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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Kleid braucht?«
    Gabriella überlegte angestrengt.
    »Und ich weiß, dass dein Großvater ein tolles Geschenk für dich in dieser Schachtel da drüben hat, das viel Liebe von dir braucht, weil es so gern kuschelt.«
    »Kuschelt?« Gabriella musterte die Kiste und ging dann langsam darauf zu. Dazu musste sie das Kleid zusammenknüllen und hochheben, um nicht darüber zu fallen. Molly hielt den Atem an.
    »Oh, Liebes, das Kleid ist dir dabei nur im Weg«, sagte Simon mit sanfter Stimme und kratzte sich am Kopf, als grüble er über dieses schwierige Problem.
    Gabriella zog die Stirn kraus und dachte ebenfalls nach.
    »Warum bringe ich dir das Geschenk nicht einfach«, schlug Julien vor, durchquerte den Raum und legte den Karton vor Gabriella auf den Boden. »Herzlichen Glückwunsch, mein Liebling, das hier ist dein richtiges Geschenk von deinem alten Großvater.«
    Mit feierlicher Miene hob Gabriella den Deckel ab, sah den Bär und juchzte, ein Juchzer reiner, unschuldiger Freude. Julien wischte sich rasch eine Träne fort, als ihm seine Enkelin selig quietschend um den Hals fiel.
    Dann ließ sie ihn los, drehte sich um und verkündete:
    »Können wir jetzt noch mehr Kuchen haben?«
    »Ich denke doch.« Elizabeth nickte eifrig. »Ich bin sicher, dass unsere Gäste gern ein Stück Geburtstagskuchen hätten, nachdem wir dich aus diesem Kleid befreit haben – und dann führst du allen dein neues pinkfarbenes Partykleid vor.«
    »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen«, erklärte Simon und stand auf.
    Molly schaute auf ihre Armbanduhr. Noch konnten sie es schaffen, vorausgesetzt, sie hielten sich hier nicht zu lange auf …
    Aber nachdem sie sich gesetzt hatten, warteten sie eine Ewigkeit darauf, dass Elizabeth und Gabriella zurückkamen. Pascal war inzwischen wieder da und schien nur ein wenig erleichtert, als Molly ihn über den glücklichen Ausgang informierte. Obwohl das Schlimmste offenbar überstanden war, wirkte er nach wie vor geistesabwesend und angespannt.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Molly ihn.
    »Wir müssen hier weg«, blaffte er sie an.
    Molly und Simon wechselten einen kurzen Blick. »Wir drängen ein bisschen«, flüsterte Simon, weil in diesem Moment Gabriella zurückkehrte. Zum Glück trug sie jetzt ein anderes Kleid und zog den Teddy an einem Ohr hinter sich her.
    »Ich werde ihn Felix nennen«, verkündete sie. »Findet ihr nicht auch, dass er aussieht wie ein Felix?«
    »Unbedingt, Felix passt perfekt«, stimmte Molly zu.
    Gabriella nickte und erklärte dann bestimmt: »Wir sollten jetzt Kuchen essen.«
    Sie aßen so schnell es die Höflichkeit gestattete und erlaubten Julien schuldbewusst, sich ein zweites Mal von seiner Familie zu trennen, um sie zum Bahnhof zu bringen. Molly und Elizabeth hatten das Kleid sorgfältig wieder eingepackt, und nach zahlreichen Entschuldigungen, herzlichem Händeschütteln und dem festen Versprechen, Gabriella ein Foto von der Prinzessin im Brautkleid zu schicken, kamen sie endlich los.
    »Wir sind gut in der Zeit«, sagte Simon, als sie sich dem Bahnhof von Domodossala näherten. »Ich werde im Zug schlafen, ich bin echt erledigt.«
    Molly war zu überdreht, um an Schlafen zu denken. Was für ein Tag! Ihr war ein bisschen übel, weil sie wegen des ausgefallenen Mittagessens zu viel Kuchen gegessen hatte. Aber sie zwang sich, nett mit Julien zu plaudern, da Pascal offenbar in einen übermächtigen Groll abgetaucht war. Molly vermutete, dass er unter Schock stand, nachdem er hatte mit ansehen müssen, wie Caitlins Kleid fast durch Schokoladenkuchen ruinierte wurde, und ließ ihn in Ruhe.
    Julien wollte sich ein letztes Mal für die Verwechslung entschuldigen, als sie sich am Eingang des Bahnhofs voneinander verabschiedeten.
    »Alles in Ordnung, ehrlich«, versicherte Molly ihm. »Ohne Sie wären wir niemals so weit gekommen. Danke für alles. Ich werde Sie und Gabriella niemals vergessen. Und wenn ich morgen meine Schwester in dem Kleid gesehen habe, werde ich Sie wissen lassen, wem es besser stand.«
    »Auf Wiedersehen, meine Liebe.« Julien küsste sie auf beide Wangen. »Ich wünsche Ihnen und Ihrer Schwester alles Glück dieser Welt.«
    Pascal und Simon hatten ihr Gepäck auf einen Roll wagen geladen und waren bereits in die Bahnhofshalle gegangen. Dort starrten sie mit verständnislosen Mienen auf die Anzeigetafel.
    »Er ist weg«, sagte Simon, als Molly bei ihnen ankam. »Der Zug ist weg.«
    »Das ist keineswegs witzig, Simon.«
    Molly sah zu Pascal,

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