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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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und der Bus schlingerte auf den schmalen Kiesweg. Die Passagiere wurden wie in einer Achterbahn nach links geworfen. Einige rissen die Arme nach oben und kommentierten das sportliche Fahrmanöver mit einem begeisterten Grölen.
    Nachdem Riese wenig später den Bus zum Stehen gebracht hatte, schnappte er sich das Mikrofon.
    »Okay, Kinder. Wir sind da. Viel Spaß auf Schloss Böselfeld.«

Müssiö M

    Müssiö M
    »Erzlisch willkommön«, wurden sie beim Aussteigen von einem schicken Herrn im schwarzen Anzug begrüßt. »Isch bin Monsieur M.«
    »Der ist Franzose«, flüsterte Charlotte. »›Monsieur‹ heißt übersetzt ›Herr‹, das weiß ich aus unserem letzten Frankreich-Urlaub. Man schreibt ›Monsieur‹, aber man spricht es ›Müssiö‹ aus.«
    M war mindestens zwei Meter groß und hatte eine schlaksige Figur. Seine dunklen Haare waren mit einem glänzenden Scheitel zur Seite gekämmt. Über dem Mund trug er einen dünnen Oberlippenbart, der aussah, als hätte jemand seine spitze Nase unterstrichen. Sein richtiger Name war Guillaume Millefeuille-Montragnicourt. Weil den aber niemand richtig aussprechen konnte, hatte er sich irgendwann für M entschieden.
    Hinter ihm erhob sich Schloss Böselfeld mit seinen dicken Steinmauern. Das alte Gebäude hatte bestimmt hundert Fenster. Alle waren von blauweiß gestreiften Fensterläden eingerahmt. Mehrere kleine Türmchen mit roten Ziegeldächern ragten verschieden hoch in den Himmel. Ein Turm unterschied sich von den anderen. Er war um einiges breiter und höher. Seitlich waren rundherum bunte Flaggen an ihm angebracht. Obwohl große Bereiche stark sanierungsbedürftig aussahen und an vielen Stellen die Farbe abblätterte, wirkte das Schloss imposant und herrschaftlich.
    Fips stand mit offenem Mund neben Merlin. »Das ist ja noch cooler als Hogwarts«, hauchte er begeistert.
    Merlin hatte ganz andere Sorgen. Nervös warf er einen Blick zu Roland Riese. Der Busfahrer saß seelenruhig auf seinem Sitz und notierte etwas in sein Fahrtenbuch.
    ›Der Zwerg soll sich beeilen und die Ladeklappe aufmachen‹, dachte Merlin ungeduldig.
    Endlich erhob sich Riese und stieg auch aus. Er öffnete das Gepäckfach, und Merlin stürzte sich auf seinen grauen Rucksack. Schnell steckte er möglichst unauffällig seine Hand hinein. Sofort wurde sie von oben bis unten freudig abgeleckt. Merlin fiel ein Stein vom Herzen.
    »Bleib schön brav«, flüsterte er Hugo zu. »Sobald wir allein sind, darfst du wieder raus.«
    Hinter ihm tauchte Charlotte auf. »Alles klar?«, fragte sie.
    Merlin streckte ihr den erhobenen Daumen entgegen. »Alles klar!«
    Die anderen Schüler standen noch immer wie versteinert vor Monsieur M und bewunderten ihre Unterkunft für die nächsten zwei Nächte.
    »Alle Mann in den Rittersaal!«, befahl Frau Schimmsel. »Und vergesst eure Taschen nicht!«
    Um ins Schloss zu gelangen, musste man über eine hölzerne Brücke laufen.
    »Wie krass ist das denn?«, staunte Fips. »’ne echte Zugbrücke!«
    Schloss Böselfeld war tatsächlich noch von einem richtigen Burggraben umgeben. Früher hatte man solche Hindernisse angelegt, um Feinde abhalten zu können.
    »Herr M!«, rief Fips neugierig. Dabei stampfte er zweimal fest auf, um zu überprüfen, ob die Brücke wirklich aus Holz war. »Kann man die auch hochziehen?«
    »Mais bien sur, aber natürlisch«, gab M zurück. Er hatte sich angewöhnt, immer gleich ins Deutsche zu übersetzen, wenn ihm aus Versehen etwas auf Französisch herausrutschte.
    »Angeblisch tummöln sisch sogar noch ein paar Krokodilö da untön.« Verstohlen grinsend ging er weiter.
    Mit aufgerissenen Augen blieb Fips auf einem Bein stehen. Er hatte gerade angesetzt, um noch mal kräftig aufzustampfen. Die Vorstellung, das alte Holz könnte nachgeben und er würde in dem schlammigen Wasser unter ihm einem Krokodil begegnen, hielt ihn davon ab. Vorsichtig legte er seine Hand auf das Geländer und hangelte sich auf die andere Seite. Seine Klassenkameraden folgten ihm eilig. Man sah ihnen an, dass sie nicht ganz sicher waren, ob die Brücke nicht vielleicht doch unter ihrem Gewicht einstürzen könnte.
    Monsieur M war bereits am Eingangstor, das in den Innenhof des Schlosses führte, angekommen. Schmunzelnd schob er einen hölzernen Balken nach oben und drückte die beiden riesigen Flügeltüren auf.
    Lautes Bellen ertönte. Merlin rutschte das Herz in die Hose. Von der anderen Seite des Hofs stürmten zwei ausgewachsene Jagdhunde auf sie zu.
    »Wir

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