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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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olympiareif. Und hatte fantastische Haut und perfekte Zähne.
    Simon warf ihr einen sonderbaren Blick zu. »Nein«, erwiderte er. »Da, wo sie herkommt, hat man dazu nicht viel Gelegenheit.«
    »Ja, natürlich.« Molly nickte. In Hollywood gab es nicht viele schneebedeckte Hänge. Vielleicht war Yvonne ja auch eine gebräunte australische Surf-Schönheit. Oder eine hawaiianische Hulahula-Lehrerin. Aber vermutlich würde sie das nie herausfinden.
    Sie wollte sich gerade noch ein bisschen weiterquälen, indem sie nachfragte, als der Postwagen vor einem gemütlich aussehenden Häuschen am Ende einer Ortschaft zum Stehen kam. Im Garten gab es eine Schaukel und eine Rutsche, und Molly sah an einem Wandständer in der Garage ein Paar winziger Ski hängen.
    Julien wandte sich um und strahlte. »Das Haus meines Sohnes.«
    »Es sieht hübsch aus«, meinte Molly fröhlich.
    Julien lächelte sie an. »Vielen Dank«, sagte er.
    Die Haustür ging auf und ein glücklich wirkendes Paar trat heraus.
    »Meine Schwiegertochter Elizabeth«, stellte Julien vor. »Und ihr Ehemann, mein Sohn Antonio.«
    Elizabeth kam auf sie zugeeilt, um ihren Schwiegervater zu umarmen. Molly lächelte über die Szene. Es war rührend, wie nah sie sich offenbar standen. Auf einmal vermisste sie ihre Mutter.
    Molly spähte ins Haus und konnte Luftballons sehen, die sich losgerissen hatten und jetzt die Treppe hinaufschwebten. Ein kleines Mädchen im rosa Kleid hüpfte im Flur herum.
    Julien erklärte seiner Schwiegertochter rasch alles auf Italienisch.
    In perfektem Englisch rief diese dann Molly und den beiden anderen zu: »Kommen Sie doch bitte herein! Sie sind herzlich willkommen.«
    Ein kurzer Blickwechsel zwischen Pascal, Simon und Molly bestätigte, dass sie alle drei das Gleiche dachten. So viel Zeit hatten sie nun wirklich nicht.
    »Vielen Dank, aber nein«, erwiderte Simon. »Wir müssen unbedingt …«
    »Opa! Opa!«
    Das kleine Mädchen kam herausgestürmt und warf sich in die Arme ihres Großvaters. Glücklich küsste Julien die Kleine auf den Scheitel, flüsterte ihr etwas ins Ohr und wandte sich dann wieder seinen Mitfahrern zu.
    »Das ist Gabriella, mein Enkelkind, und heute ist ihr siebter Geburtstag.«
    »Was für ein hübsches Mädchen!«, rief Molly. Ihr war klar, dass Julien das gern hörte, aber es entsprach auch der Wahrheit. Dieses Kind war wirklich entzückend. »Herzlichen Glückwunsch, Gabriella!«
    Verschämt versteckte Gabriella den Kopf hinter Großvaters Bein.
    »Bitte, kommen Sie rein!«, beharrte Julien. »Essen Sie ein Stück Kuchen mit uns!«
    Molly spürte Simons und Pascals Nervosität. Sie beschloss, die Initiative zu übernehmen, sprang aus dem Wagen und ging zu Julien. »Vielen Dank, Julien, aber das würde uns nicht im Traum einfallen. Bitte gehen Sie doch hinein und feiern mit Ihrer Familie. Vielleicht wären Sie noch so nett, uns die Nummer eines Taxiunternehmens zu geben? Dann fallen wir Ihnen auch nicht länger zur Last …«
    Julien schlug sich an die Stirn, noch bevor sie den Satz beenden konnte. »Sie haben es eilig, ich hätte nicht fragen sollen. Lassen Sie mich nur schnell Gabriella ihr Geschenk geben, dann bringe ich Sie gleich zum Bahnhof.«
    »Ich möchte nicht, dass Sie die Feier verpassen«, widersprach Molly.
    »Ich bin schnell wieder zurück. Es ist nicht weit. Lassen Sie mich Ihnen diesen kleinen Gefallen tun.«
    Ihre Mutter hatte ihr einmal etwas gesagt, das Molly im Gedächtnis geblieben war: Manchmal muss man den Menschen erlauben, nett zu einem zu sein. Ihre Mutter hatte ihr von einem ähnlichen Erlebnis erzählt. Im Dezember vor achtzehn Jahren hatte eine Dame aus dem Dorf ihr einen selbst gebackenen Weihnachtskuchen geschenkt. Mollys Mum hatte damals sehr unter Stress gestanden, es war noch nicht lange her, dass ihr Vater ausgezogen war, und die Dame hatte versucht, die nette Geste herunterzuspielen, indem sie sagte: »Ich backe immer ein paar mehr.« Keine der Wright-Frauen hatte dieses Erlebnis je vergessen.
    »Nun, wir sind Ihnen sehr dankbar«, versicherte sie. »Vielen herzlichen Dank.«
    Sie stieg wieder in den Wagen, während Julien aus dem Laderaum das Geschenk für seine Enkelin holte und ins Haus trug. Molly konnte die Freudenschreie der Kleinen und das glückliche Lachen der Erwachsenen hören.
    »Findet noch jemand außer mir das alles ein bisschen peinlich?«, fragte Simon.
    »Ein bisschen?«, echote Pascal. »Wir sollten nicht hier sein. In Paris reisen wir nicht so zu

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