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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Sambuca zu Kopf gestiegen war.
    »Und das war nicht einfach nur ordinäres Männer gerede. Molly, er scheint wirklich auf sie zu stehen.«
    »Auf wen?«
    »Jemanden namens Sascha.«
    »Sascha?«, wiederholte Molly ungläubig. »Aber, Simon …«
    »Es tut mir ehrlich leid, Molly«, unterbrach er sie. »Er betrügt Sie.«
    Molly sog hörbar die Luft ein. Dachte Simon etwa …? Die ganze Zeit …?
    »Es war ein bisschen merkwürdig, dass er mit mir darüber gesprochen hat«, fuhr er fort. Aber als er sie ansah, verstummte er abrupt. »Molly? Was ist denn los?«
    Molly hatte die Augen aufgerissen und schlug mit einem ungläubigen Aufschrei die Hände an den Kopf, als ihr klar wurde, worüber Simon redete. »Haben Sie etwa die ganzen letzten beiden Tage gedacht, Pascal und ich wären zusammen?«, stieß sie ungläubig hervor.
    Der Wechsel seines Gesichtsausdrucks von besorgt zu entgeistert verriet ihr, dass sie recht hatte.
    »Simon … ich glaub es einfach nicht! Pascal und ich sind uns einen Tag vor dem Flug nach Venedig zum ersten Mal begegnet!«
    »Wie bitte? Aber Sie haben doch gesagt, Sie wären mit ihm zusammen.«
    »Ganz bestimmt nicht. Oder warten Sie mal, Sie dachten …«
    Reggie. Jetzt ergab alles Sinn. Sie hatte während des Flugs ihren »Freund« erwähnt.
    »Sie sagten, Sie waren mit Ihrem Freund in Paris und dachten, dass er Ihnen dort einen Antrag machen wollte.« Jetzt musste Molly lachen. »Ich fürchte, da gab es ein kleines Missverständnis. Ich habe von Reggie gesprochen. Er war mein Freund, aber wir haben uns in Paris getrennt.«
    »Aber Sie haben so einen Draht zueinander, und er hat so gern … Körperkontakt.« Simon hatte offenbar Mühe, die neuen Informationen zu verarbeiten.
    »Er ist schwul«, sagte Molly und bemühte sich, ernst zu bleiben.
    »Wie bitte? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Er arbeitet in der Modebranche , Simon. Das ist doch ein deutlicher Fingerzeig.«
    Er atmete hörbar aus. »Wie ich schon sagte …«
    »Schon gut, tut mir leid. Das ist echt zu komisch!. Als ich Pascal nach der Auktion umarmt habe, müssen Sie gedacht haben …«
    »Jetzt, wo Sie es sagen … er ist schon ein bisschen … anders . Aber ich habe angenommen, dass alle Leute in der Modebranche so sind.«
    »Die meisten schon«, räumte Molly ein. »Aber Pascal ist ein Schatz. Und Sascha ist der Steward, der uns während des Flugs geholfen hat. Erinnern Sie sich an ihn? Großer Kerl? Muckis?«
    Jetzt war Simon dran, große Augen zu machen und die Hände an den Kopf zu schlagen.
    »Das gibt’s doch nicht!«
    »Doch. Er kommt aus Moskau!«
    »Ich bin so ein Idiot!« Er fing an zu lachen, hörte jedoch sofort wieder auf und sagte: »Pascal muss gedacht haben, ich wäre eigenartig oder ich hätte was gegen Schwule – bei den angewiderten Blicken, die ich ihm zugeworfen habe, als er über diese Sascha gesprochen hat. Das werde ich ihm morgen erklären müssen.«
    »Ich bin sicher, er versteht es.«
    »Hoffentlich.«
    Sie sahen einander an, schwiegen einen Moment und mussten dann beide grinsen.
    »Freut mich, dass er in jemanden verknallt ist«, sagte Simon. »Das lenkt ihn vielleicht davon ab, dass er heute Nachmittag seinen Job verloren hat.«
    »Ja«, sagte Molly, trank noch einen Schluck und hoffte, damit das Durcheinander in ihrem Kopf zu beruhigen. »Der arme Kerl.«
    Wieder schwiegen sie, aber dieses Mal hatte es eine andere Qualität. Simon wirkte plötzlich verlegen und wischte nicht vorhandene Staubkörner von seiner Jeans und der Theke, nahm sich ein Stück Brot und zerpflückte es, statt es in den Mund zu stecken.
    Molly saß steif da, ihre Hände kamen ihr im Vergleich zum übrigen Körper plötzlich viel zu groß vor und ihr Sambuca-Glas war das interessanteste Objekt, das sie je gesehen hatte. Sie drehte es hin und her, untersuchte jedes winzige Detail und suchte nach fehlerhaften Stellen, die es aber nicht gab.
    »Ich finde Sie sehr nett«, sagte Simon mit tiefer Stimme.
    Molly hielt den Atem an. Einen Moment lang fürchtete sie, vom Barhocker zu kippen.
    »Ich finde Sie auch sehr nett«, flüsterte sie.
    Verlegen wie zwei Teenager sahen sie einander an. Molly lächelte und nippte wieder am Sambuca.
    »Wir sollten … irgendwann mal ausgehen«, sagte Simon. Jetzt war er an der Reihe, sein Glas höchst faszinierend zu finden und zwischen den Fingern zu drehen, so wie Molly es getan hatte.
    »Hmhm«, stimmte Molly zu. »Wirklich schade, dass das nicht geht.«
    »Ah.« Simon hörte auf, sein

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