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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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„Blasen?“
    „Tausende. Mindestens.“
    Mein Lachen lässt ihn die Augen verdrehen, aber er grinst, während er sich den zweiten Schuh auszieht. Wir haben eindeutig zu oft und zu lange getanzt und ja, es hat riesigen Spaß gemacht. Trotzdem habe ich jetzt echt keinen Bock mehr. Auf gar nichts. Nicht mal auf Sex. Ich bin hundemüde, meine Füße brennen, mein Magen ist wegen Überfüllung geschlossen, das letzte Bier muss einfach schlecht gewesen sein, und das Einzige, was ich im Augenblick will ist, mich ins Bett legen, Tristan an mich ziehen und bis in die Puppen zu schlafen. Morgen ist Sonntag und wir müssen erst am Montag um zwölf Uhr aus dem Haus sein. Das heißt, wir können ausschlafen.
    Auf einmal flackert die Nachttischlampe und geht kurz darauf aus.
    Tristan seufzt und winkt ab, als ich etwas sagen will. „Wen juckt's? Wird die Birne sein. Lass uns endlich schlafen.“
    Ein guter Plan, denke ich und widme mich meinen Schuhen. Ein Lachen von draußen lässt mich misstrauisch zur Tür sehen. „Wenn das jetzt einer der Jungs ist, dann...“
    Ein lautes Scheppern unterbricht mich mitten in meiner Drohung und ich sehe verdutzt zu Tristan, der genauso erstaunt aussieht.
    „Was war das?“, will er wissen.
    „Ein Nachzügler, der etwas umgeworfen hat?“, schlage ich vor, bin mir aber nicht sicher.
    Wir waren eigentlich die letzten, die mit Daniel und Connor in die Zimmer verschwunden sind. David und Adrian hatten sich schon vor einer Stunde still und heimlich verdrückt, genau wie Devin, Samuel, Mikael und Colin. Wann Cameron und Dominic sich verkrümelt haben, weiß ich gar nicht, aber die ersten waren vor drei Stunden Will und Rachel. Frank, Sally, Nathaniel und Elisabeth folgten kurz danach. Sie haben auch die Kinder mitgenommen, abgesehen von Kilian und den Zwillingen, die sich ein großes Zimmer im Erdgeschoss teilen, und vermutlich jetzt noch total aufgedreht sind. Der Rest der Leute schläft zu Hause und nicht hier. Vielleicht wollte nach uns noch mal jemand in die Küche oder ins Bad.
    Tristan lauscht eine Weile, so wie ich, und schüttelt dann den Kopf. „Es war völlig ruhig, als wir hochkamen. Wir hätten längst etwas hören müssen, wenn sie nicht vorhaben uns zu verarschen.“
    Plötzlich klopft es an der Tür und Tristan zuckt heftig zusammen. Ich allerdings auch. „Ja?“, frage ich nach dem ersten Schreck.
    Connor sieht ins Zimmer. „Wart ihr das eben?“
    Zweifaches Kopfschütteln, was meinen Schwager die Stirn runzeln lässt. „David und Adrian auch nicht. Dan war gerade drüben und sieht jetzt bei den anderen nach. Der Krach kam von unten.“
    Tristan steht alarmiert auf. „Die Kids?“
    Connor schüttelt den Kopf. „Colin war schon unten. Kilian und die Zwillinge schlafen tief und fest. Eigentlich erstaunlich, so aufgedreht wie sie waren.“
    „Aber wer hat dann...?“
    Ein weiteres Scheppern unterbricht meine verblüffte Frage und dem metallischen Geräusch folgt ein lautes und höhnisches Lachen, bei dem sich mir die Haare aufstellen.
    „Was, zum Teufel...?“
    Connor verschwindet im Flur, wo kurz darauf Stimmen laut werden. Tristan und ich sehen uns an, dann sind wir auch schon auf dem Weg zu Tür. Ich mache am Schrank Stopp, um Tristan seine Turnschuhe zuzuwerfen. Ich will nicht, dass er auf Socken durch das Haus läuft und in irgendwelche Scherben tritt, wenn wirklich jemand etwas runtergeworfen hat.
    Fünf Minuten später stehen wir zu Elft in der riesigen Küche und sehen uns das Chaos an, das, wer auch immer, hier angerichtet hat. Wir haben unsere Eltern, Devin und Kendrick gebeten, solange bei den Kindern zu bleiben, um nachzusehen, was in diesem Haus los ist, und entweder ist das wirklich eine gut geplante Verarsche für Tristan und mich, oder es ist außer uns noch jemand im Haus.
    „Okay, raus damit. Wer von euch war das?“, will Tristan wissen, es meldet sich nur leider niemand.
    Stattdessen werden wir kopfschüttelnd und überrascht angesehen und auch wenn ich mit Hochzeitsscherzen gerechnet habe, glaube ich jedem in diesem Raum, dass sie es nicht waren. Es wäre auch ein sehr drastischer Scherz alle Schranktüren zu öffnen und das Geschirr auf dem Küchenboden zu stapeln. Das meine ich sogar wörtlich, denn es ist nichts kaputt oder wurde zu Boden geworfen. Alles steht aufgereiht auf den Fliesen. Selbst das Besteck wurde aus den Fächern geräumt.
    Das kann keiner von uns gewesen sein, denn bevor ich mit Tristan, Connor und Daniel nach oben gegangen bin,

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