Klebstoff
um sein eigenes verschwitztes Gemächt zu befingern, das, dachte er, nicht mal ne totale Koksorgie hatte schrumpfen können. Das ist n anderes Kaliber, Birrell, n völlig anderes Kaliber!
Das erste Gesicht, das Rab sehen wollte, als er die Augen aufschlug, war das der schlummernden Charlene. Sie war wunderschön. Das letzte Gesicht, das er sehen wollte, war gleich das nächste, das ihn erwartete, die fette Visage von Juice Terry, der ihm zubrüllte: – Hopp, hopp, auf, auf!
Terry schritt auf dem Korridor auf und ab wie ein Schauspieler, der seinen Text probt, während Lisa lachte und sich voller Vorfreude die Hände rieb, als die anderen nach und nach auftauchten.
– Was liegt an? fragte Johnny.
Terry wartete, bis sich alle in schlaftrunkener Verwirrung um ihn versammelt hatten, holte dann den Essay hervor und begann ihn laut vorzulesen.
– Hört euch das an. Stevenson College, Medien-und Kulturwissenschaften, Robert S. Birrell. Ma, He’s Making Eyes at Me von Lena Zavaroni aus neo-feministischer Sicht. Ha ha ha ha … hört mal die Stelle hier …
trotz ihrer wachsenden Erregung angesichts der zunehmenden Aufmerksamkeiten des Anwärters auf ihre Liebe, behält Ms. Zavaroni ihre Mutter als stetigen Referenzpunkt bei.
Every minute he gets bolde r
Now he’s leanin on my shoulde r
Mama! He’s kissin me !
Diese Erklärung demonstriert auf eindringliche Weise, dass alle Frauen Schwestern sind, und illustriert eine Bindung, die weit über das Generationen übergreifende Mutter-Tochter-Verhältnis hinausgeht. Wir erfahren an dieser Stelle, dass die Zavaroni-Figur, genauer gesagt – Stimme , ihrer Mutter als Vertraute in Situ…
– Ist ja gut, Terry. Rab riss Terry die Seiten aus der Hand. Lisa lachte fröhlich, aber widerwillig, als sie Charlenes bewundernden Blick auf Rab ruhen sah. Das war ja widerwärtig.
– Ein A plus auch noch! Booh! spottete Terry. – Ein goldenes Sternchen für Rab!
– Das war doch echt gut, sagte Charlene zu Rab.
– Ich schätze, ich hab vorher noch nie so intensiv über die Bedeutung des Texts von diesem Song nachgedacht, sagte Kathryn. Das hatte gar nicht sarkastisch klingen sollen, aber Terrys Gelächter und Rabs gereizter Gesichtsausdruck zeigten ihr, dass es mit Sicherheit so angekommen war.
Rab wechselte schnell das Thema, während er noch Charlene mit verlegener Dankbarkeit ansah, und schlug vor, alle sollten zum Frühstück ins Café und dann ein Bier trinken gehen. Terry hatte den Kühlschrank und die Schränke in Rabs Küche bereits einer systematischen Durchsuchung unterzogen. – Wenn wir was zu futtern wolln, müssen wir schon ins Café gehn. Ich hab mal n Blick auf das Zeug geworfen, was ihr dadrin habt. Das ist ja die reinste Lesbenvorratshaltung hier, Rab, anders kammans nich sagen. Zwei Typen, die zusammenwohnen, und dann so n Essen? Uääh.
– Willst du den ganzen Tag Scheiße labern, oder gehn wir jetzt ins Café? fauchte Rab.
– Ich glaube, Terry schafft beides gleichzeitig, warf Kathryn unter Johnnys Gelächter ein.
– Scheiß doch auf das Café, Birrell, mein Appetit ist von den Pillen und dem Koks total zerschossen. Genehmigen wir uns n paar Bier, sagte Terry und lächelte Kathryn kalt an. Die freche Scheiß-Amifotze fing an zu sticheln. Tja, das sollte sie lieber nich zu oft auf seine Kosten machen, wenn sie’s nich zehnfach zurückkriegen wollte. Keine verfickte Sonderbehandlung für Prominente hier.
Lisa und Charlene nickten einverstanden, Kathryn und Johnny auch. Terry sonnte sich in der allgemeinen Zustimmung.
– Schinken, Eier, Würstchen, Tomaten, Pilze … protestierte Rab.
– Hör doch auf, Birrell, meinte Terry verächtlich, – wir ham immer noch total die Lampe an, zumindest die Schwergewichte unter uns, was, Leez, zwinkerte er Lisa zu, die Rab unerbittlich anstarrte, – … wird Monate dauern, bis wir wieder feste Nahrung zu uns nehmen können.
Kathryn war besonders froh, weitertrinken zu können. Sie legte einen Arm um Johnny. Der Junge konnte ficken. Jedes Mal, wenn sie in der Nacht die Hand auf seinen Schwanz gelegt hatte, hatte er gestanden wie ne Eins. Dann war sie gleich über ihm, umfing ihn, saugte ihn in sich hinein, und er besorgte es ihr, als hinge seine Zukunft davon ab.
– Äh, du hast ja den Auftritt heut Abend, vielleicht brauchst du noch n bisschen Schlaf, im Hotel und so, wagte Johnny anzumerken.
Kathryn durchlief es innerlich kalt. Sie wollte weitermachen.
– Ich hab noch reichlich Zeit, vorher ein
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