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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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doch Molly hatte es gesehen.
    »Wo ist Ihre Armbanduhr?«, fragte sie.
    Er schaute weg.
    Molly wurde misstrauisch. »Simon? Wo ist sie?«
    Er seufzte und sah Molly an. »Ich habe sie verkauft.«
    »Wie bitte? Wann?«
    »Oben auf dem Berg, heute Morgen.«
    Molly verengte die Augen und sah ihn an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Na ja, ich habe sie gewissermaßen eingetauscht gegen die Fahrt mit dem Motorschlitten. Der Typ hat echt knallhart verhandelt.«
    Molly erstarrte. »Sie machen Witze.«
    Simon zuckte mit den Schultern. Offenbar wohl nicht.
    »Das haben Sie getan und nichts gesagt?«
    »Hatten wir denn eine Wahl?«, erwiderte er. »Es war ein Notfall.«
    »Simon …« Molly war sprachlos.
    Pascal trat vor und schüttelte noch einmal Simons Hand. »Merci, Monsieur. Sie sind ein wahrer englischer Gentleman.«
    »Geschenkt!« Simon lächelte.
    »Ja … danke«, stammelte Molly und bewunderte das faszinierende Pflaster des Gehwegs zu ihren Füßen.
    »Gern geschehen.«
    Molly krümmte sich fast vor Beschämung. »Und ich habe Ihnen wegen dieses verdammten Schlittens die Hölle heiß gemacht!«, rief sie. »Und Sie haben nichts gesagt! Sie haben diese Uhr geliebt, sie war ein Erbstück und hat Ihnen viel bedeutet!«
    Er legte den Kopf schief und überlegte. »Ja, das hat sie. Aber ich kannte meinen Großonkel sehr gut. Er war ein Abenteurer, aber auch ein Gentleman, wenn Sie so wollen. Manchmal denke ich, er sitzt da oben auf einer Wolke und gibt mir seinen Segen, dass ich die Uhr in einer Notsituation eingesetzt habe. Es ist in Ordnung, Molly, ehrlich.«
    Wieder einmal fühlte sich Molly den Tränen nah.
    »Es … tut mir leid, dass ich so gemein zu Ihnen war«, stieß sie hervor.
    Simon ging zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Hey, machen Sie sich darüber keine Gedanken. Sie waren mit einem Fremden auf einem Motorschlitten und haben Panik bekommen.«
    »Danke, Simon.«
    »Schon gut.«
    »Nein«, widersprach Molly ernst. »Das werde ich Ihnen nie vergessen.«
    Sie spähte durch die Dunkelheit auf das kleine Auto. »Also los, lasst uns fahren. Für den Fall, dass es jemand vergessen haben sollte: Wir müssen heute Nacht noch nach Venedig.«
    »Unmöglich«, widersprach Simon. »Es ist zu spät.«
    Molly sah ihn an. »Seien Sie nicht albern! Wir sind knapp dran. Lassen Sie uns losfahren.«
    »Molly, wir sind alle sehr müde«, sagte er bestimmt. »Das wäre zu gefährlich. Lassen Sie uns ein Hotel suchen und morgen ganz früh aufbrechen.«
    Molly war entsetzt. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Simon hat recht, Molly«, mischte sich ihre Mutter ein. »Noch so eine lange Fahrt schaffen wir heute Abend nicht mehr.«
    »Aber Caitlin wird uns umbringen!«
    »Caitlin wird es verstehen.«
    »Meinst du?«
    Molly schaute von einem zum anderen. Sie hatten sich entschieden.
    Sie sah Pascal an, der abwehrend die Hände hob.
    »Molly, ich finde, die beiden haben recht. Selbst wenn wir heute Nacht noch ankommen, werde ich nicht in der Verfassung für eine Anprobe sein. Es ist vernünftig, hier zu bleiben.«
    Schließlich seufzte Molly. »Also gut. Auf dem Weg in die Stadt wird es schon irgendein Hotel geben«, willigte sie endlich ein. »Und ich schicke Caitlin eine SMS. Sie anzurufen ist ausgeschlossen. Dann macht sie Jagd auf mich und lässt mich umlegen.«

18. Kapitel
    Stunden bis zur Hochzeit: 17
    Kilometer bis zur Hochzeit: 179
    Sind groggy. Bleiben heute Nacht in Bologna.
    Kommen morgen ganz früh. Kuss: Molly.
    L unte anstecken und zurücktreten, dachte Molly und drückte auf »Senden«. Und weil sie keinesfalls Fall innerhalb eines Fünfmeterradius ihres Handys sein wollte, wenn Caitlins Antwortschrei kam, schnappte sie sich ihre Handtasche und flitzte aus dem Hotelzimmer.
    Sie war jenseits aller Müdigkeit. An Schlaf war nicht zu denken, deshalb hatte Molly geduscht und sich umgezogen. Als sie jetzt hinunter in die Bar ging, hoffte sie, wenn sie ehrlich war, Simon dort zu finden.
    Das Hotel hatte nur noch vier freie Einzelzimmer gehabt. Aber die Empfangsdame, erfreut über die Gäste in letzter Minute, hatte ihnen einen Sonderpreis gemacht. Ihre Mutter hatte allen eine gute Nacht gewünscht und war sofort ins Bett gegangen. Was Simon oder Pascal vorhatten, wusste Molly nicht.
    Es war spät, und die Bar war fast menschenleer. Simon war nicht zu sehen.
    Molly schwang sich auf einen Barhocker und wollte ihr übliches Glas Rotwein bestellen. Da entdeckte sie hinter der Bar eine Flasche weißen

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