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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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kurzen Film über das Lösen des Sicherheitsgurts zu zeigen, entschied mich jedoch dagegen.
    »Tun Sie die Katze unter den Sitz!«, fuhr mich die Frau an.
    »Ich glaube nicht, dass Sie wollen, dass ich das tue«, erklärte ich ihr.
    »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe?!«
    »Doch, das habe ich. Aber wenn Sie mir nur für eine Sekunde zuhören würden …«
    »Tun Sie sie unter den Sitz!!«
    Ich nahm Norton – der auf die Krise mit besonders ruhigem und süßem Verhalten reagierte – von meinem Schoß und setzte ihn auf den Boden unter meinem Sitz. Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass er »bleiben« sollte, flippte die Stewardess fast aus.
    »In seine Box! Setzen Sie ihn in seine Box!«
    Ich verabscheue öffentliche Szenen. Ich würde sie auf meiner Liste der unerfreulichsten Erfahrungen irgendwo zwischen »Auf glühenden Kohlen laufen« und »Einen Bette Midler-Film von Anfang bis Ende ansehen« einordnen. Aber langsam stieg Wut in mir hoch.
    »Ich kann ihn nicht in seine Box setzen. Er hat keine Box. Deshalb habe ich Ihnen ja gesagt, dass Sie nicht wollen, dass ich ihn unter den Sitz tue.«
    Die charmante Frau hätte wohl auch nicht anders reagiert, wenn ich gesagt hätte: »Ich habe eine Bombe dabei. Geben Sie mir all Ihr Geld, oder ich mache Konfetti aus diesem Flugzeug.« Was sie anging, war ich der Salman Rushdie der Passagiere und sie der Ayatollah.
    »Wie meinen Sie das, Sie haben keine Box?«, wollte sie wissen. An diesem Punkt wurde mir klar, dass ich nicht würde verhindern können, dass diese ganze Sache völlig außer Kontrolle geriet, also dachte ich, zur Hölle damit, und beschloss, mir einfach einen Spaß daraus zu machen.
    »Sie wissen schon, diese kleinen Käfige, in die man Katzen hineintut? Die, die man unter die Sitze stellen kann? So eine habe ich nicht. Das habe ich gemeint!«
    Ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden. Ich irrte mich. Esther beschloss, sich einzumischen.
    »Hören Sie«, sagte sie – und wenn Esther »Hören Sie« an den Anfang eines Satzes stellt, dann ist das einzig ähnlich Beängstigende, was mir einfällt, vielleicht der Moment, in dem Al Pacino in Der Pate II hört, dass Diane Keaton eine Abtreibung hatte –, »eine der anderen Stewardessen hat die Katze vorhin auf seinem Schoß sitzen sehen. Sie schien das nicht für ein Problem zu halten.«
    »Stewardess?« Die Frau schäumte jetzt vor Wut. »Stewardess?!!«
    Esther und ich sahen uns an, nicht sicher, was das Problem war. Esther, stets die energische Agentin, versuchte es noch mal. »Genau. Die andere Stewardess ging vorbei und …«
    »Wir sind keine Stewardessen! Wir sind Flugbegleiterinnen !«
    An die nächsten fünf oder zehn Minuten erinnere ich mich nur noch verschwommen. Ich weiß noch, dass ich kicherte. Dann erinnere ich mich, dass die Stewardess … äh … die Flugbegleiterin mich beschuldigte, Norton an Bord geschmuggelt zu haben. Ich habe eine vage Erinnerung daran, dass ich versuchte, ihr zu erklären, dass sie sich irrte, und dass sie mir sagte, ich würde gegen das Gesetz verstoßen, und dass ich zu ihr meinte, sie könne mich gerne ins Flugzeug-Gefängnis werfen. Ich erinnere mich definitiv daran, dass Esther Norton verteidigte und eine Reihe von Schimpfwörtern losließ, bei denen der Mafiaboss John Gotti rot geworden wäre. Das schien auf die Drachenlady jedoch keinen Eindruck zu machen.
    Abgesehen von der Tatsache, dass ein wildes, ungezähmtes Dschungelbiest frei herumlief und jeden Moment anfangen konnte, die Passagiere zu terrorisieren – wenn man den Worten unserer Flugbegleiterin glaubte, stand der Flug kurz davor, zu einem dieser Katastrophenfilme ohne Happy End zu werden –, schien das größte Problem zu sein, dass sie uns gleich etwas von ihrem fabelhaften Flugzeugessen servieren wollten. Offenbar schreiben es die Hygienevorschriften in amerikanischen Flugzeugen zwingend vor, dass Tiere während der Mahlzeiten in ihren Käfigen saßen. Ist unser Land nicht einfach großartig? Wir kriegen das Problem mit den Obdachlosen nicht in den Griff, aber das Gesundheitsministerium hat dafür gesorgt, dass wir alle zusammengepfercht in kleinen Sesseln sitzen und in Ruhe und Frieden unser Hühnchen Teriyaki aus der Mikrowelle essen können.
    Wir fanden schließlich einen Kompromiss, zu dem leider nicht gehörte, dass ich die Lippen unserer Flugbegleiterin zutackern durfte. Ich stimmte lediglich zu, auf das Essen zu verzichten, genau wie meine loyale Agentin. Im Austausch dafür

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