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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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schmieren konnte. Nach ner Weile gab er sich mit Lisas Nivea-Handcreme zufrieden. Es half, aber er konnte sich nicht setzen. Sie zogen noch ne Line Koks.
    Terry fing an rumzustöbern, wie er es gerne in fremder Leute Wohnungen tat. Da er das Zuhause anderer Menschen in der Regel ohne Einladung und in Post Alecs Gesellschaft betrat, war er darauf konditioniert, sich auch in den Fällen, in denen er ein gern gesehener Gast war, so zu verhalten. Zu seinem Entzücken fand er nen Essay, den Rab Birrell fürs College geschrieben hatte. Er begann darin zu lesen. Das war so daneben, das musste man einfach mit anderen teilen. Terry entschied sich, an jede Tür zu klopfen und die Leute unter dem Vorwand, es gäb Frühstück, aus den Betten zu scheuchen.
    Zuerst hämmerte er bei Johnny und Kathryn an die Tür. – John Boy! Kath! Kommt mal raus, gucken!
    Johnny war über Terrys Störung gleichermaßen verärgert wie erfreut. Aye, er war grad erst eingeschlafen und verfluchte darum die lästige, fette Nervensäge. Aber andererseits hatte ihm Kathryn die ganze Nacht keine Ruhe gelassen, und er brachte es nicht über sich, sie nochmal zu ficken. Er hielt den Atem an, als sie sich räkelte und dann mit großen Augen und feuchten Lippen zu ihm umdrehte.
    – Johnny … du bist ein Schlimmer … sagte sie und schloss ihre Hand um seinen schlaffen Schwanz.
    – Ehm, ich glaub, wir sollten mal langsam aufstehn …
    – Wie wär’s mit einem Quickie? fragte sie und grinste breit.
    Ein bisschen einfallendes Licht erhellte ihren beinahe durchsichtigen, knochigen Körper. Johnny verkrampfte sich vor Entsetzen und zog etwas Rotze hoch. Es war viel, und er konnte ihn nicht ausspucken, darum musste er ihn schlucken. Er ging seine Kehle runter wie ein Kieselstein, ließ seine Augen tränen und drehte ihm den Magen um. – Ein Quickie … das kommt in meinem Wörterbuch nicht vor, sagte er und wappnete sich. – Entweder richtig oder gar nich.
    Kathryn erlaubte sich ein ermutigendes Lächeln, sah auf die Uhr und fragte: – Es ist verdammt früh … was will Terry bloß?
    Johnny durchwühlte mit seinem Fuß das untere Ende des Bettes. Er fand seine Unterhose, sprang aus dem Bett und zog sie an.
    – Wird ein schöner Beschiss sein, wie ich Terry kenn, vermutete er.
    Kathryn machte es nichts aus, schon wieder aufzustehn. Sie gierte danach, ihr Abenteuer fortzusetzen. Dieses siffige Bett war voll mit kratzigen Krümeln und von ihrem Schweiß und ihren Körperflüssigkeiten durchtränkt. Sie zog sich langsam an und überlegte, ob sie nach der Dusche fragen sollte. Aber vielleicht wäre das ungehörig. Wuschen die sich hier in Schottland? Sie hatte so Geschichten gehört, aber die bezogen sich auf Glasgow. Vielleicht war es in Edinburgh anders. – Weißt du, Johnny, dieser Ausflug war ganz schön lehrreich. Ich hab gelernt, dass ihr Jungs in eurer ganz eigenen Welt lebt. Es kommt mir irgendwie vor … als wär das, was dir und deinen Freunden passiert, wichtiger und erwähnenswerter als alles, was Leuten passiert wie … sie spürte, wie ihr das Wort »mir« im Hals stecken blieb.
    Johnny hatte das Gefühl, er müsste entweder wegwerfend lachen oder beleidigt sein. Er machte keins von beiden, sondern starrte sie mit offenem Mund an, während er seine Jeans hochzog.
    – Es ist nur so, dass du, wenn du das Gleiche gemacht hast wie ich, wenn du dein ganzes Leben lang … nun ja, dann ist das schwer zu verkraften … sagte Kathryn verwirrt.
    – Ich möchte einfach alles so angenehm wie möglich für dich machen, Kathryn, sagte Johnny, und es bereitete ihm selbst Gänsehaut, wie nichts sagend aufrichtig er klang.
    – Das ist das Netteste, was man je zu mir gesagt hat, lächelte sie und küsste ihn auf den Mund. Johnny ignorierte seinen steif werdenden Schwanz und war froh, dass Terry zum zweitenmal laut an die Tür klopfte.
    Rab und Charlene lagen ineinander verschlungen und vollständig bekleidet auf dem Bett, als Terry aufgekratzt reinkam.
    – Hopp, hopp, auf, auf! rief er. – Frühstück ist fertig! Terry konnte sein Entzücken nicht verhehlen, Birrell komplett angezogen zu sehen. Die Fotze war nich zum Schuss gekommen! Hat das Mädchen wahrscheinlich mit seinen Collegegeschichten eingeschläfert. Das akustische Äquivalent zu dieser beschissenen Date-Rape-Droge, obwohl sie bestimmt schnell genug aufwachen würde, sobald Birrell versuchte, ihr an die Wäsche zu gehn! Aufgedreht vom Koks, steckte Terry seine Hand in seine Jeans und Boxershorts,

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