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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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er nachhaken konnte, nahm Matt ihm seinen Koffer ab und reichte ihm stattdessen ein weiteres Päckchen.
    „Das hier ist für dich. Aber erst aufmachen, wenn wir am Ziel sind.“

    Die Aussicht war immer wieder grandios. Adrian ließ seinen Blick über die Stadt schweifen und schmunzelte, als ihm wieder einfiel, wie er mit David hier oben gewesen war. Wie er aus einem Impuls heraus gefragt hatte, ob David ihn heiraten würde und wie verdutzt der ihn angesehen hatte, um dann einfach 'Ja' zu sagen. Sie waren beide davon überrascht gewesen. Sehr sogar. Deshalb hatte er auch einen Rückzieher gemacht. Zumindest bis David ihn am selben Abend von einer Sekunde auf die andere beleidigt angesehen und ihm dann erklärt hatte, dass er sich die Frage in Zukunft sparen könnte, da er nicht vorhätte, sich noch mal verarschen zu lassen.
    Adrian lachte leise. Sie waren schon beide verrückt gewesen, auf die eine oder andere Weise. Aber es war das Chaos am nächsten Tag wert gewesen. Es war sogar Davids wütenden Schlag in seinen Magen wert gewesen, gestand sich Adrian ein und sah auf das Päckchen. Er war neugierig, was er in diesem Päckchen finden würde, traute sich aber gleichzeitig nicht es zu öffnen. Es war seit langer Zeit das erste Mal in seinem Leben, dass er keine volle Kontrolle über eine Situation hatte, in der er steckte, und Adrian gestand sich ein, dass ihn das nervös machte. Sehr nervös. Er war es mittlerweile so gewohnt, zu jeder Zeit über alles Mögliche und Unmögliche im Bilde zu sein, dass ihn das Gegenteil davon mächtig irritierte.
    Allerdings würde er auf die Frage, was David vorhatte, kaum eine Antwort bekommen, wenn er nicht nachsah, was in dem Päckchen war, und da seine Geduld nach den vielen Stunden unterwegs und ohne Erklärung ohnehin erschöpft war, zuckte Adrian schlussendlich die Schultern und riss das edle weiße Einwickelpapier auf. Im Inneren entdeckte er eine kleine Schatulle, deren Deckel sich hochklappen ließ. Er fand eine weitere Karte, die Adrian neugierig herausnahm. Auf der Karte stand eine Zahl, die ihm irgendwie bekannt vorkam, aber trotzdem keinen Sinn ergab, bis Adrian entdeckte, was noch in der Schatulle lag. Es war eine Chipkarte, wie sie in Hotels üblich war, und da fiel auf einmal der Groschen.
    Adrian fing an zu lachen. Die Rennbahn, der Besuch hier auf dem Empire State Building, das Hotel. David hatte ihm ihre gemeinsame Vergangenheit zeigen wollen und das Hotelzimmer würde das Ende der Reise sein. Deswegen war ihm diese Nummer auf der Karte so bekannt vorgekommen. Es war ihr Hotelzimmer. Dort hatten sie geheiratet. Und dort würde David auf ihn warten, er wusste es einfach.
    „Ah, der Durchblick ist da“, erklärte Matt grinsend, als Adrian aus dem Gebäude kam, das er gar nicht schnell genug wieder hatte verlassen können. „Na dann bringe ich dich besser schnell ans Ziel und wünsche jetzt schon einen schönen Urlaub.“
    „Urlaub?“, fragte Adrian verdattert und sah Matt auch so an. Der grinste und öffnete ihm die Autotür.
    „Kein Kommentar.“
    „Matt!“

    Eine Stunde später stand Adrian ohne seinen Koffer im Fahrstuhl, der ihn zu ihrem Zimmer bringen würde, und starrte verblüfft auf die einzelne rote Rose, die ihm die amüsiert lächelnde Dame an der Rezeption in die Hand gedrückt hatte, bevor ein unbekannter Mann mit seinem und Davids Koffer losgezogen war. Sie hatten ihm nicht gesagt, was hier los war, aber Adrian ahnte, dass David noch etwas ganz Besonderes geplant hatte. Umsonst hatte Matt ihm schließlich keinen schönen Urlaub gewünscht.
    Urlaub. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal einen richtigen Urlaub gehabt? Adrian konnte sich nicht erinnern. Die Hochzeit mit David zählte für ihn nicht, außerdem hatten sie bis heute keine vernünftige Hochzeitsfeier beziehungsweise Reise gehabt, weil... weil... Ja, warum eigentlich nicht? Adrian konnte die Frage nicht beantworten, was ihn die Stirn runzeln ließ. Irgendwie hatte sich in den letzten Monaten einfach keine Gelegenheit ergeben. Die Zeit nach ihrer Hochzeit in New York war so schnell vergangen, dann war im Frühjahr das Chaos um Dominic und Cameron gewesen und ehe er sich's versah, würde auch das laufende Jahr vorbei sein.
    Vielleicht sollte er die Möglichkeit nutzen, um zu klären, wohin ihre Hochzeitsreise gehen sollte und vor allem, was David denn von der Überlegung hielt, dabei noch einmal zu heiraten. Und zwar mit allem Drum und Dran, inklusive Freunde und der Familie. So, wie

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