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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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bedeutete aber noch lange nicht, dass er deswegen unachtsam damit umgehen würde, entschied Adrian und nahm den Brieföffner, weil er das edle Papier nicht einfach aufreißen wollte. „Was hast du vor, Trey?“, fragte er mehr zu sich selbst und und nahm dabei den Brief aus dem Umschlag. Schon nach den ersten Zeilen begann Adrian zu lächeln.

    'Hallo Adrian,
    ich weiß nicht, der wievielte Versuch das ist, dir zu sagen, was ich so gerne sagen möchte, aber ich hoffe, dass ich dieses Mal die richtigen Worte dafür finde.
    Es ist jetzt eine Weile her, dass wir uns wegen Delongis so sehr gestritten haben und obwohl wir uns ausgesprochen haben, weiß ich, dass du immer noch ab und zu darüber nachdenkst. Manchmal, wenn du glaubst, ich würde deine Blicke nicht bemerken, schaust du mich an und fragst dich, was der Grund dafür ist, dass ich im Atelier vor dir zurückgewichen bin. Du fragst dich insgeheim, ob es nicht doch an dir lag. Ob du absichtlich irgendetwas getan und mir damit Angst gemacht hast.
    Das hast du nicht, Adrian. Ich bin nicht vor dir zurückgewichen und ich hatte auch keine Angst vor dir, denn du bist der Mann, den ich liebe. Ich hatte Angst vor mir selbst. Ich hatte Angst, dass ich durch den verkorksten Besuch bei Anthony etwas in mir kaputt gemacht habe. Diese Alpträume, von denen ich dir erzählt habe, ich dachte, das wäre alles meine Schuld, und ich wollte dich damit einfach nicht belasten.
    Ja, ich weiß mittlerweile, dass das Unsinn war. Falscher Stolz, Dickschädel, Blödmann – ich kenne alle Worte, die ihr mir dafür an den Kopf geworfen habt, und ihr habt Recht. Du genauso wie Shannon und so wie auch Nick und Tristan Recht hatten, als ich zu ihnen ging, damit sie mir helfen, dich hiermit zu überraschen.
    Ich hätte dir vertrauen sollen, anstatt dich auszuschließen, und es wäre das Richtige gewesen, meine Gedanken mit dir zu teilen.
    Allerdings bin ich in solchen Dingen nicht gut. Schon gar nicht, wenn ich mal wieder nur eine Sichtweise kenne und mich erst jemand mit der Nase darauf stoßen muss, dass ich Blödsinn veranstalte. So wie Shannon es an dem Tag getan hat.
    Ich möchte es wieder gutmachen... Und sag' jetzt nicht, dass ich das nicht muss, weil ich es trotzdem tun will. Um ehrlich zu sein, bin ich gerade froh, dass ich dir diesen Brief geschrieben habe, weil ich sonst nur vor mich hin gestottert hätte ohne Ende. Was ich eigentlich sagen will, ist, ich möchte dich einladen, Adrian. Auf eine Reise mit deinem Ehemann. Eine Reise in unsere Vergangenheit.
    Würdest du mir die Ehre erweisen, an jenen Punkt zurückzukehren, wo wir uns das erste Mal trafen?'

    Was für eine Frage. Natürlich würde er David die Ehre erweisen. Wie hätte er diese Einladung ablehnen können? Adrian strich sanft über das Papier. „Du verrückter Kerl“, murmelte er dabei leise und fragte sich gleichzeitig, wie und wo und überhaupt...? Ein Klopfen an der Tür schreckte ihn auf. „Ja?“
    Ein junger Mann trat in sein Büro. Er trug die typische Uniform eines Chauffeurs und sah ihn fragend an. „Adrian Quinlan?“
    Adrian nickte. „Das bin ich.“
    „Super“, meinte sein Gegenüber daraufhin grinsend und zog einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts. „Der ist für dich. Oh, und du sollst dich bitte sofort entscheiden.“
    Der Mann kam zum Schreibtisch und reichte ihm den Umschlag, der die gleiche Farbe hatte und aus demselben Papier war, wie der, den er eben gelesen hatte. Was hatte David nur vor? Adrian öffnete den Umschlag und zog eine Karte heraus.

    'Bereit für einen Ausflug?'

    Adrian warf einen prüfenden Blick auf die Rückseite. Nichts. Was für einen Ausflug meinte David? Er sah zu seinem unbekannten Gast, der kopfschüttelnd grinste. „Du verrätst mir also auch nichts.“
    „Kein Kommentar.“
    Adrian lachte leise, bevor er nickte. „Okay, ich spiele mit.“
    „Klasse.“ Der Mann machte kehrt. „Ich warte dann unten. Du musst nichts mitnehmen. David hat sich um alles gekümmert.“
    „Hey!“, hielt Adrian den Mann zurück, der ihn daraufhin fragend ansah. „Wie heißt du überhaupt?“
    „Ich bin Ben. Und für die kommenden Stunden dein Chauffeur.“

    Und Ben war ein sehr verschwiegener Chauffeur, stellte Adrian in der nächsten Zeit fest, denn egal, was er auch versuchte, er bekam keine Antwort auf seine Fragen. Nur immer dasselbe lässige Grinsen und das obligatorische, „Kein Kommentar, Herr Anwalt.“
    Adrian hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Es

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