Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
Vom Netzwerk:
antwortete ihm, und kurz darauf trafen alle vor Alecs Wohnung in der Dalry-Siedlung ein.
    – Jamboland, sagte Rab, als er aus dem Taxi stieg.
    – Hübsch, entgegnete Kathryn.
    – Nicht wirklich.
    Terry warf Rab nen missbilligenden Blick zu. – Halt mal n Moment die Fresse von Fußball, du Langweilerfotze. Immer heißt es bei dir Hibees hier, Jambos da. Das interessiert Kathryn nicht.
    – Woher weißt du das? Du kannst nicht für sie sprechen.
    Terry ließ ein langes, verärgertes Schnauben hören und schüttelte dann den Kopf. Diese Fotze von Birrell war wohl Masochist. Er wusste nie, wann er besser aufgab. Na ja, auch egal, denn Juice Terry konnte die Fotze den ganzen Tag lang runterputzen, wenn er musste. Indem er einem Anflug von unangebrachter, patriarchalischer Zuneigung nachgab, sah Terry abwechselnd Rab Birrell und Kathryn an. Als er dann sprach, tat er es in kurz angebundenem, aber nachsichtigem Tonfall. – Okay, Kath. Hibernian Football Club. Heart of Midlothian Football Club. Was sagen dir diese Namen? fragte er.
    – Weiß nich genau … begann sie.
    – Gar nichts, sagt er knapp und wandte sich dann an Rab, der nun recht unbehaglich dreinschaute. – Also halt den Rand, Rab. Wenn du so nett sein könntest.
    Rab Birrell hatte es über. Diese Fotze von Terry! Dieser verfickte …
    – Na ja, mir ist aufgefallen, dass auf Rabs Logo da Hibernian steht, sagte sie und zeigte auf das Wappen von Birrells Auswärtstrikot.
    Rab sah einen winzigen Lichtstreif und stürzte sich rücksichtslos darauf. – Siehste, sagte er. Das war Terrys geniale, aber unangenehme Gabe. Wenn man ihn ignorierte, schikanierte er einen einfach. Wenn man sich auf ihn einließ, erniedrigte man sich selbst, indem man sich auf das Niveau dieser Fotze hinabließ. Und es gelang ihm immer ausgezeichnet, seine Erbärmlichkeit als irgendwas Höheres zu tarnen.
    – Ich muss dich um Verzeihung bitten, Roberto. Kathryn hat tatsächlich das Wappen auf deinem farbenprächtigen, wenn auch nicht unbedingt modischen Trikot bemerkt, das du die ganze Nacht getragen hast, also sei ruhig so frei, uns eine, wie würdet ihr Studenten das nennen? … eine rückwirkende Analyse der Fußballsaison von Neunzehnhunderteinundneunzig zu geben. Oder wir könnten als Alternative, er machte ein übertrieben fröhliches Gesicht, – vielleicht einfach hochgehen, Alec besuchen und nen Schluck trinken.
    Sie stiegen die Treppe zu Alecs Wohnung hoch, Terry klopfte an die Tür, Rab sprachlos und stumm hinter ihm.
    Kathryn stand immer noch ziemlich neben sich. Das Essen, das Trinken, die Pillen, das Koks und das Ficken mit Catarrh hatten sie in einen orientierungslosen, leicht gestörten Zustand versetzt. Nun öffnete sich am Ende mehrerer Treppen eine Tür, und ein rotgesichtiger Mann stand vor ihnen. Kathryn war sich vage bewusst, dass es derselbe Mann war, der gestern mit Terry bei ihr die Fenster geputzt hatte. Er trug ein gelbes T-Shirt, auf das in verschrumpeltem Plastik eine Cartoon-Männergestalt aufgedruckt war. Dieser Mann trug eine Sonnenbrille, saß in einem Angeberschlitten, und eine Frau mit unwahrscheinlich großen Brüsten schmiegte sich in seinen Arm. Eine seiner Hände hielt ein Glas schäumendes Bier, die andere lag auf dem Lenkrad. Darunter stand ein verblasster Spruch: ICH MAG SCHNELLE AUTOS , HEISSE BRÄUTE UND KALTES BIER . Post Alec starrte ungläubig auf den bunt gemischten Haufen und gab ein kehliges, unverständliches Geräusch von sich. – Ahy … yay … Kathryn konnte nicht feststellen, ob das ein Gruß oder eine Drohung war.
    – Halt den Rand, du scheiß-jammernde Säuferfotze, wir ham was zu trinken dabei, Terry schwenkte die Flaschen vor Alec hin und her. Er wies mit dem Kopf auf Kathryn. – Kathryn Joyner, du Sack!
    Alec sah Kathryn an, und seine blauen Augen glitzerten in seinem verwüsteten, mennigeroten Gesicht. Dann schwenkte er zu den anderen … die übliche Versammlung jüngerer Tagediebe mit doofen kleinen Mädchen im Schlepptau. Was zum Teufel wollten die? Seine Augen blieben an der klirrenden Mülltüte kleben. Die Fotzen hatten was zu trinken …
    – Alec, sagte Catarrh kraftlos, bevor er etwas Schleim über die Balkonbrüstung rotzte.
    Post Alec ignorierte Johnny, er ignorierte sie alle. Er war clever genug, zur Quelle allen Ärgers zu gehen und wusste, wer diese Quelle war. Er sah seinen Kumpel fest an und sagte leise nörgelnd: – Das geht nich, Terry, aber dabei ging er bereits zurück in die Wohnung, und Terry

Weitere Kostenlose Bücher