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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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locker macht, uns von der ganzen verklemmten Scheiße befreit.
    Was Terry empfand, als sie ins Schlafzimmer gingen, grenzte schon an nackte Verzweiflung. Nicht allein, dass Birrell und Catarrh seinen Abend mit Kathryn gekapert hatten, sie hatten es ihm auch noch richtig unter die Nase gerieben, indem sie deutlich machten, dass dieser Preis, den er begehrte, bloß Tinneff war, den man links liegen lassen konnte, sobald was Attraktiveres in Sicht kam. Catarrh würde noch mit beiden nach Haus gehn, wenn er nicht aufpasste. Catarrh kriegt nen Dreier und Terry guckt in die Röhre. Catarrh! Die Alarmglocken steigerten sich in Terrys Kopf zu einem Crescendo. Erst zog er die eine Line, dann noch eine, fühlte sein Herz rasen und sein Rückgrat sich zu einer Eisenstange verdichten. Er stand auf, ging zur Tür und trat in die Diele. Kurz darauf kam er in eine weiße Steppdecke gehüllt zurück, die in Farbe und Material Johnnys Hemd ähnelte. Mit großen Schritten mogelte sich Terry langsam hinter Johnny und begann Catarrhs eleganten Tanzstil nachzuäffen.
    – Terry, was machst du denn da, lachte Kathryn, während Terry sich wiegte und Johnny verlegen über seine Schulter guckte. Lisa kicherte laut los, wie eine Waschmaschine im Schleuder-gang. Dieser Terry war schon ein Irrer.
    – Ich klau nur n bisschen was von deinem Tanzstil, John Boy, grinste Terry Johnny an, der spürte, wie sich unwillkürlich seine Unterlippe vorschob.
    Catarrh hatte schon immer ein Problem mit Terrys rabiater Art gehabt undbedauerte sofort, dass er sich so leicht in die Rolle des Unterlegenen hatte drängen lassen. Er spürte, wie sein Selbstvertrauen mit den Ecstasy-Schüben dünner wurde. Alles, was er tun konnte, war weiterzutanzen und über sein Dilemma nachzudenken. Kathryn oder Lisa, Kathryn oder Lisa … Ein altes Suppenhuhn, aber ne Karriere, oder ein knackiges junges Mädchen und n geiler Fick … diese weltumspannende Bühne mit Elton und George rückte weiter in die Ferne. Aber er brauchte keine Showbiz-Schwuchteln im Schlepptau. Diese Art von Umgang wär seiner Karriere eher schädlich als nützlich. Der Schwerpunkt lag auf dem Teenager-Markt, ein Grund, aus dem auch so viele Mitglieder von Boy Groups auf ihr Coming-out verzichteten. Scheiß drauf. Lisa oder Kathryn … Diese Lisa war ein echter Schuss. Okay, er würd Kathryn durchaus einen verlöten, aber die hatte definitiv die besten Jahre hinter sich. Allerdings wirkte Lisa, als könnte sie zicken, wenn’s ernst wurde. Scheiß drauf. Sich für Kathryn zu entscheiden, wär eine Investition in die berufliche Zukunft und hatte den zusätzlichen Reiz, diesem fetten Sack Juice Terry einen extrem frustrierenden Abend zu bereiten.
    Aber Lisa musterte Terry mit viel mehr Interesse, als Johnny geschnallt hatte. Er war ganz schön fett, aber die Nase-Hände-Füße-Faustregel, die sie bei solchen Kalkulationen anwendete, lief auf eine gut gefüllte Lunchbox hinaus.
    Kathryn war sehr von Johnny angetan. Johnny war wunderbar.
    – Johnny ist wunderbar, erklärte sie Terry gebieterisch, während Johnny etwas Schleim hochzog. Sie legte ihre Arme um ihn, und beide nahmen nicht wahr, wie Terrys Zähne aufeinander klapperten. – Wollen wir zusammen sein?
    – Hä? erwiderte Catarrh. Wovon zum Teufel redete sie?
    – Ich glaub, ich will mit dir schlafen.
    – Klasse … eh, aber dann im Hotel, oder? schlug Catarrh vor, eifrig bedacht, sie vom Rest der Bande zu trennen. Diese Lisa war appetitlich, aber das führte zu nichts. Die würd immer noch warten, wenn er von seiner ersten Tour in den Staaten zurückkam. Er würd versuchen, sie dazwischenzuschieben. Letztendlich kam die Karriere zuerst.
    – Nein … da will ich nicht hin, sagte Kathryn. – Gibt’s hier ein freies Zimmer?
    – Aye … Rab seinem Kumpel Andy sein Zimmer … dachte Catarrh ohne große Begeisterung. Welcher Mensch, der bei klarem Verstand war, würde lieber auf ner durchgelegenen Matratze unter ner spermafleckigen Steppdecke in einem Studentenwichserzimmer ficken als in ner todschicken Suite in Balmoral? Darauf gab’s bloß eine mögliche Antwort: ne reiche Kuh, die sich unters gemeine Volk begibt. Johnny hatte gehört, dass manche Zimmer im Balmoral Spiegel unter der Decke hätten. Aber, wie die Amis sagen würden, es war ihre Beerdigung. Sie verschwanden im Flur und ließen Terry im Zustand heftiger Erregung zurück.
    Lisa sah ihn an. – Dann sind wohl nur noch wir beide übrig, hm?
    Terry starrte auf ihren Schmollmund und

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