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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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sehen.“
    Moment mal. Sollte das etwa heißen...? David blinzelte verdutzt und sah auf die Uhr an der Wand, bevor er fassungslos fragte, „Er sitzt seit Stunden draußen im Auto?“
    „Jap“, antwortete Shannon lässig und da hielt ihn nichts mehr in der Küche.
    David sprang auf und rannte in den Flur. Er würde keine Sekunde länger warten, sondern Adrian zurück ins Haus holen und sich bei ihm entschuldigen, um das Chaos, das er veranstaltet hatte, danach irgendwie wieder gutzumachen. „Shane, ich muss...“
    „Wir reden morgen weiter, okay?“
    Shannon verstand ihn, so wie er es immer tat. „Ja...“ David riss die Haustür auf. „Danke... Ich liebe dich.“
    „Ich dich auch, du Blödmann“, kam frech zurück, was David lachen ließ, bevor er das Telefon auf die Kommode warf und nach draußen rannte. Adrians BMW stand wirklich vor der Garage und im Inneren brannte Licht. „Adrian?“, rief er, worauf umgehend die Fahrertür aufging und sein Anwalt ausstieg, um ihn geschockt anzusehen.
    „Trey, ist alles...?“
    Weiter kam Adrian nicht, denn da hatte David den Wagen umrundet und sich in dessen Arme geworfen. „Es tut mir leid. Bitte verzeih' mir. Ich wollte dich nicht verletzen, Adrian. Es tut mir so leid. Ich liebe dich über alles.“
    „Trey“, seufzte Adrian und bevor David weiterreden konnte, hatte sein Anwalt ihn fest an sich gezogen. „Ich liebe dich auch. Mehr als mein Leben, du sturer Dickschädel.“
    David musste grinsen. Das war so typisch Adrian. Ihm sagen, dass er ihn liebte und ihn gleichzeitig beleidigen. Obwohl... Es war ja nicht mal eine Beleidigung. Eher eine Tatsache, an der er arbeiten musste. Genauso wie sie reden mussten. Aber nicht heute. Morgen war früh genug, entschied er, als Adrian seinen Kopf an den Haaren zurückzog und ihn küsste, als es wäre es das letzte Mal. Dabei war es das erste von unzähligen Malen, begriff David, als Adrian seine Lippen wieder freigab und ihn ansah. Fragend. Begehrend. Abschätzend. Und auch ein klein wenig unsicher. David tat das Einzige, was ihm einfiel. Er nickte.
    „Bist du sicher?“, fragte Adrian mit einer Stimme, die ihm alles versprach und gleichzeitig nichts von ihm forderte. Genau das, was er brauchte.
    David lächelte und nickte erneut. „Ja, ich bin sicher.“ Er trat einen Schritt von Adrian zurück und streckte eine Hand aus. „Zeig' mir, zu wem ich gehöre.“
    Adrian ergriff schweigend seine Hand.

Feigheit vor dem Feind – Teil 2

    Für manche Dinge reicht selbst ein ehrlich gemeintes „Es tut mir leid.“ nicht aus. Das weiß David und daher hat er sich für Adrian etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um sich zu entschuldigen.

    Adrian sah verblüfft auf den Brief in seiner Hand. Das war keine normale Post, wie Linda sie ihm üblicherweise brachte, und das lag nicht nur daran, dass der Brief noch ungeöffnet war. Es war allein schon der Umschlag, der ihn stutzig werden ließ. Gestärktes Papier in einer Farbe irgendwo zwischen grau und blau. Genauso wie seine Augen. Zudem fühlte es sich an wie handgeschöpftes Papier. Adrian drehte den Umschlag, um nachzusehen, wer ihn abgeschickt hatte. Er erkannte die Handschrift sofort, mit der sein voller Name auf den Briefumschlag geschrieben worden war. Nur sein Name, sonst nichts. David musste den Brief entweder selbst hergebracht oder mit Hilfe von Nick und Linda in seine Post geschmuggelt haben.
    Er drehte den Umschlag unschlüssig in seinen Fingern. Was sollte er jetzt damit anfangen? Lesen wäre wohl eine gute Idee, überlegte er und runzelte die Stirn. Wieso schrieb ihm David einen Brief? Es war doch alles in Ordnung zwischen ihnen. Seit sie über den Besuch bei Delongis gesprochen hatten und David sich entschieden hatte, wegen der Alpträume einen Psychologen um Rat zu fragen, war alles wieder gut. Zumindest dachte Adrian das.
    „Mach' ihn auf.“
    Adrian zuckte zusammen und sah zur Tür, wo Nick stand. Er zählte zwei und zwei zusammen. „Du weißt, was da drin ist?“ Er bekam ein Nicken zur Antwort. „Und du wirst es mir nicht sagen, oder?“
    Nick lachte kopfschüttelnd. „Sei nicht so feige. Mach' ihn auf. Er hat sich solche Mühe damit gegeben. Na los. Wir sehen uns dann in zwei Wochen.“
    „In zwei Wochen?“, echote Adrian verblüfft, aber Nick verschwand mit einem weiteren Lachen ins Vorzimmer und schloss die Tür hinter sich. Mehr Aufforderung brauchte Adrian dann auch nicht, denn wenn David ihm einen Brief schrieb, musste es etwas Wichtiges sein. Das

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