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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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er die Erlaubnis bekommen hatte, rannte er zurück in den langen Gang, durch den sie in den Rittersaal gelangt waren. Er erinnerte sich an zwei auffällig beschriftete Türen. Auf einer stand »Für Hexen, Mägde und Königinnen«, auf der anderen »Für Könige, Hofnarren und kleine Raubritter«. Merlin entschied sich für letztere.
    ›Was für Ritter gut ist, kann für Hunde nicht schlecht sein‹, dachte er. Ins Freie zu laufen war ihm zu riskant. Er stieß die Tür auf und nahm vorsichtig seinen Rucksack von den Schultern. Sobald er ihn auf dem Boden abgestellt hatte, versuchte Hugo sich aus seinem Gefängnis zu befreien.
    »Warte, Kleiner«, bremste Merlin ihn. »Ich muss doch erst aufmachen.«
    Mit einem Riesensatz hüpfte Hugo aus dem Rucksack. Freudig umrundete er ein paar Mal sein auf dem Boden kniendes Herrchen. Auf dem glatten Fliesenboden rutschten seine Hinterbeine immer wieder weg wie das Heck eines Autos, das übers Eis schlitterte.
    »Hiergeblieben«, flüsterte Merlin und hielt ihn am Halsband fest. Sofort sprang der kleine Vierbeiner wie wild an ihm hoch und leckte ihm quer übers Gesicht.
    »Ist ja gut, Hugo.« Schmunzelnd kraulte Merlin seinen überschwänglichen Hund hinter den Ohren. »Du tust ja so, als wärst du vier Wochen lang eingesperrt gewesen.«
    Merlin stand auf und guckte sich in dem kleinen Raum um. Außer einem leicht versifften Waschbecken und einer Toilette ohne Deckel war nicht viel zu sehen.
    »Uns bleibt keine Wahl«, beschloss Merlin. »Wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit dazu bekommen?«
    Er hob seinen Hund mit beiden Händen unterm Bauch hoch und hielt ihn über die Kloschüssel. Hugo guckte ihn mit riesigen Augen an, als würde er gleich darin versenkt werden.
    »Pipi«, erklärte Merlin. »Du sollst Pipi machen.«
    Hugo dachte ja gar nicht daran. Für wohlerzogene Hunde war es ein Unding, sich in geschlossenen Räumen zu erleichtern. Aber langsam wurde der Druck wirklich größer. Unruhig begann Hugo laut zu fiepen.
    »Mist«, fluchte Merlin. »Du machst nur unter freiem Himmel, was?« Suchend blickte er sich um. Mit großer Freude entdeckte er, dass der Raum ein Fenster hatte.

Projekt Fairway 2000

    Projekt Fairway 2000
    Die Öffnung in der Wand war vielmehr ein schmales Oberlicht als ein Fenster. Von außen war es mit dichtem Efeu bewachsen. Um dorthin zu gelangen, stieg Merlin mit einem Fuß auf den Heizkörper. Er lehnte seinen Oberkörper an die kalten Fliesen und stemmte sich nach oben. Hugo hatte er sich unter den Arm geklemmt. Mit der freien Hand griff er nach dem Fenstersims und zog sich hoch. Sobald er das zweite Bein auf dem Waschbeckenrand abstellen konnte, hatte er wieder halbwegs sicheren Halt. Hugo fiepte unaufhörlich.
    »Halt durch«, beruhigte ihn Merlin. Er öffnete das Fenster und nahm Hugo wieder mit beiden Händen. Es war gar nicht so einfach, ihn durch die Öffnung nach draußen zu heben.
    ›Jetzt nur nicht loslassen‹, dachte Merlin ängstlich.
    Gerade als Hugo begann, in hohem Bogen in den Bewuchs an der Hausmauer zu pinkeln, hörte Merlin von draußen Stimmen. Um hinausgucken zu können, musste er sich auf die Zehenspitzen stellen. In seiner momentanen Position war das einfacher gesagt als getan. Außerdem war er kurz davor, einen Krampf zu bekommen. Hugo mit ausgestreckten Armen nach draußen zu halten war anstrengender, als er gedacht hatte. Zuerst sah er einen dunkelhaarigen Mann in einem hellen Cordanzug. Oben auf dem Kopf trug er eine schwarze Sonnenbrille, die er sich locker in die blonde Föhnwelle gesteckt hatte. Er lehnte am Kofferraum eines schwarzen Sportwagens, der direkt unter dem Fenster geparkt worden war.
    »Ich kann nicht länger warten«, sagte er mit ernster Stimme. »Projekt Fairway 2000 ist jetzt schon im Verzug. Und du hast gesagt, der Alte ist pleite und braucht die Kohle.« Der Typ guckte, als wäre ihm eine ordentliche Laus über die Leber gelaufen. »An der Geschichte mit dem ach so wertvollen Klunker ist ja wohl nichts dran.«
    Von dem Mann, mit dem er redete, war nur der Schatten zu sehen.
    ›Was für ein Fiesling‹‚ dachte Merlin. ›Ist vielleicht besser, wenn der uns nicht bemerkt.‹
    Das Wichtigste war, Hugo so schnell wie möglich wieder nach drinnen zu holen. Doch der war immer noch dabei, den Efeu zu gießen.
    »Hugo, beeil dich«, flüsterte Merlin eindringlich. Bei dem Versuch, den Vierbeiner bestmöglich in den dichten Kletterpflanzen zu verstecken, bekam er ein paar warme Spritzer auf seiner

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