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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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haben wir noch einen Rundgang durchs Haus gemacht, ob alle Fenster zu sind, die Türen abgeschlossen und so weiter, und da war in der Küche alles sauber und in Ordnung. Das war vor höchstens zwanzig Minuten. Um solch ein Chaos anzurichten, hätte der oder eher die Täter viel länger gebraucht, vor allem, weil wir nichts davon gehört haben.
    „Wann seid ihr in eure Zimmer?“, will Adrian wissen, der offenbar dieselben Schlüsse gezogen hat.
    „Vor zwanzig Minuten etwa“, antworte ich und er runzelt die Stirn. „Bevor du fragst, da war das noch nicht da“, setze ich hinterher und deute auf die ausgeräumten Schränke. „Wir haben alles kontrolliert, bevor wir hoch sind.“
    „Das hier auszuräumen muss ewig gedauert haben“, sagt Colin und kratzt sich an der Nase. „Und wir hätten das sicher gehört. Ich meine, auf jeden Fall mehr als dieses zweimalige Scheppern.“
    Der Meinung bin ich auch und deswegen glaube ich nicht, dass es einer von uns war. Jedenfalls nicht direkt. Geplant hatten sie so einen Scherz vielleicht, aber selbst dann stünde immer noch die Zeitfrage im Raum.
    Wir schweigen eine Weile und ich kann förmlich zusehen, wie es in den Köpfen meiner Freunde arbeitet. Aussprechen will es keiner, aber denken tun sie es alle. Irgendetwas Merkwürdiges geht hier vor.
    „Einbrecher?“, fragt Cameron schlussendlich und tritt zwei Schritte vor, bevor er in die Knie geht, um einen Teller in die Hand zu nehmen. „Scheiße!“, flucht er und lässt ihn fallen. Das Klirren, als der Teller auf den Fliesen landet, hallt überlaut durch den Raum und lässt nicht nur mich zusammenzucken.
    „Was ist los?“ Dominic ist sofort bei Cameron und hält dessen Hand fest, die Cameron wild schüttelt. „Was zum...? Scheiße, hast du dich an dem Teller verbrannt?“
    „Der ist heiß“, antwortet Cameron und verzieht das Gesicht unter Schmerzen. „Au. Dom, lass das!“
    „Das muss sich Elisabeth ansehen oder Will.“
    Dominic fackelt nicht länger und kurz darauf sind Cameron und er verschwunden, während ich fassungslos auf das Geschirr sehe. So etwas gibt es nicht. Also normalerweise nicht. Wer stellt heißes Geschirr auf den Boden? Und überhaupt, wie kann Geschirr immer noch heiß sein, obwohl wir hier schon eine Weile herumstehen? Das ist doch gar nicht möglich, oder? Ich finde das ganz schön merkwürdig, aber neugierig bin ich trotzdem.
    „Nicky!“
    Ich zucke zusammen und sehe zu Tristan, der mich finster ansieht. „Wag' es ja nicht. Es reicht, dass Cameron verbrannte Finger hat.“
    Woher...?
    „Dein Blick spricht Bände“, erklärt er, was die Anderen zum Grinsen bringt, während ich rot anlaufe.
    „Okay. Was jetzt?“ Daniel verschränkt die Arme vor der Brust. „Auch wenn es keiner sagen will, das da...“ Er deutet auf das Geschirr. „...hätte uns auffallen müssen. Also? Hat irgendwer eine Erklärung?“
    „Na ja...“
    „Eine Erklärung, die nicht mit Geistern, Monstern und Übersinnlichem zu tun hat?“, unterbricht Daniel Connor rigoros und sieht in die Runde.
    Keiner antwortet ihm, was mich nicht wundert.
    „Wir sollten uns umsehen“, schlägt Samuel vor und begutachtet die großen Fenster. „Wenn jemand im Haus ist, muss er seit Stunden hier sein, denn die Fenster und Türen waren zu, hatten wir festgestellt.“
    „Denkst du wirklich, wir haben einen Gast im Haus?“, fragt Adrian und setzt das Wort Gast dabei in Gänsefüßchen.
    Samuel nickt. „Solange sich mir kein Geist persönlich vorstellt, gehe ich davon aus, dass irgendwer in diesem Haus herumschleicht und Scherze treibt, wie auch immer er das mit dem heißen Geschirr angestellt hat. Ich werde jedenfalls nicht schlafen gehen, solange ich mir nicht jeden Raum genauer angesehen habe. Schon gar nicht mit den Kindern und unseren Eltern im Haus.“
    Da hat er Recht. Isabell und Amber sind noch so klein und die Jungs sind auch noch Kinder. Von unseren Eltern gar nicht zu reden. Es ist unser Job sie zu beschützen und dass hier irgendetwas nicht stimmt, beweist uns die Küche. Hochzeit hin oder her, Samuel hat Recht. Wir müssen uns genauer umsehen und sichergehen, dass in diesem Haus kein Einbrecher unterwegs ist.

    Im Flur kommen uns Cameron, Dominic und Will entgegen.
    Cameron hat wirklich eine leichte Verbrennung an seiner Hand und Will ist nicht sonderlich begeistert über unseren Vorschlag, das Haus näher in Augenschein zu nehmen. Tristan kann ihn überreden, Mum nichts zu sagen, sondern wieder hoch zu den Kindern

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