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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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umklammerte.
    Consuela ging wieder. »Ich bitte um Entschuldigung für die Verzögerung, Monsieur«, sagte sie über die Schulter hinweg, bedauerte dies offensichtlich allerdings nicht im Geringsten.
    Pascal leerte das Glas in einem Zug.
    »Besser?«, fragte Molly.
    Pascal nickte. »O ja. Viel besser.«
    Und nickte weiter, bis sein Kopf zur Seite auf Mollys Schulter sackte. Dort fiel Pascal in einen tiefen und geräuschvollen Schlaf.
    »Okay«, murmelte Molly und überlegte, wie sie sich bequem hinsetzen sollte. Sie rutschte ein wenig auf ihrem Platz hin und her und stieß unabsichtlich gegen den Arm des Mannes auf ihrer anderen Seite.
    »Sorry – ich meine pardon, äh, scusi …«, versuchte sie es hastig in allen ihr bekannten Sprachen.
    »Schon gut«, erwiderte der Mann und wandte sich lächelnd zu ihr um. »Man hat nicht gerade viel Platz auf diesen Dingern hier, stimmt’s?«
    Er hatte eine nette Stimme, dieser Engländer zu ihrer Linken. Und ein nettes Lächeln . Obwohl er seit etwa einer halben Stunde nur wenige Zentimeter von ihr entfernt saß, war Molly so mit Pascal beschäftigt gewesen und in Sorge, das Hochzeitskleid werde in einen schmuddeligen Frachtraum zwischen Kofferberge gequetscht, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte.
    »Hat man wirklich nicht. Ich sitze praktisch auf Ihrem Schoß – tut mir leid.«
    Alles, was sie bisher von ihm wahrgenommen hatte, war seine Armbanduhr: eine atemberaubende Cartier Tank, blassgold und rechteckig, ein Klassiker mit einem edel gealterten Perlmuttzifferblatt, den charakteristi schen Zeigern in Schwertform und den legendären, mit Saphiren besetzten Kronen. Ein Modell aus den frühen 1930er-Jahren, vermutete Molly. Während ihres Design studiums hatte sie einen Kurs über Goldschmiedekunst belegt, und Cartier gehörte zu den Namen, die sie am meisten bewunderte. Cartier besaß in ihren Augen eine Eleganz, an der es vielen ebenso renommierten Marken mangelte.
    Leider wurde die schnittige, klassische Schönheit dieses Uhrenklassikers durch den scheußlichen grünen Strickpullover zunichtegemacht, den der Mann trug. Ein Weihnachtsgeschenk, wie es im Buche stand. Warum um Himmels Willen trugen Männer solche Dinger? Taten das nur Engländer? Wobei dieser spezielle Engländer nicht einmal eine Entschuldigung hatte – er reiste offensichtlich allein, wer also immer dieses Teil gestrickt hatte, konnte nicht einmal sehen, dass er es anhatte. Warum also tat er es?
    Hatte er ihn etwa selbst gestrickt? Molly grinste und riskierte einen zweiten Blick auf das Gesicht des Mannes. Oder schlimmer noch – er gefiel ihm wirklich!
    Der Mann musste etwa in ihrem Alter sein, vielleicht ein wenig älter, und war sehr attraktiv. Als sich ihre Blicke kreuzten, lächelte er wieder und hielt ihr die Hand hin.
    »Simon Foss«, sagte er.
    »Molly Wright«, erwiderte sie. Sie schüttelten sich die Hände.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Molly.«
    »Ebenso«, sagte Molly. In diesem Augenblick geriet das Flugzeug in Turbulenzen und begann zu ruckeln. Molly umklammerte die Armlehnen ihres Sitzes. Pascal schlief zum Glück tief und fest mit dem Kopf auf ihrer Schulter. »Ganz schön holprig!«
    Ein weiteres Ruckeln der Maschine. »Langweilig wird’s einem hier ja nicht«, sagte Simon. »Was führt Sie nach Venedig?«
    »Wir sind auf dem Weg zur Hochzeit meiner Schwester.«
    »Wie schön«, erwiderte Simon. »Eine ruhige Trauung im Kreis der Familie?«
    Molly verdrehte die Augen. »Nicht ganz«, sagte sie. »Ihr Verlobter ist die italienische Antwort auf Richard Branson, und soweit ich weiß, wird diese Hochzeit gigantisch.«
    »Und das sagt Ihnen nicht zu?« Er lächelte und fügte hinzu: »Sorry, was für eine neugierige Frage.«
    »Schon gut«, beruhigte ihn Molly. »Ich … kenne den Verlobten meiner Schwester nicht, es ist also vermutlich nicht fair, über ihn zu urteilen. Einfach nur … eine ganz andere Welt, denke ich. Er ist mit seinen geschäftlichen Unternehmungen allem Anschein nach ständig in den Medien und düst durch die Gegend, um sich mit Präsidenten und Königen und Königinnen zu treffen …«
    »Das denken Sie sich doch nicht aus, oder?«, fragte er in neckendem Ton.
    »Schön wär’s.« Molly kicherte. »Pass auf, was du dir wünschst, sage ich immer. Wer will schon einen Millionär heiraten, wenn man dafür vierhundertachtzig Fremde auf einem dreitägigen Hochzeitsspektakel empfangen muss?«
    »Verstehe.« Simon nickte. Dann zeigte er auf Pascal, der an Mollys Schulter

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