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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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riesigen Kleiderschachtel ab, aber Molly wusste, dass sie nicht mehr lange würde weitergehen können. Sie wollte gerade vorschlagen, eine Pause einzulegen, als sie aus dem Augenwinkel auf einem unbebauten Grundstück rechts von ihnen etwas entdeckte.
    »Leute!«, schrie sie. »Seht nur!«
    Es war ein winziges Auto, ein knallblauer Fiat Cinquecento mit Rostflecken auf den Kotflügeln und einem großen Pappschild an der Windschutzscheibe: »Vendita. 150 Euro.«
    »Der ist wahrscheinlich verreckt und da abgestellt worden«, sagte Simon. »Oder er soll die Vögel vom Getreide fernhalten.«
    »Aber da ist kein Getreide. Schaut doch noch mal hin.« In Molly keimte Hoffnung.
    Simon kratzte sich am Kopf. »Zu verkaufen?« Molly sah, dass er schneller ging. »Auf gar keinen Fall, Molly. Sie machen wohl Witze! Ich müsste mir ja die Beine bis zum Knie amputieren lassen, um in diese Kiste reinzukommen.
    »Irgendeine bessere Idee?«, forderte sie ihn heraus.
    Pascal runzelte die Stirn. »Ich gebe zu, dass es einen gewissen … kitschigen Chic besitzt.« Er strich sich übers Kinn. »Trotzdem. Nein. Ich kann mich unmöglich in so einem Auto sehen lassen. Das ist indiskutabel.«
    Molly und Simon wechselten einen Blick. Und ohne ein weiteres Wort stellte Molly ihre Tasche ab und klopfte an die Tür des nächstgelegenen kleinen Holzhauses am Straßenrand. Neben dem Haus stand eine baufällige Scheune, deren Türen in den Angeln hingen und den Blick auf einen Friedhof alter, verbeulter Autos in ihrem Inneren freigaben.
    Sie hatte Glück. Der junge, drahtige Mann, der die Tür öffnete, war tatsächlich der Besitzer des Autos. Obwohl ihn der zusammengewürfelte Haufen, der da mitsamt Gepäck vor seiner Tür stand, überraschte, war er doch durch und durch Geschäftsmann. Im Nu hatte er die Schlüssel und Fahrzeugpapiere aus dem Haus geholt und erklärte Molly, wie sie den Wagen zum Laufen brachte. Leider war Mollys Italienisch nicht gut genug für seine wie eine Maschinengewehrsalve auf sie einprasselnden Anweisungen. So verstand sie nur Bruchstücke davon.
    »Er meint, man müsse ein bisschen was dran machen«, rief sie den beiden anderen zu. »Hat einer von euch Ahnung von Motoren?«
    »Ein bisschen«, räumte Simon ein. »Obwohl ich mehr der Motorrad-Typ bin.«
    »Mais oui«, versicherte Pascal. »Mein Vater war Automechaniker. Soll ich mal einen Blick darauf werfen?«
    »War er das wirklich?«, rief Molly erstaunt und schämte sich augenblicklich dafür. Warum in aller Welt sollte sein Vater nicht Automechaniker gewesen sein? »Das ist ja wunderbar!«
    Sie stapften auf das Grundstück, und während der Besitzer ihnen irgendetwas von einem »Riemen« erklärte, öffnete Simon die Motorhaube und Pascal spähte hinein.
    »Also, als Erstes braucht der Wagen einen neuen Keilriemen«, verkündete er, ohne das verdreckte Gefährt anzurühren. »Können wir einen bekommen?«
    »Einen Moment«, sagte der Fahrzeugeigentümer und stürmte in die baufällige Scheune neben seinem Wohnhaus. Molly hörte, wie eine weitere Motorhaube angehoben wurde.
    »Er nimmt den Keilrahmen aus einem anderen Auto«, flüsterte Molly. »Wird das funktionieren?«
    Pascal zuckte mit den Schultern. »Wir versuchen es.«
    Misstrauisch umrundete Simon das Gefährt, trat gegen die Reifen, betrachtete stirnrunzelnd die Rostflecke und schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Es ist kein Porsche«, sagte Molly. »Aber den könnten wir uns auch nicht leisten.«
    »Scheint ganz in Ordnung zu sein, mehr oder weniger jedenfalls« knurrte er. »Trotzdem halte ich das Teil für eine Todesfalle im Miniaturformat.«
    »Und das von dem Mann auf dem Motorschlitten«, stichelte Molly.
    Simon grinste, und Molly spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
    Kurz darauf kehrte der Besitzer zurück und winkte triumphierend mit einem Keilriemen. Dann standen sie zu viert zusammen, unschlüssig, wer den nächsten Schritt tun würde.
    »Geld, bitte«, sagte der Besitzer und ließ den Keilriemen außerhalb der Reichweite der anderen in der Luft baumeln.
    Mit rotem Kopf wühlte Molly in ihrer Handtasche und begann dann, Scheine aus ihrer Geldbörse zu nehmen.
    »Wir sollten uns die Kosten wohl teilen«, meinte Simon unsicher.
    »Ich hab’s schon«, entgegnete Molly.
    Molly zählte all ihre Scheine und musste sogar einige Münzen hinzufügen. Es war alles, was sie hatte, aber mit einem Seufzer der Erleichterung schloss sie die Handtasche und überreichte das Geld.
    Im Gegenzug übergab

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