Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7
Aufschrift parkte bereits vor der Schule. Auf der Seite war deutlich »Rübenfelder Reise-Riese« zu lesen. Darunter stand in kleineren Buchstaben »Inhaber Roland Riese«.
»Hey, Merlin!«, war plötzlich zu hören.
Das Auto von Frau Schuster hielt am Straßenrand. Fips sprang heraus, öffnete den Kofferraum und schnappte sich einen grauen Reisekoffer.
»Hallo, Frau Schuster«, begrüßte Merlin Fips’ Mutter. »Ich habe Ihr …«
Sofort wurde er von seinem Freund unterbrochen. Der tat so, als würde er genau wissen, was Merlin sagen wollte und beendete den Satz für ihn.
»Ich hab Ihren Sohn so gerne, dass ich ihm beim Tragen helfe«, übertönte Fips ihn laut und drückte ihm seinen Koffer in die Arme. Merlin guckte ihn entgeistert an.
Fips beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr. »Hast du das Handy dabei?«
Weil ihm das schwere Gepäckstück im Weg war, zog Merlin das Gerät umständlich aus seiner Hosentasche. Fips schnappte es sich und wandte sich wieder der Heckklappe des Autos zu.
»Mama!«, rief er erstaunt und zwinkerte Merlin zu. »Hier im Kofferraum liegt dein Handy. Ist dir wahrscheinlich aus der Einkaufstasche gefallen.«
»Ach, da bin ich ja froh«, sagte Fips’ Mutter erleichtert. »Also, Jungs. Viel Spaß wünsche ich euch. Und stellt ja nichts an!« Winkend fuhr sie davon.
Im gleichen Moment kam Charlotte vom Schulgelände. »Schlechte Nachrichten«, begrüßte sie ihre Freunde mit ernstem Gesicht.
»Was ist denn passiert?«, wollte Merlin wissen. »Ist die Klassenfahrt abgesagt worden?«
Charlotte schüttelte den Kopf. »Viel schlimmer!«
Abfahrt mit Hindernissen
Abfahrt mit Hindernissen
Merlin traute seinen Ohren nicht. »Das ist ’ne Katastrophe.« Charlotte hatte berichtet, dass Frau Grelle, die neue Musiklehrerin, mit einer Blinddarmreizung ins Krankenhaus musste. Und Klaus Böttcher, der Biologielehrer, hatte sich beim Versuch, ein Spatzennest zu fotografieren, ein Bein gebrochen. Und nun würde keine Geringere als die Direktorin des Hommelsdorfer Gymnasiums höchstpersönlich die Klassenfahrt begleiten.
Hinter ihnen hatten sich bereits fast alle Schüler neben der geöffneten Gepäckklappe des Busses aufgestellt. Wild gestikulierend versuchte Frau Schimmsel das Beladen zu koordinieren.
»Was soll ich denn jetzt machen?«, rief Merlin entsetzt.
»Wie, was sollst du jetzt machen?« Fips verstand die Frage nicht. »Mitfahren natürlich. Stell dich nicht so an.«
»Nicht wegen mir«, erwiderte Merlin. »Wegen ihm hier.« Er stellte vorsichtig den Rucksack ab und öffnete ihn. Eine rosarote Hundenase kam zum Vorschein und schnupperte ihnen neugierig entgegen.
»Bist du verrückt, Merlin?«
Mit einem Sprung stellte sich Charlotte so vor Hugo, dass ihn hoffentlich niemand bemerkte. »Du willst doch nicht etwa …« Weiter kam sie nicht.
Keifend trabte die Direktorin in ihre Richtung. Gerda Schimmsel hatte Hugo seit ihrer ersten Begegnung auf dem Kieker. Bestimmt wären sie auch keine Freunde geworden, wenn Hugo damals nicht ins Klassenzimmer gepinkelt hätte. Sie konnte Hunde einfach nicht ausstehen. Dass sie nun mitfuhr, vereinfachte die Sache, Hugo unbemerkt mitzunehmen, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. So schnell wie möglich ließ Merlin seinen Vierbeiner wieder komplett im Rucksack verschwinden.
»Jetzt aber Abmarsch! Alle in den Bus, hopp, hopp«, befahl die Direktorin streng. »Das Gepäck kommt unten rein! Ich will keine Taschen im Bus sehen!«
Mal wieder steckte sie in einem Outfit, das aus dem letzten Jahrhundert zu kommen schien. An diesem Tag hatte sie sich für ein hellgrünes Kleid mit einem weißen Apfelmuster entschieden. Ihre grauen Haare waren wie gewohnt zu einem strengen Dutt zusammengebunden. Einzige Ausnahme war die kleine Marienkäfer-Haarspange, die sie sich seitlich an die Stirn geklemmt hatte. Und an den Füßen trug sie dicke Wanderstiefel.
Gedrängt von ihrer Direktorin machten sich Charlotte, Merlin und Fips auf den Weg zum Bus.
»Wenn das rauskommt, fliegen wir hochkant von der Schule«, flüsterte Charlotte. Kopfschüttelnd griff sie nach der lilafarbenen Reisetasche, die sie vorhin auf dem Gehweg abgestellt hatte.
»Mann, Charly.« Grinsend verstaute Fips seinen Koffer bei den anderen Gepäckstücken. »Was hast du denn alles dabei? Wir bleiben drei Tage, nicht drei Wochen.«
»Du musst grade reden«, gab sie zurück und zeigte auf den Koffer ihres Freundes. »Du hast ja wohl viel mehr dabei.«
»Mädchen«, sagte Fips und
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