cindy nicht da. Also war Norton plötzlich der perfekte Ausgangspunkt für ein unverfängliches Gespräch.
    Ich war ein bisschen erstaunt. Ich hatte mich selbst nie als das Objekt der Begierde einer Wagenladung voller Frauen gesehen. Und ich hatte auch Norton niemals als Köder gesehen, den ich mit mir herumschleppte. Waren die Zeiten so schlecht, dass die Leute sogar nur noch mit einem redeten , wenn sie etwas von einem wollten? Zum Beispiel, dass man ihr Lebenspartner wurde? Das war unglaublich. Das war …
    Wie aufs Stichwort schwebte plötzlich eine Hand vor meinem Gesicht und mopste eine Muschel – meine Muschel – von dem Styroporteller.
    Als ich aufsah, stand eine recht attraktive Frau Ende zwanzig vor mir und hielt die Muschel zwischen ihren Fingern. Sie trug – vergessen Sie

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