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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Sambuca und entschied sich anders. Ein kräftiger Schuss Alkohol würde sie im Nu einschlafen lassen, dachte sie. Außerdem hatte sie sich das verdient. Das letzte Mal, dass sie ihn getrunken hatte, war in einem Nachtklub in Wakefield gewesen. Molly war gespannt, ob Sambuca in seinem Herkunftsland anders schmeckte.
    Der Kellner, ein attraktiver junger Mann Anfang zwanzig mit schwarzem Haar, brachte ihr den Drink.
    »Danke.« Sie lächelte ihn an.
    »Bitte«, antwortete er auf Englisch mit starkem Akzent. »Sind Sie zum ersten Mal in Italien?«
    Sie schüttelte den Kopf und nippte an ihrem Sambuca. Er war stark und passte perfekt zu ihrer Stimmung. »Meine Mutter lebt hier.« Wieder nippte sie an dem Glas.
    »Ah! Sie sind Halbitalienerin!« Er kam ein bisschen näher und musterte sie mit durchdringendem Blick. Wirklich außergewöhnlich dunkle Augen, dachte Molly.
    »Ganz und gar Engländerin, fürchte ich«, erwiderte sie lächelnd.
    Der Kellner passte sein Vorgehen nahtlos an. »Noch besser! Ich liebe die englischen Frauen.«
    »Tatsächlich?«
    »Vor allem die schönen – so wie Sie.«
    »Vielen Dank. Wie süß von Ihnen.«
    Benimm dich, Molly Wright, genug geflirtet, ermahnte sie sich. Aber warum eigentlich nicht? Sie war nicht mehr gebunden. Es versetzte ihr einen kleinen traurigen Stich, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie, obwohl oben ihre Mutter schlief, alleine war. Und dass sie ganz vergessen hatte, wie es sich anfühlte zu flirten.
    »Wie heißen Sie?«
    »Molly«, sagte sie und zwinkerte kokett. »Und Sie?«
    »Joel.«
    Er küsste ihr die Hand. Molly kicherte und leerte ihr winziges Glas.
    »Ein schöner Name.«
    Er zeigte auf ihr Glas und griff nach der Sambuca Flasche. »Möchten Sie noch einen?«
    Molly wollte gerade sagen, was für eine ausgezeichnete Idee das sei, als hinter ihr eine Stimme erklang, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
    »Ich nehme einen«, sagte Simon und setzte sich auf den Barhocker neben Molly. »Ein zweites Glas, bitte, Joel . Ach, und lassen Sie uns doch einfach die Flasche da, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Molly schlug das Herz bis zum Hals. Sie war mit einem Mal wieder fünfzehn Jahre alt und wurde von ihrem Schwarm unter die Lupe genommen. Es war auf ihrem Schulabschlussball gewesem, sie wartete auf den ersten Tanz und war … Meine Güte, wie albern. Der Sambuca zeigte Wirkung.
    »Selbstverständlich«, sagte Joel mit preisverdächtig aus drucksloser Miene.
    Aber er sah Molly kurz in die Augen, als er die Flasche und ein weiteres Glas auf den Tresen stellte und davonglitt.
    »Er ist ein netter Kerl«, sagte Molly grinsend, nachdem Joel weg war.
    Simon füllte ihr Glas nach und schenkte sich auch ein. »Durchaus«, erwiderte er und hob sein Glas. »Worauf sollen wir trinken?«
    Molly ging die Besetzungsliste aller Akteure durch, mit denen sie während der letzten beiden Tage zu tun gehabt hatte, angefangen mit Reggie. Schließlich hatte er sie freigegeben, damit sie all diese Erlebnisse haben konn te. Oder ihre Mutter, weil sie bei ihr war und ihr aus der Patsche geholfen hatte, indem sie ihr das Geld für Caitlins Hochzeitsgeschenk lieh. Nein, sie mussten auf Pascal trinken, nach dem fürchterlichen Tag, den er hinter sich hatte. Worauf sie am liebsten getrunken hätte, konnte sie jedenfalls unmöglich sagen: »Stoßen wir auf uns beide an, Simon Foss, denn ich glaube, ich bin dabei, mich in Sie zu verlieben …«
    »Auf Ihren Film«, sagte sie schließlich und hob ihr Glas, um mit ihm anzustoßen. »Auf dass er auf dem Filmfestival alle Preise abräumt!«
    Simon wirkte ehrlich gerührt. »Danke«, sagte er schlicht.
    »Wir haben kaum darüber gesprochen. Den ganzen Tag ging es nur um die Irrungen und Wirrungen der schrecklichen Wright-Frauen«, meinte Molly entschuldigend.«
    »Ist schon gut, ich musste ja auch nach Venedig, wie Sie wissen. Wir haben im selben Boot gesessen.«
    »Ja, aber ich spreche von den Umwegen! Ohne uns wären Sie schon längst dort.«
    Er füllte die winzigen Gläser wieder nach. »Mag sein, aber was soll’s. Jetzt sind wir fast da.«
    »Yvonne wird sich freuen, Sie zu sehen.«
    Er nickte.
    »Es war unheimlich nett von Ihnen, mit Ihrem eigenen Geld für Pascal zu bieten. Noch so ein sympathischer Zug.«
    Er winkte ab. »Der Bursche hat mir leidgetan. Schade, dass er es nicht bekommen hat.«
    »Trotzdem, es war nett von Ihnen. Und ich bin froh, dass Sie einen Eindruck davon bekommen haben, dass Mode mehr sein kann als Firlefanz,

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