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Klassentreffen (German Edition)

Klassentreffen (German Edition)

Titel: Klassentreffen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schöning
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sie sich. Dann machte sie sich mit dem Auto auf den Weg zu ihrer Schwester.
    Claudia wohnte nur wenige Autominuten von der Schule entfernt. Trotzdem hatte Meike sie schon länger nicht mehr gesehen. Dabei hatte sie schon seit ihrer Kindheit ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer älteren Schwester. Mit ihr hatte sie über alles reden können; Claudia hatte sie immer verstanden. Aber in letzter Zeit hatte sie seltener das Bedürfnis gehabt, sich ihr anzuvertrauen.
    »Hallo, Schwesterherz. Schön, dich endlich mal wiederzusehen.« Zur Begrüßung umarmte Claudia Meike herzlich.
    »Hallo, Claudia.«
    »Komm rein. Kaffee ist auch gleich fertig.«
    Meike folgte ihrer Schwester in die Küche und setzte sich. »Wie geht’s euch?«
    Claudia rückte sich einen Stuhl zurecht und nahm ebenfalls Platz. »Sehr gut. Roberts Engagement am Staatstheater in Braunschweig wurde verlängert.«
    Claudias Mann war Schauspieler. Ein Beruf, der bei Meikes Eltern schon sehr oft für Unmut gesorgt hatte. Aber Robert und Claudia waren glücklich damit. »Das freut mich für euch. Glückwunsch.«
    In der Zwischenzeit war der Kaffee durchgelaufen, und Claudia goss ihnen beiden eine Tasse ein. »Wie war denn dein Wochenende?«
    Meike starrte in ihre Tasse. Seit wann interessierten sich alle für ihr Wochenende? »Och.«
    »Was heißt das denn nun?« Claudias Interesse war geweckt. Erwartungsvoll sah sie ihre Schwester an.
    Meike machte eine wegwerfende Handbewegung. »Freitag war unser Klassentreffen.«
    »Jetzt lass dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.« Claudia nippte an ihrem Kaffee. »Das ist doch sonst nicht deine Art.«
    »Ich habe Franzi wiedergetroffen«, murmelte Meike. Ihre Finger verschränkten sich ineinander.
    »Deine ehemalige beste Freundin? Das ist ja toll«, zeigte sich Claudia begeistert.
    »Ja, das war echt schön.« Meikes Wangen röteten sich. Hoffentlich bemerkte Claudia das nicht.
    »Und, wie geht es ihr?«
    »Gut, glaube ich . . .«
    Claudia runzelte die Stirn. »Ihr werdet euch doch wohl ein bisschen unterhalten haben.«
    »Hm . . . ja . . .«, stammelte Meike. Wenn sie nur wüsste, was außerdem noch passiert war.
    »Und was hat sie dir erzählt?«
    »Sie wohnt auch wieder in Goslar.« Meikes Stimme klang ein wenig gereizt. Sie bereute längst, überhaupt mit dem Thema angefangen zu haben.
    »Dann werdet ihr euch doch bestimmt demnächst öfter treffen«, sagte Claudia.
    Meikes Magen krampfte sich zusammen. Das ganze Wochenende hatte sie nichts mehr von Franzi gehört. Auch wenn Franzi gesagt hatte, sie würde anrufen . . . »Vielleicht.«
    »Und war auch ein netter Mann bei eurem Klassentreffen dabei?«, bohrte Claudia weiter.
    Meike verschluckte sich beinahe an ihrem Kaffee. Wenn Claudia wüsste . . . »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich finde nur«, erklärte Claudia, »ein Jahr nach deiner Scheidung wird es endlich Zeit für etwas Neues.«
    Etwas Neues. Tja, das hatte sie in der Tat ausprobiert. Meike räusperte sich. »Ich weiß nicht.«
    Claudias Finger trommelten auf die Tischplatte. »Vielleicht sollte ich dir mal Matthias vorstellen. Ein Bekannter von uns. Single. Mitte dreißig. Intelligent. Sehr nett und, nicht zu vergessen, gutaussehend.«
    Meike zog eine Grimasse. »Vielen Dank. Ich bin glücklich, so wie es ist.«
    »Ah ja.« Claudia legte sich den Zeigefinger ans Kinn. »Gibt es vielleicht schon wen, von dem ich nichts weiß?«, mutmaßte sie. Ihre Augen fixierten Meike.
    Die kaute auf ihrer Lippe. »Nein, es gibt niemanden.« Sie nahm ihre Tasse in die Hand, um ihre Finger zu wärmen. Es gibt niemanden, wiederholte sie ihre Worte innerlich wie zur Bekräftigung. Das, was am Wochenende passiert war, war ein Ausrutscher gewesen.

~*~*~*~
    M eike musste verrückt geworden sein. Die ganze letzte Nacht hatte Franzi ihr den Schlaf geraubt. Sie ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, egal, was sie versuchte.
    Sie parkte ihren Wagen vor der Apotheke. Das musste ein Ende haben. Sie musste noch einmal mit Franzi sprechen, sie musste klären, was zwischen ihnen vorgefallen war. Dass es nur ein Ausrutscher gewesen war. Sonst würde sie keine Ruhe finden.
    Meike atmete tief durch und stieg aus. Umständlich schloss sie die Autotür ab, um etwas Zeit zu gewinnen. Sie war direkt nach der Schule zu der Apotheke gefahren, in der Franzi arbeitete. Es war die einzige Möglichkeit, sie wiederzusehen, denn Meike kannte weder Franzis Telefonnummer noch ihre Adresse.
    Als Meike vor der Eingangstür

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